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Berlinfahrt des 10. Jahrgangs – Mittendrin in Geschichte und Politik!

Passend zum 30. Jahrestag des Berliner Mauerfalls und zur politischen Unterrichtsreihe „Die Bundesrepublik Deutschland- ein demokratischer Rechtsstaat?“ sowie der geschichtlichen Unterrichtsreihe „Deutschland nach 1945“ sind wir, der gesamte 10. Jahrgang des Gymnasiums Lehrte (ca.125 SuS), vom 11.11.-13.11.2019 nach Berlin gereist. Diese beliebte Schulfahrt – inzwischen integraler Bestandteil des Unterrichts – wird von den Lehrern Dr. Ralph Grobmann und Matthias Jäger seit 2008 organisiert und von der Schulleiterin, Silke Brandes, tatkräftig unterstützt und mitgetragen.

Am Montag früh sind wir, die fünf 10ten Klassen, mit zwei großen Reisebussen um 08:00 Uhr gestartet. Mit Musik aus Bluetooth-Boxen und einer kurzen Pause wurde die dreistündige Fahrt überbrückt und verschönert.

Unser Jahrgang wurde in drei verschiedene Gruppen eingeteilt. Die G2, zu der wir gehörten, hatte um 15:00 Uhr eine 1,5 -stündige Führung im ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Unser Gruppenführer, ein damaliger politischer Häftling, der wegen einer versuchten Flucht aus der DDR in Hohenschönhausen einsitzen musste, berichtete von seinen Erlebnissen und von der psychischen Folter, die die Gefangenen erleiden mussten. Die Führung durch die beengenden Gefängniszellen und die lebendigen Erzählungen gaben einem das bedrückende Gefühl, selbst Gefangener im Jahre 1972 zu sein – eine schockierende und lehrreiche Erfahrung für uns Schüler. 

Am Dienstag durften wir (GII) das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) besuchen und uns von 09:00 -10:30 Uhr einen Vortrag anhören, in dem es unter anderem auch um die 17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung ging. Damit wir diese Ziele auch immer im Gedächtnis behalten, bekam jeder von uns ein mit diesen Zielen bedrucktes Brillenputztuch und eine Kaffee Tasse als Souvenir geschenkt.


Danach ging es weiter zum Tränenpalast in der Friedrichsstraße, in dem der Alltag der deutschen Teilung mit ‚Tränen und Hoffnung‘ anschaulich dargestellt wird. Alle Gruppen besuchten die dortige Ausstellung „Grenzerfahrungen-Alltag deutscher Teilung“. Der Tränenpalast befindet sich in der früheren Abfertigungshalle am Bahnhof Friedrichstrasse und diente bis 1990 zur Ausreise aus der DDR nach West-Berlin und gleichfalls zur Einreise in die DDR.  Zeitzeugen aus dem Osten und dem Westen erzählten von dem Leben während der deutschen Teilung, dem Mauerfall (09. November 1989) und dem Leben danach. Und anhand der detaillierten Ausstellung wurde uns deutlich gemacht, wie anders das Leben in der DDR damals war, wie kompliziert und einschüchternd das Aus-bzw. Einreiseverfahren gestaltet wurde und wie perfide ausgearbeitet das Überwachungssystem war.

Ein Spaziergang zum Brandenburger Tor (die Prachtstraße Unter den Linden entlang), mit anschließendem Gruppenfoto und vielen weiteren Bildern, rundete den Tag ab; danach bekamen wir Freizeit, in der wir in Kleingruppen Berlin (fast) unsicher machen konnten.

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Am Mittwoch mussten wir schon sehr früh aufstehen und um halb sieben mit gepackten Koffern in der Eingangshalle der Jugendherberge stehen. Nach dem Verwahren des Gepäcks in der Tiefgarage und einem leckeren Frühstück, hatten wir (GII) einen Termin um 09:00 Uhr im Bundestag. Dort hat eine Vertreterin der Staatssekretärin Frau Dr. Flachsbarth uns etwas über die Sitzordnung im Plenarsaal und über die ca. 3,5 Tonnen schwere fette Henne (auch Bundesadler genannt) erzählt. Es folgte eine Frage, ob die Würde des Menschen wirklich unantastbar sei, da es doch leider so viele Terroranschläge gibt. Mit dem darauffolgenden Kuppelbesuch konnte man einen wunderschönen und erfrischenden Rundumblick bei 7°C auf Berlin erhaschen.

Die andere Gruppe (GIII) hatte einen Termin im Paul-Löbe-Haus, wo sie den Abgeordneten Dr. Miersch traf, den Bundestagsabgeordneten unseres Wahlkreises Hannover-Land II (u.a. Vorsitzender des Umweltausschusses und Sprecher der Linken in der SPD). Da durften wir auch Fragen zur aktuellen Tagespolitik, der Arbeit eines Abgeordneten sowie dem Politikverständnis des Bundestagsabgeordneten der SPD stellen (Herr Bien hatte uns diesbezüglich gut vorbereitet). Das war sehr interessant, sodass die Stunde wie im Fluge verging und wir zum Abschluss noch ein Gruppenfoto mit Herrn Dr. Miersch machen konnten. Später, am Nachmittag, trafen wir uns im Bundestag, wo ursprünglich ein Vortrag sowie eine Führung für uns vorgesehen waren. Doch stattdessen hatten wir das große Glück, als Zuschauer an einer Bundestagsdebatte (aktuelle Stunde: Thema Landwirtschaft) teilnehmen zu dürfen und somit hautnah und extrem spannend Einblicke in die aktuelle Politikdebatte zu erhalten. 

Eine Gruppe von 48 ausgewählten Schülerinnen und Schülern (GI) besichtigte den Bundesrat und nahm dort an einem Planspiel teil, bei dem die SuS die Arbeit des Bundesrates simulieren konnten und als Vertreter der verschiedenen Bundesländer eine Stellungnahme zum Thema „Fahrtauglichkeitsprüfung ab einem Alter von 75 Jahren?“ ausarbeiten und vorstellen durften.

Die Gruppe II und III  suchten derweil die Bernauer Straße auf, in der letzte originale Teile der Berliner Mauer und das Mauermuseum zu finden sind. Von einem Aussichtspunkt aus konnte man auf einen ehemaligen Grenzbereich schauen.

Erneute Zeit zur freien Verfügung rundete die (bildungs-)interessante und schöne Studienfahrt ab. Um 19:00 Uhr reisten wir von der Jugendherberge am Wannsee ab und kamen gegen 21:30 Uhr in Lehrte an der Mittelstufe an.

In Berlin begleiteten uns folgende Lehrkräfte: Frau Schulleiterin Brandes, Herr Dr. Grobmann, Herr Jäger, Herr Vahl, Herr Bien, Herr Nolte und Frau Hasenjäger.

Vielen Dank für die tolle Fahrt!

Geschrieben von: Lotta Seidel, Carla Heleen Müller, Hannah Fische, Anna Pinkert

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