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Übersicht | 2013

Advents-Gottesdienst in der Markuskirche

Der Advents-Gottesdienst am 17.12.2013, den Schulpastorin Rita Klindworth-Budny leitete (Artikelfoto), stand unter dem Motto “Fremde beherbergen”. Die Big Band, die Bläserklassen 7f und 8e sowie der Schulchor sorgten für den musikalischen Rahmen. Schüler der 6. – 8. Klassen nahmen an dem Gottesdienst teil. Zu dem bunten Adventsprogramm gehörten vier Rollenspiele zweier Religionsklassen des 6. Jahrgangs mit Frau Sievers und Herrn Becker. Die Schülerinnen und Schüler führten die bedrängte Situation von Josef und der schwangeren Maria in Bethlehem vor. Alle Schauspieler erlebten in ihren Rollen sehr authentisch die Problematik von Flucht und dem Finden von Obdach und versetzten sich einfühlend in die Lage Betroffener. Schülerinnen und Schüler des 2-stündigen Religionskurses Q1 mit Frau Elsen zeigten über eine Powerpointpräsentation ihre selbst zusammengestellten Bilder und Assoziationen zu der Situation von Flüchtlingen heute. Sie lasen ihre Gedanken und Assoziationen dazu vor und schufen dadurch eine nachdenkliche und bewegende Atmosphäre.

 

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Die Big Band unter der Leitung von Ane Holmer spielt die “Feuerwerksmusik” von Händel.

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Die Bläserklasse 7f unter der Leitung von Ane Holmer spielt “Alle Jahre wieder”.

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Sophie Huwald (links) und Paula Wache aus der 6c verkaufen Weihnachtsdekoration zum guten Zweck.

Vortrag über das Breitmaulnashorn

Am 19.12.2013 hielt der deutsche Zoologe und Journalist Armin Püttger-Conradt im Kurt-Hirschfeld-Forum einen Vortrag über das vom Aussterben bedrohte nördliche Breitmaulnashorn halten.  Seit 1980 lebt der Zoologe immer wieder in der Wildnis Afrikas, meist bei den Nashörnern. Er ist Gründer und Vorsitzender des „Komitees zur Rettung der letzten Nashörner e. V.“ und auch im heimischen Naturschutz tätig.

 

Weihnachtskonzert erbrachte 2000 Euro für Kinderheim

Am 12.12.2013 fand das traditionelle Weihnachtskonzert des Gymnasiums Lehrte im Kurt-Hirschfeld-Forum statt. Chor- und Bläserklassen, der Schulchor sowie die Bigband zeigten mit fast 200 Mitwirkenden, was sie über mehrere Monate einstudiert hatten, um für adventliche Stimmung zu sorgen.

Auch wenn draußen frühlingshafte Temperaturen herrschten: Die Akteure schafften es mit einem bunten Reigen aus Liedern, Musikstücken und kleinen Spielszenen die Zuhörer auf Weihnachten einzustimmen. So zeigte die neue Chorklasse 5c eindrucksvoll, wie einfallsreich der Nikolaus bei der Zustellung seiner Geschenke vorgeht – wenn kein Schnee liegt, dann nimmt er eben das Fahrrad.

Die Chorklasse 6c sang unter anderem das Lied “Santa Claus is coming to town”. Im Anschluss bescherte eine Schülerin im Weihnachtsmannkostüm das Publikum mit einer großen Ladung Bonbons. Später forderte die Bigband die Zuhörer auf, das Lied “Tochter Zion, freue dich” kräftig mitzusingen.

Nach dem Konzert baten die Musiker ihre Gäste um eine Spende für das Kinderheim der Vinzentinerinnen in Trujillo, Peru. Dieses Heim, das ausschließlich durch deutsche Spenden finanziert wird, nimmt in erster Linie Mädchen auf, um sie gezielt zu fördern. Die Konzertbesucher zeigten sich großzügig und spendeten insgesamt die stolze Summe von 2000 Euro.

In diesem Jahr fand das Konzert während der regulären Unterrichtszeit am Vormittag statt. Damit wollte das Kollegium der Schule ein Zeichen gegen die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrer setzen. “Ein kompletter Ausfall des Konzerts konnte mit dieser Maßnahme verhindert werden”, sagt Ane Kristin Holmer, die das Weihnachtskonzert organisierte.

Artikelfoto:  Die Bläserklasse 8e unter der Leitung von Sabine Reich spielt “Let it snow”.

Katja Eggers schrieb in der HAZ/Anzeiger für Lehrte  am 13.12.2013:
Lehrerprotest: Weihnachtskonzert erstmals vormittags statt abends
LEHRTE. Mit Gesang und Blasinstrumenten: Rund 200 Schüler des Lehrter Gymnasium haben gestern beim Weihnachtskonzert im Kurt-Hirschfeld-Forum mitgewirkt. Big Band, Schulchor, Bläser- und Chorklassen trugen Lieder wie „Jingle Bells“, „Stille Nacht“ und „Feliz Navidad“ vor und sangen zudem mit dem Publikum. Anders als in den vergangenen Jahren ging das Weihnachtskonzert diesmal jedoch nicht abends, sondern vormittags und somit innerhalb der regulären Unterrichtszeit über die Bühne. „Damit wollen wir Lehrer ein Zeichen setzen“, sagte Marita Greite-Arlt, Personalratsvorsitzende am Gymnasium. Das Kollegium reagiere mit dem Konzerttermin auf den Wunsch der rot-grünen Landesregierung nach einer Erhöhung der Stundenzahl für Gymnasiallehrer. Weil es die Klassenfahrten nicht habe streichen wollen, hätte das Kollegium überlegt, wo man stattdessen zurückfahren könne. „Und Abendveranstaltungen wie Konzerte und Theater sind für Lehrer zusätzliche Arbeit, die nicht vergütet wird“, sagte Greite-Arlt.eg
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Die Big Band unter der Leitung von Ane Holmer.

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Bläserklasse 7f

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Die Chorklasse 5c zeigt unter der Leitung von Lucie Schäfer, was der Nikolaus alles zu tun hat.

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Chorklasse 5c

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Die Chorklasse 6c beschenkt das Publikum mit Bonbons.

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Die Chorklassen 5c und 6c singen “Feliz Navidad”.

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Der Schulchor singt “Let your light shine bright” unter der Leitung von Christina Schulze.

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Alle Musiker spielen bzw. singen zum Abschluss des Konzerts die “Ode an die Freude”.

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Vielen Dank an Ane Holmer für die Organisation des Weihnachtskonzerts!

Adventskonzert im Altenheim

Alle Jahre wieder: Immer am 2. Dienstag im Dezember verwandeln Schülergruppen des Gymnasiums Lehrte den Konzertsaal im Rosemarie-Nieschlag-Haus (Evangelisches Alters- und Pflegeheim Lehrte) in der Iltener Straße zur Freude der Bewohner in eine vorweihnachtliche Stube. In diesem Jahr waren zu Gast die Bläserklasse 8e mit ihren schwungvollen Weihnachts-Medleys als auch die SchülerInnen der Klasse 5a, die im Musikunterricht einen englischsprachigen Song mit Percussionsbegleitung einstudiert hatten. Unter der Leitung von Sabine Reich (Moderation und musikalische Leitung) sowie Armin Gröner (Klavier) erlebten die Heimbewohner eine besinnlich-frohe Stunde mit viel Musik, aber auch kleine Geschichten zur Weihnachtszeit, die szenisch nachempfunden wurden. Gemeinsam sangen Alt und Jung zwischendurch immer wieder lautstark allseits bekannte Weihnachtslieder. Beim Abschied bedankte sich Udo Gallowski vom Begleitenden Sozialen Dienst des Alters- und Pflegeheimes bei den Akteuren herzlich für ihren Einsatz und die schöne Stunde. Bald nun ist Weihnachtszeit … Auf Wiedersehen 2014!  (Sabine Reich)

Artikelfoto: (hintere Reihe, von links) Jasmina Ganz, Franka Schubert, Herr Gröner, Amelie Meyer (alle 8e); (vordere Reihe) Nina Moritz, Johanna Treinat, Jannik Lienert, Fabian Klotzsch, Kyra Fischer (alle 5a)

 

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3. Platz beim Handballturnier der Mädchen WK III (1999 – 2001)

Beim Turnier „Jugend trainiert für Olympia“ in Berenbostel erreichten die Mädchen vom Gymnasium Lehrte den dritten Platz von sechs Teilnehmern. Da in zwei Gruppen gespielt wurde, bedeuteten eine Niederlage und ein Sieg das Ausscheiden aus dem Turnier. Gegen ein starkes Team von der KGS Hemmingen gab es eine verdiente 7:11- Niederlage, wobei eine zwischenzeitliche 6:4-Führung vielversprechend aussah. Eine gute Leistung bot das Team gegen die Robert-Bosch-Gesamtschule aus Hildesheim, die nach einer 6:4-Führung letztendlich mit 17:4 besiegt wurde. Stark spielte die „Mittelachse“ mit Efsane Kezer im Tor, Lara Sievers und Marnie Hundt. Sieger des Turniers wurde das Gymnasium Letter.

 Tore: Marnie Hundt (10), Lara Sievers (6/1), Samantha Betero (5), Maja Krusche, Lena Tepp, Josefin Zickenrott und Johanna Schulz (je 1).

 Vielen Dank an Frau Sievers für die Unterstützung.

 Artikelfoto: (hintere Reihe, von links) Emily Bödecker, Mona Schmitz, Samantha Betero, Marnie Hundt, Lara Sievers, Lena Tepp; (vordere Reihe) Hanna Berwing, Sila Sarik, Johanna Schulz, Efsane Kezer, Josefin Zickenrott

 Ralf Seidel

 

 

Berlin-Fahrt des 10. Jahrgangs

Am 13. November 2013 kam der zehnte Jahrgang des Lehrter-Gymnasium in Berlin an. Nach der Ankunft begaben sie sich zum Bundestag, dort haben sie einen Termin mit zwei Abgeordneten, Frau Dr. Flachsbarth und Herr Dr. Miersch, denen sie Fragen zu ihrem Beruf sowie die politischen Perspektiven stellen konnten. Anschließend wurde die Kuppel besichtigt. Am nächsten Morgen stand ein Besuch des Stasi-Museum an. Dort hatten sie ein Rundgang und haben viel über die Staatssicherheit in der DDR erfahren.
In der darauf folgenden Freizeit haben sie das Brandenburgertor besichtigt und sich Berlin nach belieben in Kleingruppen angesehen.
Am Freitag, dem abreise Tag, war ein letzter Besuch in der Gedenkstätte “Hohenschönhausen” geplant. Dies fanden die Schüler besonders spannend, da sie dort einen Rundführer hatten, der selbst einst in dem Gefängnis der Stasi als Gefangener seine Zeiten abgesessen hatte. Er konnte den Schülern so das schreckliche Leben besser Verdeutlichen und ihnen noch einmal vor Augen führen, wie schrecklich selbst die Zeit nach Kriegsende war. “Wer in der Demokratie schläft wacht in der Diktatur auf.” Diesen Satz gab der Rundführer den Schülern mit auf den Weg. Dieses Zitat soll die Schüler dazu anregen zu wählen und sich für die Politik in Deutschland zu interessieren. Anschließend ging es mit dem Bus wieder in Richtung nach Hause. Abschließend kann man sagen, dass die Studienfahrt den Schülern und den Lehrern eine große Freude bereitet hat.
Viele Dinge werden die Schülerinnen und Schüler nicht allzu schnell vergessen. (Anika Siekmann)

Streitschlichter sind fertig ausgebildet

Am 6.12.2013 überreichte der stellvertretende Schulleiter Claus Wegener den neuen Streitschlichtern ihre Urkunden. “Ihr habt in eurer Steitschlichter-Ausbildung wichtige Kompetenzen erworben, die auch von Arbeitgebern sehr geschätzt werden. ”

In einer halbjährigen Ausbildung waren die fünfzehn Schüler/innen zu Streitschlichtern und Paten ausgebildet worden. Bereits seit Schuljahresbeginn stehen sie den neuen fünften Klassen unterstützend zur Seite. Zu den Ausbildungsinhalten gehörten ein Teamtraining, Informationen zu Konflikten und ihren Hintergründen, Grundlagen der Kommunikation, Streitschlichtung durch Mediation sowie Aufgaben und Pflichten der Paten.

Auch im kommenden Schulhalbjahr wird wieder eine Paten- und Streitschlichterausbildung für Schüler/innen des 8. Jahrgangs angeboten werden. Interessierte Schüler/innen können sich mit dem Beratungslehrer Herrn Pfeiffer in Verbindung setzen.

Vorlesewettbewerb 2013

Am Nikolaustag traten zehn Schülerinnen und Schüler gegeneinander an, um den besten Vorleser der 6. Klassen zu ermitteln. Im Vorfeld hatten sich aus jeder Klasse zwei Mädchen und Jungen für den Vorlesewettbewerb qualifiziert. Die Jury aus Vertretern der Schüler, der Eltern, der Lehrer und des Lehrter Buchhandels fiel die Auswahl nicht leicht. “Alle Vorleser waren in diesem Jahr richtig gut”, berichtet Deutschlehrerin Christina Schulze, die den Schulwettbewerb organisierte. Auch das Niveau der vorgelesenen Texte sei sehr anspruchsvoll gewesen. “Es waren einige Bücher dabei, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen ansprechen.”
Am Ende erhielt Enya Laun aus der 6c den 1. Preis. “Sie hat sehr sicher aus dem Buch “Diebe im Olymp” von Rick Riordan vorgelesen, die Rollen gut dargestellt und für knisternde Spannung gesorgt”, fasst Schulze zusammen. Marleen Lolitz aus der 6a (3. Preis) bestach die Jury mit ihrer Souveränität. “Sie hat immer wieder den Blickkontakt mit den Zuhörern hergestellt.” Gordin Winkler aus der 6b (2. Preis) vermochte es, das Auditorium mit seinem sichtlichen Vergnügen beim Lesen anzustecken.
Als Belohnung durften sich die drei Preisträger jeweils ein gebundes Buch aussuchen. Enya wird als Vertreterin ihrer Schule an der nächsten Stufe des Vorlesewettbewerbs teilnehmen. Der Vorlesewettbewerb wird seit 1959 jedes Jahr vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Schulen und Buchandlungen veranstaltet.
Artikelfoto: Hintere Reihe, von links: Paula Weiß (6D), Hendrik Hartung (6E), Cornelius Grupe (6C), Johanna Lucks (6D), Marleen Patola (3. Preis, 6E); vordere Reihe: Alina Korol (6A), Jonas Prüß (6B), Gordin Winkler (2. Preis, 6B), Enya Laun (1. Preis, 6C), Marleen Jolitz (6A).

Nikolaus-Aktion der SV

Auch in diesem Jahr verteilte die Schülervertretung wieder Hunderte von Schokoladennikoläusen, die Schüler ihren Freunden und Klassenkameraden spendiert hatten. Zu diesem Zweck erwarben sie für jeweils einen Euro rote Zettel, auf denen der Name des Beschenkten eingetragen wurde. Am Tag vor Nikolaus hatten die Schülervertreter dann richtig zu tun. Als alle anderen Schüler wegen des Sturm freudig nach Hause zogen, versammelte sich die SV in der alten Mensa, um Geld zu zählen und die Weihnachtsmänner den jeweiligen Lerngruppen zuzuordnen. Mit dem Überschuss, den diese Aktion erbrachte, finanziert die SV ihre Arbeit.

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Die Schülervertreter hatten bei der Auswertung der roten Zettel ihren Spaß.

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Die SV

Handballmannschaft erreichte Bezirksfinale bei “Jugend trainiert für Olympia”

Beim Handballturnier „Jugend trainiert für Olympia“ der Jungen in der Wettkampfklasse II (ab Jahrgang 1997) in Lehrte hat der Gastgeber den ersten Platz belegt und sich somit für das Bezirksfinale am 5.2.2014 in Marklohe qualifiziert. Mit überzeugenden Mannschaftsleistungen konnten alle vier Gästeteams besiegt werden. Bis auf die souveränen Torhüter David Siemke und Björn Oelkers konnten sich dabei alle Spieler in die Torschützenliste eintragen. Das vermeintliche Endspiel gegen die Humboldtschule wurde mit 12:8 gewonnen, wobei sich die kämpferisch bessere und geschlossener auftretende Heimmannschaft gegen das hannoversche Team mit den vermutlich stärkeren Einzelspielern durchsetzte. Gecoacht wurde die Mannschaft von Sascha Oelkers und dem verletzten Louis Ewert.

Tore: Daniel Franke (15), Keith Jurke (12), Marco Kinas (8), Jonathan Klee, Niels Brinkmann, Stefan Ernst, Vincent Jus, Julian Müller (je 2), Malte Buchmann (1); Spielplan mit allen Ergebnissen

Vielen Dank an die Schiedsrichter Niklas Fröhlich, Hendrik Machate und Holger Berwing sowie an die Kampfrichter Christiane Oelkers und Enrico Bösche.

Bildunterschrift zum Artikelfoto: (hinten, von links) Vincent Jus, Niels Brinkmann, Jonathan Klee, Julian Müller, Marco Kinas, Keith Jurke,Daniel Franke; (vorne, von links) Stefan Ernst, David Siemke, Björn Oelkers, Malte Buchmann.

Ralf Seidel

 

40 Jahre Schulpartnerschaft mit dem Lycée Flaubert in Rouen

Am 30.11.2013 gab es einen Grund zu feiern: Seit 40 Jahren finden gegenseitige Besuche von Schülern aus Lehrte und Rouen statt. An der Jubiläumsfeier nahmen nicht nur die 24 französischen Austauschschüler mit ihren Gastfamilien, sondern auch zahlreiche ehemalige und aktive Lehrkräfte der beiden Partnerschulen sowie die ehemalige Bürgermeisterin Jutta Voss teil. Lea Mittelstädt und Susanne Hilmer-Anke hatten gemeinsam mit ihren Schülern aus den Jahrgängen 6 und 9 ein abwechslungsreiches und fröhliches Programm vorbereitet. Hermann Hoffmann, der stellvertretende Lehrter Bürgermeister, bezeichnete den Schüleraustausch als eine “wesentliche Bereicherung des kulturellen Lebens in Lehrte”. Er schloss sich seinen Vorredner an, indem er sich bei den zahlreichen Eltern bedankte, die französische Gäste aufgenommen haben. “Die Kinder profitieren von den Erfahrungen, die sie im Gastland machen – auch im beruflichen Leben.”

Die HAZ schrieb am 2.12.2013:

Das Gymnasium feiert eine langjährige Partnerschaft
Von Michael Schütz Lehrte. Wann können Schüler schon mal erleben, dass sich ein Direktor entschuldigt? Zahlreiche Pennäler hatten am Sonnabendmorgen in der Mensa des Gymnasiums gleich zweimal diese Gelegenheit. Dort feierten das Gymnasium Lehrte und das Lycée Gustave Flaubert das 40-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft, und sowohl Silke Brandes als auch ihr französischer Kollege Philippe Depoilly bedauerten zunächst, die Sprache des jeweils anderen nicht zu sprechen. Immerhin ließ Brandes gleich darauf die Versammlung in der Mensa den Kanon „Frère Jacques“ singen und offenbarte dabei, dass sie das durchaus akzentfrei kann. Jeweils 1000 Schüler aus Deutschland und Frankreich hätten das andere Land im Lauf der 40 Jahre besucht, erklärten die Lehrerinnen Lea Mittelstädt und Susanne Hilmer-Anke, die die Feier organisiert hatten. Gerade seien 24 Schüler aus Frankreich in Lehrte zu Gast. Begonnen habe die Partnerschaft mit der Kontaktaufnahme ihres inzwischen pensionierten Kollegen Hartmut Michael. Er habe sich damals in Lehrtes Partnerstadt Vanves bei Paris nach einer geeigneten Schule umgesehen, verriet Michael am Sonnabend, sei aber nicht fündig geworden. So habe er sich an die normannische Schule gewandt. Sein französisches Pendant, mit dem er damals Kontakt aufgenommen hatte, erinnerte sich, dass der Deutsche seine Heimatstadt Lehrte als unbedeutend beschrieben habe. „Er sagte mir, dass es mit Rangierbahnhof und Zuckerfabrik nur zwei Sehenswürdigkeiten gebe“, sagte Michel Hatay. „Er hatte vergessen zu sagen, dass das Gymnasium sehr viel schöner ist als unser Lycée.“ Lehrtes stellvertretender Bürgermeister Hermann Hoffmann war zwar in offizieller Funktion bei der Feier, blickte aber auf die eigene Historie zurück: „Wir hatten auch bereits Schüler aus Rouen zu Gast.“ Er betonte den langfristigen Effekt solcher Austausche. „Die Schüler profitieren langfristig davon.“ (Michael Schütz, Anzeiger für Lehrte)
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Französischschüler aus den 6. Klassen singen gemeinsam mit Frau Mittelstädt “On fait des dé couvertes”

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Frau Brandes bedankt sich bei Lea Mittelstädt und Susanne Hilmer-Anke für die Organisation der Jubiläumsfeier

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Hartmut Michael (links) und Michael Hatay werden dafür ausgezeichnet, dass sie den Austausch ins Leben riefen.

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(von links:) Cathérine Grémillon und Doris Hennart erhalten ein Geschenk von der Deutsch-Französischen Gesellschaft überreicht.

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Schulleiter Philippe Depoilly spricht sein Grußwort. Doris Hennart übersetzt.

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Herr Depoilly und zwei französische Schülerinnen überreichen ein Geburtstagsgeschenk, das Frau Brandes stellvertretend entgegennimmt.

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Hartmut Michael (rechts) und Michael Hatay erzählen Anekdoten aus der Geschichte des Austausches

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Hermann Hoffmann spricht sein Grußwort

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Schülerinnen der Klassen 9b und d präsentieren den Sketch “L’art de dire bonjour”

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Französische Schülerinnen singen ein Geburtstagslied.

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Doris Hennart, Susanne Hilmer Anke und Michel Hatay.

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Die französischen Gastschüler präsentieren ihre Heimatstadt Rouen.

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Die Bläserklasse 8e sorgte unter der Leitung von Sabine Reich für den musikalischen Rahmen der Jubiläumsfeier.

5d spendete Geld für syrische Flüchtlinge

Die Klasse 5d nutzte den Elternsprechtag am 22.11.2013, um Spenden für syrische Flüchtlinge zu sammeln. Die Idee für diese Spendenaktion war im evangelischen Religionsunterricht entstanden. Zum Thema „Kinder anderswo“ beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit der schwierigen Situation syrischer Flüchtlingskinder. “In dem bereits mehr als zwei Jahre andauernden Bürgerkrieg sind schon über 2 Millionen Syrer in Nachbarländer geflohen, in Syrien selbst sind 4,25 Millionen Menschen auf der Flucht, darunter sehr viele Kinder”, berichtete Religionslehrerin Ines Walkling. Das sorgte für große Betroffenheit in der Klasse. “Wir waren erschrocken, wie schlecht es den Flüchtlingskindern geht”, erinnert sich Cedric. Die Idee, durch Spenden zu helfen, fand also schnell Zustimmung. Die Fünftklässler bastelten Schmuck, Weihnachtsdekoration und kleine Kekshäuser, backten Kekse und boten alles mit großem Engagement und guter Laune in der Pausenhalle des Unterstufengebäudes zum Verkauf an. Insgesamt kamen durch die Aktion 224,21€ zusammen. Dafür einen herzlichen Dank an alle Unterstützer und Spender!

Das Geld wird auf das Spendenkonto der Diakonie Katastrophenhilfe überwiesen. Auf der folgenden Internetseite kann man sich über die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe informieren: http://www.diakonie-katastrophenhilfe.de/hilfe-weltweit/uebersicht-aller-projekte/syrien.html

 (Ines Walkling)

Schulelternrat nimmt zur Stundenerhöhung für Lehrer Stellung

Nach ausführlicher Diskussion und Erörterung der Argumente hat sich der Schulelternrat des Gymnasiums Lehrte in seiner Sitzung am 26.11.13 entschlossen, folgende Stellungnahme an die politisch Verantwortlichen abzugeben:

Die Elternschaft des Lehrter Gymnasiums stellt fest, dass die öffentlich geführte Auseinandersetzung zwischen Kultusministerium und Gymnasiallehrern zur Verhärtung geführt hat. Wir kritisieren die Art der Auseinandersetzung, da diese dauerhaft zu Lasten unserer Kinder zu gehen droht. Wir legen Wert darauf, dass bei der Entscheidungsfindung alle Argumente zum Tragen kommen und die Diskussion nicht nur auf die Stundenerhöhung reduziert wird. Der Alltag von Schüler/innen, ihrer Lehrer/innen und uns Eltern ist insbesondere durch die Einführung von G 8, Zentralabitur und Inklusion bereits erheblich belastet. Desweiteren stellen wir fest, dass die Lehrkräfte den Umgang mit ihnen und den ihnen gegenüber gemachten politischen Zusagen als nicht wertschätzend empfinden. Wir halten jedoch das Vorleben von Wertschätzung für einen wesentlichen Aspekt in der Entwicklung unserer Kinder. Daher erwarten wir von allen Beteiligten die Rückkehr zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, um ein konstruktives Miteinander möglich zu machen. DIE DERZEITIGE SITUATION IST AUS UNSERER SICHT INAKZEPTABEL!

Artikelfoto:  Anette Schäl, Vorsitzende des Schulelternrats

 

 

 

 

 

 

Gymnasiasten skypen mit Kabul

„Ey, wir haben gerade mit Afghanistan geskypt!“ Schüler des Politikkurses Q2 im Gymnasium Lehrte waren am gestrigen Vormittag ziemlich beeindruckt über die Unterrichtsstunde, die sie bei Lehrer André Bien absolviert hatten. Per Internetdienst Skype sprachen die 14 Gymnasiasten, die im Frühjahr ihr Abitur machen wollen, mit einem Dolmetscher im deutschen Lager in Kundus. Ermöglicht hatte das der Leiter der Lehrter Polizeidienststelle, Ulrich Bode, der selbst vier Monate als Ausbilder in Kundus stationiert war. Bode nutzte die Gelegenheit,
den Schülern, die sich bereits seit August in ihrem Kursus mit dem Thema befassen, die wechselvolle Geschichte Afghanistans und die Verbindung zu Deutschland näherzubringen. Das deutsche Kaiserreich habe schon im 19. Jahrhundert einen Freundschaftsvertrag mit dem asiatischen Land geschlossen, sagte der Lehrter Polizeichef. „Hier weiß das niemand, in Afghanistan jedes Kind“, sagte Bode.
„Deswegen hätte es dort auch niemand verstanden, wenn Deutschland nicht geholfen hätte.“
Die Schüler zeigten sich interessiert. Besonders der bevorstehende Abzug deutscher und internationaler Kräfte beschäftigte sie. Der aus Kabul zugeschaltete Dolmetscher Akbar, der in Deutschland aufgewachsen ist, beschrieb die Stimmung in der Bevölkerung: „Die Menschen wollen, dass die Internationalen bleiben.“ Die Angst vor einer Rückkehr der Taliban sei groß. Für die Schülerinnen Isabel und Anna-Lena war die Stunde etwas Besonderes: „Es ist schon etwas anderes, wenn das jemand beschreibt, der selbst dort war oder noch ist“, befand die 17-jährige Isabel aus Arpke. (Michael Schütz, Anzeiger für Lehrte, 27.11.2013)

Podiumsdiskussion zum Thema “erhöhte Unterrichtsverpflichtung”

Der Personalrat des Gymnasiums Lehrte hatte drei Landtagsabgeordnete zu einer Podiumsdiskussion in das Kurt-Hirschfeld-Forum eingeladen, um mit ihnen am 21.11. über die geplante Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung zu diskutieren. Dr. Silke Lesemann (SPD) und Thomas Schremmer (Grüne) mussten dabei dabei eine Menge herbe Kritik an der Bildungspolitik der neuen Landesregierung einstecken.
Der Unmut der Pädagogen über die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung von 23,5 auf 24,5  Wochenstunden ist groß. “Ich fühle mich als Gymnasiallehrer unfair behandelt”, schnaubte Personalrat Dr. Ralph Grobmann. Das Argument, die Kollegen in anderen Bundesländern müssten bereits eine Stunde mehr arbeiten, gelte nicht. “Die werden an anderer Stelle entlastet, wir aber nicht. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen.” Gleichzeitig seien die Belastungen durch die Umstellung auf G8 und Zentralabitur sowie durch die Bewältigung zusätzlicher Aufgaben weiter gestiegen.
Ältere Kollegen seien durch die Vorhaben der rot-grünen Regierung doppelt gekniffen: Die bereits 1999 zugesagte Stundenermäßigung für ältere Gymnasiallehrkräfte wird einfach ausgesetzt. “Das ist Wortbruch”, unterstrich Grobmann unter dem anhaltenden Applaus der Zuhörer.
Unterstützung erhielten die Lehrer durch Schüler und Eltern “Wir müssen darunter leiden, wenn unsere Lehrer weniger Zeit für einzelne Schüler haben”, betonte Hannah Miterah (Q1). Die Elternratsvorsitzende Anette Schäl hob hervor, wie wichtig es für die Kinder sei, die Bildungsqualität zu sichern. Ein Realschullehrer machte in seinem Wortbeitrag deutlich, dass es gerechtfertigt sei, dass die Kollegen an den Gymnasien weniger Unterricht erteilen müssen.
Silke Lesemann zeigte Verständnis für die Argumente der Gymnasialpädagogen. “Mein Mann ist auch Lehrer – ich kenne die Belastungen, die der Beruf mit sich bringt.” Gleichzeitig machte die SPD-Politikerin deutlich, dass sie im Landtag gemeinsam mit ihrer Fraktion für die Arbeitszeiterhöhung stimmen wird. “Für mich ist sie Teil eines ganzen Bildungspakets, zu dem unter anderm auch 5000 neue Kita-Plätze gehören.” Thomas Schremmer teilte Lesemanns Einschätzung, gab aber auch zu, dass es sich bei der Stundenerhöhung um eine reine “interministerielle Entscheidung” handele. “Das war vielleicht ein Fehler.”
Dr. Hans-Joachim Deneke-Jöhrens (CDU) konnte sich bei dem Dauerfeuer auf seine politischen Gegner entspannt zurücklehnen. “In der CDU/FDP Landesregierung wurde die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrer auch diskutiert, aber wir haben schließlich davon Abstand genommen.”
Auf einer Personalversammlung hatte sich das Kollegium entschlossen, gegen die Pläne des Kultusministeriums zu protestieren, ohne zum jetzigen Zeitpunkt die Durchführung von Klassenfahrten abzulehnen. Stattdessen sind andere Schritte geplant, mit denen sowohl die Mitglieder der Schulgemeinschaft als auch die weitere Öffentlichkeit von den Argumenten der Lehrerschaft überzeugt werden sollen. Zu diesem Zweck wurde vom Personalrat ein Brief an alle Eltern und Schüler veröffentlicht.

Erfolgreicher Ironman-Teilnehmer Hans Ahrens wird 60

Ein Ironman besteht aus einer Schwimmdistanz von 3,86 km (2,4 Meilen), einer Radfahretappe von 180,2 km (112 Meilen) und einem Marathonlauf (42,195 km; 26,2 Meilen), die direkt hintereinander ausgetragen werden. Für die meisten Menschen wäre bereits eine dieser Disziplinen eine große Herausforderung. Nicht für Hans Ahrens, der im Juni 2013 in Klagenfurt erfolgreich am “Ironman Austria” teilnahm. “Es war ein erhebender Moment, mit fast 3000 anderen Teilnehmern morgens in den See zu springen”, erinnert sich der Lehrer für Mathematik und Erdkunde, der heute 60 Jahre alt wird. Sein Wunsch für das frische Lebensjahr lautet: Mitmachen beim “Ironman 2014”. Alles Gute!

Personalrat informierte Schülerschaft über die Arbeitszeit der Lehrer

Die Personalräte Marita Greite-Arlt und Volker Kühling (Artikelbild) haben am 18.11.2013 die Schülerschaft der Schüler über die Arbeitszeit der Lehrer informiert. In diesem Zusammenhang machten sie deutlich, warum die Gymnasiallehrer mit der geplanten Erhöhug der Unterrichtsverpflichtung um eine Stunde nicht einverstanden sind. Der Personalrat wurde von der Schülervertretung gebeten, seinen Standpunkt darzulegen. Die SV plant ihrerseits eine Aktion, um die Lehrer bei ihrem Protest zu unterstützen.

5f beteiligte sich am Vorlesetag

Am 15.11.2013 fand der Bundesweite Vorlesetag statt. Dieses Jahr war erstmalig auch das Gymnasium Lehrte durch die Klasse 5f und ihre Elternschaft vertreten. Der Vorlesetag ist eine Veranstaltung der “Stiftung Lesen” mit Kooperationspartnern, die dieses Jahr zum 10-jährigen Jubiläum erneut mit 79141 Vorlesern das größte Vorlesefest Deutschlands darstellte. Unter den Vorlesern befanden sich deutschlandweit Hunderte Prominente und mehr als tausend Politikerinnen und Politiker, die großen und kleinen Zuhörern Geschichten schenkten.Am Vorleseabend in der 5f übernahmen Eltern die Rolle der Vorleser.

Der Klassenraum wurde unter der Leitung von Herrn Stadelmann zu einem Ort, an dem ein unvergessliches Erlebnis geschaffen wurde. Tee, Gebäck und Kerzenlicht sorgten für das richtige Ambiente, um die Schüler mit dem bekannten Kinder- und Jugendbuch „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende zu verzaubern.

Nach der Lesung fiel die Rückmeldung der Eltern und Schüler einvernehmlich positiv aus. Vielleicht war das Geschehen um Bastian Balthasar Bux für das eine oder andere Schulkind ja der Startpunkt, um auch für sich eine unendliche Geschichte mit einem Buch zu beginnen? (Heiko Stadelmann)

Schülerfirma “New Energy e.V.” stellte erfolgreich ihre Projekte vor

Am 7.11.2013 stellte die Schülerfirma auf dem Akteursforum der Klimaschutz-Agentur der Region Hannover ihre erfolgreichen Projekte vor. Unter dem Motto „Frischer Wind für neue Energie“ präsentierten Hung Pham und Pascal Lang (beide Q2) die Arbeit der „New Energy“. Dabei wurden sie von Eric Lüde, Oliver Schilling und Leon Röttig aus der 9e sowie von Herrn Dr. Grobmann und Herrn Fasterding unterstützt. Die Schüler beeindruckten ihre Zuhörer vor allem mit der Photovoltaik-Anlage, die von der Schülerfirma im Jahr 2009 initiiert worden war. Für Begeisterung sorgten auch das Projekt „Mülltrennung“ und die Umgestaltung des Schulhofs, bei der unter der Vorgabe “nachhaltige Mobilität” zahlreiche Möglichkeiten geschaffen wurden, die Fahrräder der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sicher abzustellen. An Ende gab es ein dickes Lob: Die Arbeit der Schülerfirma „New Energy e.V.“ wurde von der Klimaschutzagentur und allen Beteiligten als “Leuchtturm” und Best-Practice-Beispiel und damit als Vorbild für weitere Schülerfirmen und Projekte gewürdigt, die sich dem Klimaschutz und der Nachhaltigkeit verpflichtet sehen. (Frank Fasterding)

Ehemaliger Schüler und bekannter Journalist gestorben

„Wie leben Sie denn so ohne Politik?“, fragt der Journalist. „Ich lebe doch nicht ohne Politik“, gibt, geradezu entrüstet, der Ruheständler zurück. Dabei handelt es sich um Kurt Biedenkopf, der längst nicht mehr Sachsens Landesvater ist, als dieses Gespräch stattfindet. Das hat Jürgen Leinemann in seinem Buch „Höhenrausch“ festgehalten. Darin beschreibt er, wie Macht zum Rausch und Rausch zur Sucht und Sucht zu Realitätsverlust führt – nicht nur bei Politikern, auch bei manchen Reportern, die ihnen nahe sind. Leinemann hat diesen Höhenrausch wie viele Journalisten aus der Nähe und wie nur ganz wenige über viele Jahrzehnte hinweg erlebt. Er hat Gerhard Schröder und Joschka Fischer porträtiert, Hans-Dietrich Genscher soll ihn jahrelang nicht gegrüßt, Helmut Kohl ihn nicht bei Auslandsreisen mitgenommen haben. Doch Journalisten kennen die Erfahrung, dass Spitzenpolitiker in einem Lokal gezielt an ihnen vorbei und auf einen Tisch zustreben – an dem Jürgen Leinemann sitzt. Er habe dabei „die klammheimliche Lust des Mitwissers genossen“, soll er einmal zu seiner Arbeit gesagt haben. Klar, Leinemann repräsentierte als Reporter des „Spiegel“ und später als Leiter des Hauptstadtbüros in Berlin selbst mediale Macht. Aber einem Rausch ist er dabei nicht verfallen. Er wurde kein großer Welterklärer, sondern blieb ein eher bescheidener Beobachter, ruhig, konzentriert und offen auch gegenüber jungen Kollegen. Und das vielleicht sogar besonders, wenn er merkte, dass die aus der Region Hannover stammten – wie er selbst. Hier hat er Zeitung zu lesen, sich für Politik zu interessieren begonnen, hier – genauer: in Lehrte – hat er Abitur gemacht. Nach dem Literatur-, Geschichts- und Philosophiestudium ging er für die Deutsche Presse-Agentur erst nach Bonn, dann nach Washington, wechselte zum „Spiegel“ und beobachtete – in Bonn, später in Berlin – die Mächtigen. Dabei hat er stets die Grenze zwischen Mächtigen und Machtbeobachtern im Blick behalten, die der zehn Jahre ältere Kollege Hanns-Joachim Friedrichs in seinem Buch „Journalistenleben“ markiert hat: „Journalisten sind dabei, aber sie gehören nicht dazu.“ Leinemann hat mehr Bücher geschrieben als Friedrichs. Biografien über Politiker, aber auch über die Fußball-Ikone Sepp Herberger. Und zuletzt „Das Leben ist der Ernstfall“ über die Krebserkrankung, der er jetzt im Alter von 76 Jahren erlegen ist. „Habe ich den Sinn meines Lebens gefunden? Gesucht und gezweifelt habe ich genug in den Monaten meiner Not“, schreibt er da und setzt, geradezu existentialistisch, auf den souveränen Selbstentwurf: „Sinn muss ich meinem Leben selbst geben – durch eigenes Nachdenken darüber, wofür ich leben will.“  / HAZ, Seite 4 Ressort: KULT, 12.11.2013