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Theater-AG spielt die Komödie “Herr Kolpert” von David Gieselmann

Das Proben gehört zum Leben eines Schauspielers. Das gilt auch für das Entgegennehmen des Applauses. Also ließ Friedrich-Uwe Röber am Sonnabendabend sein Theater-AG-Ensemble noch schnell die Choreografie für den Schlussbeifall auffrischen, bevor die Türen zum Kurt-Hirschfeld-Forum geöffnet wurden. Vergebens war das nicht, denn die Besucher zeigten sich geradezu begeistert von den Leistungen, die Röbers Gymnasiasten bei der Premiere ihres neuen Stücks auf die Bühne brachten. Der Applaus war vollauf berechtigt, zeigten die Jungmimen doch bei der ersten Aufführung von „Herr Kolpert“ eine überaus ansprechende Leistung. Ein überraschend karges Bühnenbild von Ansgar Weicht unterstützte die Konzentration auf die schauspielerischen Leistungen. Regisseur Röber hatte nach dem Schlussapplaus nur Lob übrig: „Ich bin restlos zufrieden“, befand er. Die Schauspieler waren nach der Premiere erleichtert. Schwierigkeiten habe es von unerwarteter Seite gegeben: „Wir mussten aufpassen, dass wir bei den lustigen Stellen nicht mitlachen“, gestand Hannah Mitera, die eine Pizzalieferantin darstellte. Es gelang ihnen nicht immer. Gerade einmal sechs Personen umfasst die Rollenliste der schwarzen Komödie des Hamburger Autors David Gieselmann. Das kam dem Spielfluss entgegen. Die Jungschauspieler hatten in den 60 Minuten Spieldauer mehr Gelegenheit, konzentrierter aufeinander einzugehen, was sie mit Wonne taten. Das Timing saß fast perfekt, wofür der Regisseur die Verantwortung trug: „Ich mag keine Pausen auf der Bühne“, erklärte Röber. Er ermuntere seine Schützlinge eher dazu, sich ins Wort zu fallen, um das korrekte Timing zu schaffen. In einer guten Ensembleleistung, zu der auch erstaunlich viel Körpereinsatz gehörte, ragte besonders Luise Kotlewski als Edith Mole heraus, deren Mimik und Gestik auf der Bühne sehr natürlich wirkten, und die sehr viel Präsenz zeigte. (Michael Schütz, Anzeiger für Lehrte, 30.06.2014)

Premiere: Samstag, 28. Juni, 19.00 Uhr

2. Aufführung: Dienstag, 1. Juli, 19.00 Uhr

3. Aufführung: Mittwoch, 2. Juli, 19.00 Uhr

Zum Inhalt: Sarah und Ralf haben Edith und Bastian zum Abendessen eingeladen. Essbares haben die beiden aber nicht im Haus. Egal, es gibt ja Lieferservice. Den Gastgebern geht es ohnehin nicht ums Essen, sondern darum, sich köstlich zu amüsieren, sehr gerne auf Kosten der Gäste. Mit der Behauptung, einen Mord begangen und die Leiche noch in der Wohnung zu haben, lösen die Gastgeber nach einer ersten Irritation bei ihren Gästen Angst und Schrecken aus. Je später der Abend, desto größer der Horror. Zu dumm, dass Sarah und Ralf keine Ahnung hatten, welche Kräfte und Abgründe in Edith schlummern, denn zu später Stunde eskaliert die Situation.

„Gieselmann versteht es, Situationen präzise zu entwerfen … Das Stück folgt einer Dramaturgie der kalkulierten Überraschungen. Zum Vergnügen der Zuschauer.“ (Süddeutsche Zeitung) Die britische Zeitung THE GUARDIAN schrieb: “Besser und schwärzer kann eine Komödie nicht sein.”

Die Darsteller und ihre Rollen

Edith Mohle: Luise Kotlewski

Bastian Mohle, ihr Mann: Liam van Overloop

Sarah Dreher: Nina Knapp

Ralf Droht: Julian Meier

Pizzafrau: Hannah Mitera

Herr Kolpert: Johannes Brauer

 

Licht und Ton: Berit Böttcher, Sasha Klein

Bühne: Ansgar Weicht

Regie: Friedrich-Uwe Röber

 

Aufführungsrechte Deutscher Theaterverlag, Weinheim