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Erläuterungen zur dringenden Maskenempfehlung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,

liebe Schülerinnen und Schüler,

zuallererst möchte ich mich ganz herzlich dafür bedanken, dass unglaublich viele von Ihnen und euch die sehr dringend empfohlene Maßnahme seitens des Kultusministerium, ab einem Inzidenzwert von über 50 (gestern lag Lehrte bei 64,7) im Unterricht eine MNB zu tragen, für unsere Schule akzeptiert und umgesetzt haben. Nur in sehr wenigen Einzelfällen hat es kritische Infragestellungen, Ablehnungen und in einem Fall eine Anfrage bei der Landesschulbehörde gegeben. Auch ich habe heute mit der Rechtsabteilung der NLSchB gesprochen und die Auslegung bestätigt bekommen, die ich selbst auch schon geahnt, vielleicht sogar gewusst habe. Die „dringende Empfehlung“, die in der Pressemitteilung des Kultusministeriums bewusst als „die Schüler ‚sollen‘ im Unterricht eine MNB tragen“ formuliert ist, stellt zwar die „Dringlichkeit“ heraus, schwächt diese aber im gleichen Atemzug auch ein Stück weit ab und lässt damit die Schulleiterinnen und Schuleiter, unabhängig davon, welche „Entscheidung“ (denn diese müssen letztlich entscheiden; auch eine „Nicht-Entscheidung“ wäre an dieser Stelle eine Entscheidung…im Sinne von Watzlawick: Es ist nicht möglich, nicht zu entscheiden…J) sie treffen, so oder so in der Kritik stehen, entweder zu wenig (keine MNB-„Pflicht“) oder zu viel (ein Art MNB-„Pflicht“) getan zu haben. Die einen in der Schulgemeinschaft sind froh über den hohen Schutz, die anderen sind verärgert, weil sie um Schäden bzw. negative Auswirkungen der MNB fürchten. Ein „richtig“ oder „falsch“ kann keiner von uns für seine jeweilige Haltung postulieren, aber für Gemeinschaftssysteme muss es eben mitunter dann doch „Entscheidungen“ geben.  

Ich möchte einmal den Versuch starten, mit ein paar Erklärungen hier und da hochgefahrene Emotionen wieder einzufangen und für Verständnis zu werben:

MNB-„Pflicht“ im Unterricht:

Ich habe mich am Ende der Ferien sehr schwer mit der „Entscheidung“ getan, die „dringende Empfehlung“ quasi wie eine MNB-„Pflicht“ umzusetzen, weil ich natürlich weiß, dass nicht alle unter uns davon überzeugt sind, dass die MNB den Schutz bietet, den man sich erhofft und dass auch Aussagen zu möglichen Schäden bei langfristigem Gebrauch einer MNB kursieren. Für mich als Schulleiterin ist es in der Situation tatsächlich nicht einfach zu überlegen, wie man in der „Gemengelage“ eine „dringende Empfehlung“ (von deren Sinnhaftigkeit ich tatsächlich persönlich überzeugt bin) umsetzt, ohne dafür rechtlich unterstützt zu sein. Ihr und Sie können sicher sein, dass die derzeitige Situation und mögliche Entscheidungen für unsere recht große Schulgemeinschaft durchaus auch schlaflose Nächte erzeugen.

Mir bleibt also in der jetzigen Situation „nur“ Folgendes:

Ich fordere alle noch einmal sehr eindringlich dazu auf, die „dringende Empfehlung“ des Kultusministeriums, bei dem derzeit überschrittenen Inzidenzwert von 50 in den Gebäuden grundsätzlich – also auch im Unterricht – eine MNB zu tragen. Damit schützt jede/jeder in erster Linie nicht sich selbst, sondern achtsam die anderen und wenn das eben alle machen, schützen wir am Ende auch uns selbst. Aus meiner Sicht ist die Corona-Situation so ernst, dass wir alles tun müssen, was uns einen noch so kleinen Schutz verspricht. Auch wenn ich keine Anordnung im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes treffen darf (das gilt, wie wir wissen, auch für die Quarantäne-Anordnung, die jedoch von den Gesundheitsämtern momentan gar nicht mehr zeitgerecht zu leisten ist, so dass ich auch da – ohne rechtlich entsprechend befugt zu sein – um eine „freiwillige“ Akzeptanz bitten muss), so stehe ich doch letztlich dafür gerade, dass wir alles tun, um Schaden von uns als Gemeinschaft abzuwenden. Das ist auch zu Recht das, was ihr und Sie von mir und unserer Schulleitungsrunde erwarten dürft/dürfen.

Aber es ist bei der jetzigen Regelung zur MNB und ggf. zur Quarantäne (wenn erforderlich) so, dass ich auf die „freiwillige“ Mithilfe aller an der Schule Beteiligten mehr als denn je angewiesen bin. Auch wenn man als Einzelne/Einzelner, als Familie zu Hause für sich eine andere Entscheidung trifft, wäre es sehr wünschenswert, wenn sich jede/jeder in der großen Gemeinschaft unserer Schule hinter eine Maßnahme stellt oder diese zumindest respektiert/akzeptiert und (notgedrungen) mitträgt. Ich wüsste sonst ehrlich gesagt nicht, wie wir uns gegenseitig und gemeinsam schützen und wie wir mit einem gemeinsamen Kraftakt die nächsten Monate so gestalten, dass wir trotz aller Einschränkungen achtsam und sogar fröhlich und humorvoll unsere Zeit zusammen verbringen. Dass uns das gelingt, daran würde ich gern arbeiten.

Beratungsgespräche mit den Klassenleitungen

Die Klassenleitungen haben sich bereits vor und in den Herbstferien intensiv mit den Umfragebögen befasst, in denen ihr und Sie eine Rückmeldung zum anfänglichen Homeschooling (vor den Sommerferien) gegeben habt/haben. Etliche von den Lehrkräften haben schon Kontakt zu euch und Ihnen aufgenommen und Termine für die Beratungsgespräche für die Zeit vom 30.10.-05.11.20 vereinbart. Gestern haben wir seitens der Schulleitung zur Unterstützung unserer Lehrkräfte noch einen Anmeldebogen herausgegeben, um damit – wenn noch nicht geschehen – Termine mit euch und Ihnen zu planen. Es kann also durchaus sein, dass manche einen offiziell wirkenden Zettel nach Hause bekommen, die anderen aber bereits alles mit den Klassenleitungen (ohne offiziellen Zettel) geklärt und vereinbart haben. Beides ist völlig in Ordnung, deswegen sollten bitte keine Irritationen auftreten. Entscheidend ist, dass jede/jeder, der gern ein persönliches Beratungsangebot wahrnehmen möchte, einen Gesprächstermin erhält oder bereits erhalten hat.

 Wir werden sicher in den nächsten Tagen und Wochen, die wir hoffentlich noch lange gemeinsam in der Schule verbringen werden (solange es verantwortbar ist), noch die ein oder andere Situation/Entscheidung erleben, die nicht alle „glücklich“ sein lässt. Ich bitte aber uns alle darum, dass wir gerade auch in dieser angespannten Zeit sehr achtsam mit uns umgehen und uns immer wieder klarmachen, dass wir alle nur unser Bestes geben, um gut durch diese Zeit zu kommen.

In diesem Sinn wünsche ich uns allen, dass wir vor allem gesund und fröhlich bleiben.

Liebe Grüße

Silke Brandes

(Schulleiterin)