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Erasmus+ Projekt: Ariadne

Der Faden der Ariadne – ein Ausweg aus dem Labyrinth der Ausbildungs- und Studienorientierung

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2. Treffen in Ungarn (26.03. bis 01.04.2017)

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Am Sonntag, den 26. März 2017, um 8 Uhr morgens, begann die Reise der Erasmus-Gruppe II des Gymnasiums Lehrte mit Herrn Dr. Grobmann und Frau Weiß vom Hauptbahnhof in Hannover aus in Richtung Ungarn.

Nach der Fahrt mit dem ICE nach Hamburg flogen wir von dort aus nach Budapest und wurden von unseren Gastfamilien und Austauschpartnern am Flughafen herzlich empfangen, denen wir viel zu erzählen hatten. Nach einer Stunde Fahrt mit dem Auto in Richtung Süden sind wir schließlich in Kecskemét angekommen; die aufstrebende Industriestadt liegt etwa 80 km von Budapest entfernt. Zunächst erkundeten wir mit unseren Gastfamilien ein wenig die Stadt und im weiteren Verlauf der Woche sollten wir dann auch die traditionelle ungarische Küche mit Gulasch, Kürtöskalács und vielen weiteren Gerichten kennen und schätzen lernen.

Am Montag begann dann gleich unser Erasmus Programm. “Ziel dieses Projekts ist es, mit unseren ausländischen Partnern zusammen eine internationale Website für den europäischen Arbeitsmarkt zu erstellen, damit jugendliche Arbeitslose als auch Berufs- und Studienanfänger sich effizienter über ihre weiteren individuellen Studien- und Ausbildungschancen europaweit über eine Internetplattform informieren können”, erläutert Lehrer Grobmann das Projekt.

Zunächst wurde uns das Gymnasium ’Bolyai Janos’ gezeigt (ein siebenzügiges Gymnasium, von der 7ten bis zur 13ten Klasse), das von unseren ungarischen Austauschschülern besucht wird. Dort lernten wir auch die anderen Schüler und Lehrer aus Lettland, Ungarn und Polen kennen.

Jeder Schüler wurde sodann in eine Gruppe eingeteilt, die unterschiedliche Aufgaben während der Woche zu bearbeiten hatte, wie zum Beispiel Interviews mit Auszubildenden zu führen, sich über Berufsmöglichkeiten zu informieren oder Fotos über die Werksbesuche zu erstellen.

Schließlich haben wir einen informativen Einblick in das ungarischen Schulsystem erhalten, das sich doch sehr von dem unseren unterscheidet – dort gibt es kein Dreiklassen- Modell wie bei uns und die Orientierungshilfen und Möglichkeiten für Studium und Ausbildung stecken noch in den Kinderschuhen. “Unser erprobtes, schulinternes Studien- und Berufsfindungsprogramm, das wir z.B. am Gymnasium Lehrte unseren Schülern als Hilfe zur Orientierung anbieten, ist doch schon viel weitgreifender und zielgerichteter als das, was man in Ungarn bislang kennt”, hebt Lehrer Grobmann hervor. “So kennen die Ungarn bislang z.B. keine Praktika oder entsprechende Orientierungshilfen und Programme zur Vorbereitung auf das spätere Berufsleben bzw. den gewählten Studiengang. Sie haben andere Möglichkeiten, sich zu informieren und zu orientieren – und deshalb ist es wichtig, dass wir voneinander lernen können – innerhalb und außerhalb dieses Projekts.”

Schließlich erläuterten uns Studenten des PAD, welche Voraussetzungen man benötigt, um an der Fern-Uni in Hagen zu studieren und welche Hilfen und Unterstützung man dazu in Ungarn erhält.

Am Nachmittag besuchten wir dann das bekannte Lebensmittelwerk Univer, das etwas außerhalb der Stadt liegt. In diesem Werk werden typische ungarische Saucen, Pasten und Säfte hergestellt. Dort angekommen, musste aus hygienischen Gründen jeder von uns einen Kittel und eine Haube tragen, was sehr unterhaltsam aussah.

Am darauf folgenden Tag haben wir das Tochter-Werk von Mercedes in Kecskemet besucht, wobei wir beobachten konnten, wie eine Marke, die ausschließlich in diesem Werk produziert wird, vom Band läuft. Diese Chance wird nicht jedem Besucher geboten. Vor allem, wie die großen Roboter die einzelnen Teile zusammengeschweißten und zusammenfügten, damit am Ende das fertige Auto erprobt und getestet werden kann, war sehr spannend zu beobachten. Zum Glück waren die Führungen auf Englisch und auf Deutsch, ansonsten hätten wir nicht einmal ansatzweise etwas verstehen können.

Diese Erfahrung machten wir später dann beim Einkaufen in dem Mercedes-Shop, wobei wir öfter Hilfe von unseren ungarischen Freunden brauchten, da wir außer ein paar Worten wie „Szia“ (Hallo) und „Köszönöm“ (Danke), nichts auf ungarisch sagen konnten und somit ein wenig hilflos waren, als uns die Verkäufer an der Kasse in der Landessprache ansprachen.

Nach der Werksführung bei Mercedes besuchten wir noch ein interaktives Musikmuseum in der Stadt. Zwei von unseren Schülern aus Lehrte war es gestattet, interessante und außergewöhnliche Instrumente, wie zum Beispiel ein Alpenhorn, vor den anderen auszuprobieren und vorzuspielen. Abschließend haben alle Schüler an einer Stadtrallye teilgenommen, um Kecskemét mit ihrem geschichtlichen Hintergrund besser kennen zu lernen ; so konnten wir uns zugleich auch mal mit den anderen Schülern aus Ungarn, Polen und Lettland privat unterhalten und uns weiter anfreunden.

Am Mittwoch besuchten wir die Uni in der Stadt, die zu einem internationalen Treffpunkt ausgebaut werden soll; der neue große Campus ist gerade im Entstehen. Die Universität wird aus zwei Fachhochschulen zusammengefügt, zum einen aus der Maschinenbaufakultät und zum anderen aus der Fakultät für Gartenbau, wo wir auch die Plantagen aufgrund des schönen Wetters – es waren bis zu 26 Grad – besichtigten. In der Fakultät für Maschinenbau wurde uns ein selbstgebauter Rennwagen vorgestellt, in den wir uns auch hinein setzen durften. Die Studenten nehmen nämlich oft mit selbstgebauten Autos an internationalen Wettbewerben teil und waren bislang sehr erfolgreich. Abschließend besichtigten wir auch noch ein von ihnen gebautes und erprobtes Solarauto.

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Am nächsten Tag sind wir nach Budapest gefahren und haben dort u.a. das Parlament besichtigt, welches sich doch stark von dem modern gehaltenen Bundestag in Berlin unterscheidet. Besonders durch das viele Blattgold, welches beim 19-jährigen Bau verwendet wurde als auch durch die vielen säulenartig gestalteten Räume und Flure wirkt das Parlament sehr prunkvoll. Eine Besonderheit war auch, dass die Stephanskrone – die Krone der ehemaligen ungarischen Könige – im Kuppelsaal ausgestellt ist.

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Nach der Führung besichtigten wir das Felsenkrankenhaus, ein ehemaliges Krankenhaus, welches unter der Erde liegt und im Zweiten Weltkrieg auch als Atombunker genutzt wurde. Vor einiger Zeit ist es als Museum umgebaut worden und dokumentiert heute seine aufregende, historische Entstehung und Geschichte mittels nachgestellter plastischer Szenen mit vielen Wachsfiguren. Der tiefste Punkt liegt 18 Meter unter der Erde und es ist wie ein Labyrinth gebaut. Zumindest hatte man das Gefühl, da man unten schnell seine Orientierung verlor.

In unserer Freizeit danach hatten wir die Möglichkeit die Matthäus Kirche und die Burg zu besichtigen, von der wir einen fantastischen Blick auf das Parlament und die Donau hatten.

Freitag war leider schon der letzte Tag unseres Arbeits-Besuchs in Ungarn. Hier haben wir unsere Ergebnisse, die wir in den Gruppen bislang erarbeitet hatten, vorgestellt. Schließlich hat unsere Gruppe aus dem Gymnasium Lehrte ihre bereits zusammengetragenen Ergebnisse bezüglich der zu erstellenden Website mit einer Powerpoint-Präsentation allen Anwesenden vorgestellt, sodass die anderen Gruppen daran weiterarbeiten und jeweils ihre Ergebnisse aus ihren Ländern einbinden können, um sie dann auf dem nächsten Treffen in Polen vorzustellen.

Zum Abschluss gingen wir alle Bowlen, wobei einige mehr Erfolge als andere vorweisen konnten. Um auch unseren Familien etwas mitbringen zu können, waren wir noch ungarische Süßigkeiten und Souvenirs einkaufen.

Am Samstag mussten wir zu einer unchristlichen Zeit – 5 Uhr – aufstehen und uns dann leider auch von unseren Gastfamilien und Austauschpartnern verabschieden.

Diese Woche hat uns allen viel Spaß gebracht und wir hätten gerne mehr Zeit in Ungarn mit unseren Freunden verbracht, die wir alle vermissen werden. Jedoch konnten wir zumindest die schönsten Augenblicke auf Fotos festhalten. (Laura Fischer, Ricarda Hohmann)

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1. Treffen in Lehrte (04.12. bis 10.12.2016)

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Unter dem Motto „Der Faden der Ariadne – ein Ausweg aus dem Labyrinth der Ausbildungs- und Studienorientierung“ fand vom 04. bis zum 10. Dezember 2016 das erste internationale Treffen des neuen Erasmus+-Projektes in Lehrte statt. Zusammen mit Partnerschulen aus Lettland, Polen und Ungarn hat sich das Gymnasium Lehrte zum Ziel gesetzt, eine Homepage zu entwickeln, die europäischen Jugendlichen Hilfe bei der Ausbildungs-und Studienorientierung bieten soll, damit die Chancengleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt gewährleistet wird, quasi eine „supranationale Arbeitsagentur“ per Website.

Denn die Arbeitslosenquote junger Schulabsolventen in Europa ist alarmierend. Zur Vorbereitung auf das Projekt fand bereits im Vorfeld eine Umfrage am Gymnasium Lehrte zum Thema Ausbildungs-und Studienorientierung statt, in der die Schüler der Jahrgänge 9 bis Q2 zu ihren persönlichen Ambitionen und Stärken sowie Erfahrungen, die sie bislang  mit Hilfen zur Studien- und Ausbildungsorientierung  gemacht haben, befragt wurden.

Nachdem die Schülerinnen und Schüler nebst ihren begleitenden Lehrern am Sonntag, 4.12.2017, aus ihren Ländern angereist waren und einen Tag in ihrer Gastfamilie verbringen konnten, begann das offizielle Programm am Montag: Zuerst begrüßte unsere Schulleiterin Silke Brandes am Morgen die einzelnen Delegationen der angereisten Länder. Daraufhin folgte ein allgemeines Kennenlernen der Schüler und Schülerinnen. Am Nachmittag stellte Herr Dr. Grobmann das Berufs-und Studienorientierungskonzept vor, das er für das Gymnasium Lehrte entwickelt hat und erläuterte in diesem Zusammenhang die Planung für die kommende Woche, indem er u. a. eine Einweisung der am Arbeitstreffen beteiligten Schüler für die jeweiligen Praktika bei Hellmamm world-wide-logistic, Miele als auch econ-Gehrke vornahm. Jeweils acht Plätze wurden paritätisch besetzt, so dass die ausländischen wie auch deutschen Schüler jeweils in alle drei Praktika Einblicke bekamen, um sich im Nachhinein über die gewonnenen Erfahrungen austauschen zu können. Bereits im Vorfeld ließen sich starke Unterschiede zwischen den Ländern feststellen. In Ungarn beispielsweise finden gar keine Praktika statt, wohingegen bei uns in Lehrte, wenn G9 greift, zwei Praktika durchgeführt werden (ein Sozialpraktikum in Klasse 9 sowie ein Orientierungspraktikum in Klasse 11).

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Am Dienstag und Mittwoch hatten die Schüler dann die Chance, ein Kurzpraktikum bei renommierten, ortsansässigen Firmen zu absolvieren. Eine Gruppe besuchte „hellmann worldwide logistics“ in Lehrte und erkundete dort die Lagerhallen und die Büros, wo ihnen logistische sowie kaufmännische Aufgaben erläutert wurden. Eine zweite Schülergruppe suchte dann  „econ-Gehrke“ in Kirchhorst auf und durfte dort anhand eines Fallbeispiels im Bereich der Steuerberatung den Beruf des Steuerberaters genauer kennen lernen. Zudem bot Miele für eine Gruppe ein Praktikum an, in dem Designs für Küchen- und Haushaltsgeräte entwickelt wurden; am Donnerstag konnte dann das Stammwerk, das Miele Center in Gütersloh besucht werden. Die Praktika wurden jeweils von mindestens zwei Lehrern begleitet. Die dort gemachten Erfahrungen wurden sodann gemeinsam in Bezug auf Orientieren, Informieren und Bewerben ausgewertet und nachhaltig noch am gleichen Tag besprochen.

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Natürlich kam auch der Spaß nicht zu kurz. Mit allen Teilnehmern ging es am Donnerstag nach Bremen, um dort das Universum Science Center und den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Durch die Hektik am Hannover Hauptbahnhof sind drei polnische Gastschülerinnen ‚verloren gegangen‘; sie schlossen sich irrtümlicherweise einer Gruppe von Schülern an, die zum Landtag in Hannover gingen, wobei auch Beteiligte des Seminars dabei waren. Natürlich versuchten die beiden polnischen Lehrerinnen sofort per Telefon ihre Schülerinnen zu kontaktieren, um sie zum Bahnhof zurückzuführen; dabei halfen ihnen die deutschen Lehrer, indem sie als Übersetzer und Navigator fungierten. Von allen anderen, bereits im Zug verbliebenen, Schülern und Lehrern blieb diese Aktion zunächst unbemerkt. Im Zug herrschte Verwirrung. Kann und darf man ohne die anderen nach Bremen fahren? Nach ausgiebigen Telefonkonferenzen wurde schließlich beschlossen, dass die „Zurückgeblieben“ einfach einen Zug später nehmen und dann ins Universum Science Center nachkommen würden.

Vorort gab es nach Klärung des Karten-Problems zunächst eine Einführung in das Museum und dann ging die Entdeckungstour durch die Bereiche Menschen, Natur und Technik. Gegen Mittag trafen sich alle wieder und machten sich auf den Weg zum Weihnachtsmarkt, wobei natürlich auch ein Foto vom Roland und den Bremer Stadtmusikanten nicht fehlen durfte. Am Abend fuhren alle wieder zurück nach Lehrte, wo die meisten auch blieben, denn um 20 Uhr ging die Abschiedsparty los. In kleinen Grüppchen unterhielten wir uns in einer entspannten Atmosphäre und hatten eine Menge Spaß.

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Am Freitag fand abschließend die Auswertung der gesamten Woche statt und es wurde bereits eine erste grobe Planung für die zu erstellende Website vorgenommen. Sodann sollten alle Beteiligte ein erstes Feedback über die ereignisreiche und gleichsam arbeitssame Woche in Lehrte geben – alle Anwesenden bekundeten einheitlich, dass sie mit vielen neuen und positiven Informationen und Erfahrungen zurück in ihre Heimatländer fahren werden und gespannt auf die weiteren Treffen und die dort zu erarbeitenden Themen sind. Der Rest des Tages wurde noch in der Gastfamilie verbracht oder zu kleinen Ausflügen genutzt. Die polnische Delegation reiste bereits am Freitagabend mit dem Linienbus aus Hannover in Richtung Heimat ab; die Letten fuhren am Samstag mit einem Kleinbus zurück und die Ungarn flogen ebenfalls am Samstag zurück. Das Wiedersehen in Ungarn im Frühjahr 2017 wird schon mit großer Freude erwartet.

Ein großes Dankeschön geht an Frau Weis, Herrn Dr. Grobmann und Herrn Bauer, den Organisatoren der Woche in Lehrte. (Kaja Klenke)