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Offener Brief von Schulvorstand, Schulleitung, Schülervertretern und Personalrat

Vor der Schulausschusssitzung am Donnerstag, den 12..11.19 gewinnt die öffentliche Debatte an Brisanz. Am 18.11. veröffentlichte die HAZ/NP im Lehrter Teil einen Artikel über eine Unterschriftenaktion gegen die Bebauung des Schützenplatzes und über eine Online-Petition (Siehe unten: Schützenplatz: SPD sammelt Unterschriften).

Die Schulgemeinschaft reagierte mit einem offenen Brief von Schulvorstand; Schulleitung, Schülervertretern und Personalrat an den Lehrter Bürgermeister. Hierüber berichtete die HAZ/NP am 21.11.19 (Siehe unten: Gymnasium fordert offene Debatte über Neubau)

Offener Brief:

In der HAZ/NP schrieb Achim Gückel am 21.11.19:

Gymnasium fordert offene Debatte über Neubau

Eine Schule protestiert: Brief an den Bürgermeister und Kritik an der SPD
wegen deren Unterschriftenaktion zum Erhalt des Schützenplatzes

Die Diskussion um den besten Kurs bei der Schulentwicklung in Lehrte Mitte spitzt sich zu. Einen Tag vor einer wegweisenden Sitzung des Schulausschusses zu dem Thema meldete sich erneut das Gymnasium zu Wort. In einem offenen Brief an Bürgermeister Frank Prüße (CDU) fordern Schulleitung, Personalrat, Schüler- sowie Elternvertretung einen transparenten und ergebnisoffenen Umgang mit den entscheidenden Fragen: Soll das Gymnasium komplett neu gebaut werden und kann das auf dem Schützenplatz geschehen? Oder soll die Schule an ihrem Standort an der Friedrichstraße erweitert werden?

Die Vertreter des Gymnasiums kritisieren in diesem Zusammenhang auch die Unterstützung der Kernstadt-SPD für die unlängst gestartete Onlinepetition und Unterschriftenaktion gegen eine Bebauung des Schützenplatzes. Das komme einer Festlegung auf eine der zwei Varianten gleich, noch bevor diese miteinander verglichen worden seien. Silke Brandes, Leiterin des Gymnasiums, sagt zudem, sie sei „weiterhin für eine Schule aus einem Guss und in einem Gebäude“, also für einen vollständigen Neubau. Der offene Brief sei ein erster Schritt, auf die bereits vor mehr als einem halben Jahr formulierte Meinung der Schule aufmerksam zu machen. „Wir werden uns die Sitzung des Schulausschusses anschauen“, sagt Brandes. Anschließend gibt es dann möglicherweise weitere vom Gymnasium initiierte Aktionen.

Im August hatte sich Lehrtes Rat einstimmig darauf geeinigt, dass in der komplizierten Frage nach Sanierung oder Neubau des Gymnasiums ein stichhaltiger Vergleich der Varianten her müsse. Es sollten Kosten und Folgewirkungen verglichen, mögliche Flächen für einen Neubau untersucht und auch Aussagen über Bauphasen und einen Fertigstellungstermin genannt werden. Um diese mittlerweile in der Stadtverwaltung erarbeitete Synopse soll es heute im Schulausschuss gehen. Erst danach wird entschieden.

Die SPD hatte allerdings erst nach dem Schützenfest im Juli betont, dass mit ihr eine Bebauung des Schützenplatzes nicht infrage komme. Und mittlerweile hat der frühere SPD-Ratsherr Hermann Buchholz eine Onlinepetition gestartet, in der er den Erhalt des Schützenplatzes fordert und damit einen Neubau des Gymnasiums an dieser Stelle ausschließt. Die SPD-Abteilung der Kernstadt unterstützt diesen Vorstoß und hat im Zuckerzentrum unlängst rund 150 Unterschriften zum Erhalt des Schützenplatzes gesammelt. Die Onlinepetition findet bislang 430 Unterstützer.

Die Vertreter des Gymnasiums pochen in ihrem offenen Brief nun auf „einen an Fakten orientierten“ und in Bezug auf die Kosten vollständigen und aussagekräftigen Vergleich. Denn das sei die „nahezu einzige Möglichkeit, Emotionen, vagen Vermutungen und öffentlichkeitswirksam vorgetragenen Befindlichkeiten entgegenzutreten“.

Die Schulvertreter äußern auch ihr Befremden, dass Sprecher von SPD und Die Linke in politischen Sitzungen bereits einer noch zu diskutierenden Variante, nämlich der Bebauung des Schützenplatzes, eine Absage erteilen. Auch die Unterschriftensammlung habe nun nur das Ziel, eine Variante zu streichen, bevor alle Fakten auf dem Tisch lägen.

Die Schulvertreter fordern Prüße nun auf, sich für einen offenen Vergleich der Varianten einzusetzen. Das Gymnasium als größte Schule der Stadt könne erwarten, dass „für Generationen von Schülern alles unternommen wird, eine Entscheidung zu finden, die neben finanziellen und kommunalen Kriterien auch pädagogisch-konzeptionellen und schulorganisatorischen Aspekten hohen Stellenwert einräumt“, heißt es in dem Brief an Prüße.

In der HAZ/NP schrieb Katja Eggers am 18.11.19:

Schützenplatz: SPD sammelt Unterschriften

Petition will Neubau von Gymnasium auf dem Platz verhindern

Bereits Hunderte Unterstützer

Der Schützenplatz muss Schützenplatz bleiben – dafür haben sich am Sonnabend etliche Lehrter ausgesprochen und sich im Zuckerzentrum in eine Unterschriftenliste der Kernstadt-SPD eingetragen. In zwei Stunden kamen dabei mehr als 150 Unterzeichner zusammen. Eine Onlinepetition mit der gleichen Forderung haben bisher rund 120 Unterstützer unterstützt.

„Es läuft gut, beide Listen füllen sich“, sagte der ehemalige SPD-Ratsherr Hermann Buchholz, der die Internet-Petition gestartet hatte. Zahlreiche Bürger hätten zudem Unterschriftenlisten mitgenommen, um sie in ihren Mietshäusern auszulegen. Mit ihren Unterschriften sprechen sich die Unterstützer gegen einen Neubau des Lehrter Gymnasiums auf dem Schützenplatz aus. Der Vorschlag war seinerzeit aus der CDU gekommen und soll am kommenden Donnerstag, 21. November, im Schulausschuss erörtert werden.

Die Bebauung des Schützenplatzes kommt auch für Wilfried Siekmann nicht infrage. „Mir liegt vor allem die Natur am Herzen, da sollen keine Bäume gefällt werden“, begründete der Lehrter seine Unterschrift.

Jessica Langmeyer sah die Sache ähnlich. „Ich möchte nicht, dass alles zugebaut wird“, betonte die Lehrterin. Darüber hinaus müsse der Schützenplatz auch weiterhin für Schützenfeste und andere Großveranstaltungen erhalten bleiben. „So ein Platz muss zentral liegen. Ich wüsste nicht, wo es in Lehrte eine alternative Fläche gibt“, erklärte Langmeyer.

Ekkehard Bock-Wegener, Vorsitzender der SPD-Abteilung der Kernstadt, betonte, dass ein Neubau des Gymnasiums auch deshalb unsinnig sei, weil es dafür gute Alternativen gebe. Die Ratsmehrheit aus SPD, Linken und Grünen favorisiert in der Debatte um die Entwicklung des Gymnasiums die Sanierung und Erweiterung der Sekundarstufe I auf dem bisherigen Grundstück an der Friedrichstraße.

Buchholz hofft, dass er bis zur Sitzung des Schulausschusses insgesamt 800 bis 900 Unterschriften zusammenbekommt.