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Management Information Game (Unternehmensplanspiel)

Bereits zum sechsten Mal nahmen Schüler des 10.  Jahrgangs vom Gymnasium Lehrte am Management Information Game (MIG) teil, das vom 06. bis zum 10. März stattfand. Gastgeber der vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft organisierten Business-Simulation war in diesem Jahr Hellmann-Worldwide-Logistics.

Für eine Woche tauschten die 18 Schüler und zwei Auszubildende der beteiligten Firmen zwanglose Schulkleidung mit schickem Business-Dress. Dies war ein augenfälliger Unterschied zur normalen Schule, aber nicht der einzige. Wer gewohnt war, sechs Stunden die Schulbank zu drücken, musste umlernen und  einen 10-Stunden Tag durchstehen.

Im Gebäude von Hellmann-Worldwide-Logistics erhielten die Teilnehmer Gelegenheit, Vorträgen und Präsentationen zu betriebswirtschaftlichen Themen beizuwohnen. Die Referenten dazu kamen aus regionalen Firmen. Nach einer Einführung in das Unternehmensplanspiel bereiteten sie für den Präsentationsabend am Mittwoch in drei Gruppen jeweils eine Vermarktungsstrategie für ein neues fiktives Produkt vor.

Der Präsentationsabend am Mittwoch selbst wurde eingeleitet von Begrüßungen durch Frau Koch (Hellmann) und durch Frau Brandes, der Schulleiterin des Gymnasiums Lehrte. Sie betonte, wie wichtig die Unterstützung durch die teilnehmenden Firmen Hellmann, Miele, Econ und durch die Volksbank sei. Sie bedankte sich auch beim Förderverein des Gymnasiums, bei Herrn Dr. Ralph Grobmann, der erneut für die Organisation verantwortlich war, und bei den unterstützenden Lehrkräften André Bien und Markus Bauer. Als Schülervertreterin bemerkte Lara Thomas: „Dies ist die einzige Gelegenheit, mal in Führungspositionen von Unternehmen hinein zu schnuppern. Beim Betriebspraktikum ist dies eher nicht möglich.“

Seminarleiter Andreas Mätzhold vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft freute sich: „Das MIG ist jedes Mal eine Gelegenheit, den Schülern beim Wachsen zuzusehen. Sie wachsen an ihren Aufgaben und in diesem Jahr um mindestens 10 cm. Dies liegt am Selbstbewußtsein und nicht an hohen Schuhen.“ Er berichtete, dass die arbeitsreichen Tage und schlafarmen Nächte die eine oder andere stressige Situation auslösten, die von den Schülern aber immer gelöst werden konnte. Mätzhold präsentierte den Anwesenden die diesjährige Aufgabe:

Die französische Firma „Officielle S.A.“ stattet weltweit Liebhaber exclusiven Bürogeschmacks mit Arbeitsstätten von hoher Qualität aus. Die drei fiktiven Unternehmen der Schüler sollten diese Firma mit exklusiven Schreibgeräten beliefern, die Handgeschriebenes zuverlässig in textsystemfähige Daten umsetzen können. Die produzierte Menge sollte bei einer Million Stück liegen und der Einzelpreis bei etwa 100 Euro.

Die drei MIG-Unternehmen präsentierten ihre in nur zwei Tagen konzipierten Schreibgeräte und boten auch gleich ein Vermarktungskonzept an. Hierbei hatten sich die Schüler weitreichende Gedanken zur Technik gemacht und beispielsweise langhaltende Akku-Technologien recherchiert. Die drei Unternehmen entwickelten folgende Strategien: Die „Horae-AG“ vermarktete den „SmartPen Omega I“, der Geschriebenes in 4000 Sprachen übersetzen kann und zusätzlich einen Laserpointer eingebaut hat. Er sollte mit Fingerabdrucksensor und Ortungsmöglichkeit besonders sicher sein.  Die „fellac AG“ nannte ihr Produkt „Stylo“ und stattete es mit einer Speicherkapazität von 1 Terabyte und einem Kohlenstofffaser-Akku aus. Der Stylo sollte besonders leicht sein und mit einem lernfähigen Programm zur Schrifterkennung ausgestattet sein.  Schlicht „Pin“ sollte das Produkt der dritten Gruppe, der „Main-Tech-AG“, heißen. Dieses Unternehmen machte sich besonders Gedanken über den Diebstahlschutz, der durch Iriserkennung gewährleistet sein sollte. Die Datenaufnahme sollte durch einen eingebauten Kugelsensor erfolgen, der an das Verfahren bei Computermäusen der ersten Generation erinnerte.

Neben einer 10-minütigen Präsentation entwarf jede Gruppe einen Flyer und musste sich den kritischen Fragen der Einkäufer (Publikum) stellen. Besonders gefürchtet waren die fachlich fundierten Fragen auf englischer Sprache, die von den anwesenden Englischlehrkräften gestellt wurden. Dies war die Gelegenheit für den Schüler Tristan Mauck, mit seinen Kenntnissen aus dem halben Jahr Englandaustausch zu brillieren.

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Das Publikum bewertete die drei Unternehmen durch Punktevergabe und die „Horae AG“ gewann mit 109 Punkten vor der „fellac-AG“ mit 86 Punkten und vor der „Main-Tech-AG“ mit 55 Punkten.

17mig06-webSeminarleiter Andreas Mätzhold präsentiert die Abstimmungsergebnisse.

Die anwesenden Vertreter der Firmen Hellmann, Miele, Continental, Exxon Mobile, der Agentur für Arbeit und der MINT-Abteilung der Hochschule Hannover, des Stadtmarketings, sowie der stellvertretende Bürgermeister Burkhard Hoppe  und der erste Stadtrat Uwe Bee und Dr. Ralph Grobmann,  zeigten sich beeindruckt durch die Präsentationen der Schüler. Ihre Empfehlungen für die Berufsausbildung waren: Das machen, wofür Interesse besteht, Ausbildungen beenden und offen sein für alternative Wege, die sich immer wieder in Betrieben öffnen.

Zum Abschluss lud Frau Koch von Hellmann-Worldwide-Logistics zu einem leckeren Imbiss, bei dem Gelegenheit für anregende Gespräche bestand.

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Das siegreiche Team: Von links nach rechts: Lara Dedolf, Tristan Mauck, Tjorven Müller,  Lara Thomas,  Jonas Mahlmann,  Serafine Schiele