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DKMS-Aktionstag und Spendenübergabe von 3785 Euro

Am 18 Januar fand im Forum ein Aktionstag mit der Organisation „DKMS-Wir besiegen Blutkrebs“ statt. Die Aktionsleiterin Shanthiya Theyagararah bot den ca. 250 Schülern der Q1 und Q2 eine 40minütige Präsentation, in der sie über die Ziele und bisherigen Erfolge ihrer Organisation informierte. Der Vortag zeigte, dass 80 Prozent der Stammzellspenden über ein Dialyse ähnliches Verfahren gewonnen werden, und nur zu 20 Prozent aus dem Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen werden. Nach dem Vortrag übergaben die Lara Thomas von der SV und Ane Holmer mit Vertretern der Musikgruppen den Spendenerlös der Weihnachtskonzerte, insgesamt 3785 Euro, an die Vertreterin der Organisation. Nach der Spendenübergabe ging es dann in den Musikraum, in dem die Registrierung und der Schleimhautabstrich durchgeführt wurden. Insgesamt 65 Schüler und Lehrer ließen sich typisieren.

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Wer mehr über die DKMS wissen möchte, oder selbst eine Typisierung vornehmen lassen will, kann sich hier informieren:

In der HAZ berichtete Sandra Köhler über diese Veranstaltung:

65 Gymnasiasten lassen sich typisieren

3785 Euro sind bei einer Spendenaktion für die DKMS zusammengekommen

„Schüler gegen Blutkrebs“: Das Gymnasium hat einen Aktionstag mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) organisiert. Von den rund 250 Schülern und Lehrern haben 65 eine Speichelprobe abgegeben und sich registrieren lassen. Außerdem übergaben sie dem Verein eine Spende über 3785 Euro.

Für den Aktionstag hat die Schülervertretung einen Vortrag, die Typisierungsaktion und eine Spendenübergabe an den gemeinnützigen Verein auf die Beine gestellt, der seit 1991 versucht, für Blutkrebspatienten einen passenden Stammzellspender zu finden. „Wir haben uns gesagt: Das wäre doch eine gute Sache“, sagte Schülersprecherin Lara Thomas. „So erfahren Schüler, dass sie Menschen helfen können, auch wenn sie so jung sind.“

Gemeinsam mit Mitschüler Lorenz Steinweg, der Schülervertretung und Musiklehrerin Ane Kristin Holmer hatte sie Kontakt zur DKMS und dessen Aktionsleiterin Shanthiya Theyagararah aufgenommen. „Wir wollten den Verein nicht nur mit potenziellen neuen Stammzellspendern unterstützen, sondern auch mit Geld für die Typisierungen“, sagte die Schülersprecherin. So waren die Spenden, um die die Mitwirkenden des Weihnachtskonzertes traditionell bitten, diesmal für die DKMS bestimmt. 3785 Euro waren zusammengekommen. Bei 40 Euro, die jede Typisierung kostet, eine hilfreiche Summe.

Wer sich typisieren lassen will, muss aber auch über den Nutzen und mögliche Risiken einer Spende wissen. Deshalb erklärte Shanthiya Theyagararah den Schülern im Kurt-Hirschfeld-Forum alles Wissenswerte rund um die Stammzellspende: „Beim Blutkrebs vermehren sich die degenerierten weißen Blutkörperchen zu sehr.“ Dadurch ist die Abwehr von Krankheiten gestört. Trotz sechs Millionen potenziellen Stammzellspendern finde immer noch jeder siebte Blutkrebspatient in Deutschland keinen Spender. Denn dafür müssen die Gewebemerkmale des Spenders mit denen des Patienten zu 100 Prozent übereinstimmen. „Dass es rund 15000 verschiedene Gewebemerkmale gibt, und der genetische Zwilling auch auf der anderen Seite der Erde leben kann, machen es schwierig, ihn zu finden.“ Je mehr Menschen sich typisieren ließen, umso größer sei die Chance.

Um sich typisieren lassen zu können, muss man zwischen 17 und 55 Jahre alt sein, dazu gesund und mindestens 50 Kilogramm wiegen. „Wer erst 17 wird, kann dann auf die Internetseite der DKMS gehen und ein Typisierungsset anfordern, zurückschicken und sich so registrieren lassen“, sagte die Aktionsleiterin. 65 der 250 Schüler und Lehrer nutzten die Chance, dies gleich vor Ort zu tun. Wie der 17-jährige Leon Thomas. Nachdem Nils Domenz seine Daten aufgenommen hatte, hieß es „Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein“. Mit zwei Wattestäbchen wurde ein Abstrich von der Wangenschleimhaut genommen, der im Labor ausgewertet wird – fertig.

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Musiklehrerin Ane Holmer und Schülersprecherin Lara Thomas (hinter dem Scheck) übergeben symbolisch die 3785 Euro, die als Spende beim Weihnachtskonzert zusammengekommen waren. Nils Domenz (unteres Bild, links) nimmt die Daten auf, während Leon Thomas die Typisierung mittels Wattestäbchen durchführt. (Fotos: Sandra Köhler)

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 Keine Angst vor Spende

„Man braucht vor einer Spende keine Angst zu haben“, sagt Arezu Djafari. Die heute 25 Jahre alte Frau hatte als zwölfjähriges Mädchen miterlebt, wie eine Freundin gegen Leukämie kämpfte. Deshalb hatte sie sich typisieren lassen, als es ihr Alter schließlich erlaubte. Und tatsächlich wurde Arezu Djafari für eine Stammzellspende angefragt. „Mein genetischer Zwilling war eine 13-Jährige in Russland“, berichtet sie. Die Angst, „dass da was am Rücken entnommen wird und das gefährlich ist“, sei aber unbegründet gewesen.

Wie bei 80 Prozent aller Stammzellspenden kam bei der 25-Jährigen die sogenannte periphere Spende zur Anwendung, bei der die Zellen direkt aus dem Blut gefiltert werden. Bei einer anderen Methode wird das Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen – und nicht aus dem Rückenmark. „Das einzig Unangenehme war, dass ich mir einige Tage vorher eine Spritze geben lassen musste, die die Zellenproduktion anregt“, erinnert sich Arezu Djafari. Danach habe sie sich schlapp und wie bei einer Erkältung gefühlt.

Die Voruntersuchungen und die Entnahme selbst seien aber problemlos gewesen. „Ich habe jederzeit bei der DKMS anrufen können, die haben mir alle Fragen beantwortet und alle Kosten übernommen“, berichtete die junge Frau von ihren Erfahrungen. Zu einem Treffen mit der Jugendlichen, der sie ihre Stammzellen gespendet hatte, und wie es nach deutschem Recht nach zwei Jahren möglich ist, kam es jedoch nicht. „Sie hat es leider nicht geschafft. Aber sie hatte wenigstens die Chance“, warb Djafari bei den Schülern für eine Typisierung. „Viele Menschen wollen gerne anderen helfen. Sie haben heute die Möglichkeit dazu“, schloss sich der stellvertretende Schulleiter Manfred Filsinger dem Appell an. (Von Sandra Köhler)