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Lehrter Juniorbotschafter des EU Parlaments zu Gast bei Martin Schulz

Von Brexit bis Donald Trump: Schüler der Juniorbotschafter-AG des Lehrter Gymnasiums treffen sich am 27.11. in Laatzen mit dem ehemaligen EU-Parlamentspräsidenten, um über Ideen für die Zukunft der EU zu sprechen. Eingeladen hatte Herr Dr. Miersch, der unsere JuBo-AG im Rahmen des aktuellen Projekts  #You4Europe  so stark unterstützt.

 

Um klare Antworten ist dieser besondere Gastredner nicht verlegen: Was halten Sie von Donald Trump? „Nix“, sagt Martin Schulz und erntet Beifall. Seine Prognose für den Brexit? „Ich tippe, Theresa May bekommt den Vertrag nicht durch das Unterhaus“. Wo steht die EU in 20 Jahren? „Du kannst heute keine drei Tage vorausschauen“, lautet süffisant die Antwort des 62-Jährigen, um dann seine Zielwünsche für die EU zu formulieren: ein sehr beeindruckendes, sehr inspirierendes Treffen mit Martin Schulz für unsere jungen Juniorbotschafter vom Gymnasium Lehrte. Es war ein lebhafter Austausch von Fragen und Antworten zwischen den Schülern und dem früheren Kanzlerkandidaten der SPD.

In einem 15-minütigen Impulsvortrag betonte Martin Schulz die Bedeutung des europäischen Einigungsprozesses für den Frieden. „Wenn ich euch heute fragen   würde, ob sich jemand vorstellen kann, dass wir mit Frankreich Krieg führen, würdet ihr mich für bescheuert halten“, sagt Schulz.

Foto: Johannes Dorndorf

Und heute steht die EU vor der Herausforderung der Globalisierung: China und Indien stellen mit mehr als 2.7 Milliarden Einwohnern ein Drittel der Bevölkerung — die EU gerade einmal 507 Millionen. „Unsere wirtschaftliche, politische und soziale Zukunft und unsere demokratischen Rechte hängen davon ab, dass wir gemeinsam mit anderen europäischen Ländern Stärke entwickeln“, mahnte Martin Schulz und warnte eindringlich vor einem „Hochziehen von Grenzen“ und davor, dass die Schuld aller Probleme bei Migranten zu suchen.

Für den größten Teil der Veranstaltung nahm sich Martin Schulz Zeit, die Fragen unserer Juniorbotschafter zu beantworten.

Neugierig und gut vorbereitet stellten die Schülerinnen und Schüler viele Fragen, die uns auch bei unserer Arbeit als Juniorbotschafter des EU Parlaments ganz sicherlich weiterhelfen werden. Unter anderem haben die Schüler folgende Fragen an Martin Schulz gestellt:

 Leben wir in 20 Jahren in den Vereinten Staaten von Europa?

„Ich bin dafür. Die Antwort auf „America First“ kann nur ein geeintes Europa sein. Es geht darum, sich die Staaten so zusammenschließen, dass sie sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen, sondern, gemeinschaftliche Stärke entwicklen. Das bedeutet, dass aber nicht, dass wir die Nationalstaaten abschaffen.“

Wie geht es nach dem Brexit weiter?

„Ich tippe, dass Theresa May den Vertrag nicht durch das Unterhaus bekommt. Dann stehen wir vor einer Situation, über die ich nur spekulieren kann…. Die EU wird weiter existieren, das verkraften die 27 EU-Länder besser als die Briten.“

Wird die EU weitere Staaten gewinnen oder verlieren?

Verlieren wird die EU keine Mitglieder: Diejenigen, die rumgetönt haben, dass der Brexit nur der Anfang sei, sind ganz ruhig geworden — in fast allen Ländern Europas sitzt der Schock tief.“

 

Unser Dank gilt ganz besonders Herrn Dr. Miersch und Herrn Schulz, die sich für unsere Fragen so viel Zeit genommen haben. Ganz lieben Dank auch an Herrn Fasterding für die Unterstützung. (Klaus Perk)

Die HAZ berichtete am 28.11.18 im Lokalteil Laatzen über diese Veranstaltung (Johannes Dorndorf):