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Erster Deutsch-Israelischer Schüleraustausch in Lehrte

Der erste Deutsch-Israelische Schüleraustausch zwischen der Atidim High School, Holon und dem Gymnasium Lehrte findet zurzeit unter der Koordination der Stadt Lehrte – Fachdienst Jugend & Soziales – statt. Bereits während der Herbstferien waren die deutschen Schülerinnen und Schüler mit Silke Brandes und Klaus Perk nach Israel und Palästina gereist. Die israelische Gruppe weilt momentan in Lehrte und wurde bereits von Lehrtes ersten Stadtrat Uwe Bee begrüßt.

Einer der Begleiter, Klaus Perk, berichtete dem Kollegium folgende Eindrücke von der Fahrt: „Wir sind nun wieder aus Israel zurück und wir haben sehr intensive, spannende, erkenntnisreiche Tage in Israel und in Palästina verbracht, die wir, und dies gilt auch für die Schülerinnen, nie vergessen werden. Die Zeit in Israel war nicht zuletzt deswegen so interessant, da wir das seltene Privileg hatten, den israelisch-palästinensischen Konflikt von beiden Seiten der Konfliktlinie aus betrachten zu können, wir haben uns mit dem Schrecken der Schoah, mit dem alltäglichen Leben der Israelis und Palästinenser, ihren Ängsten, Sorgen und Hoffnungen auseinandergesetzt: Ein Kaleidoskop verschiedener Eindrücke beiderseits der trennenden Mauer, die eines verdeutlichen: Dialog ist unverzichtbar.“

In der HAZ/NP berichtete Achim Gückel:

„Shalom“ im Rathaus: Gäste aus Israel sind in der Stadt

Gymnasium startet Austausch mit Schule in Holon /
Junge Lehrter sind von Aufenthalt beeindruckt

Fototermin zu Beginn des Aufenthalts in Deutschland: Die Jugendlichen aus Israel und Lehrte sowie Lehrer und Betreuer präsentieren sich gemeinsam mit Lehrtes Erstem Stadtrat Uwe Bee (oben, rechts) vor dem Rathausportal. Foto: Achim Gückel

Im altehrwürdigen Lehrter Rathaus hat es am Freitagvormittag eine Premiere gegeben. Erstmals ist dort eine Gruppe von Jugendlichen und Lehrern aus Israel offiziell begrüßt worden. Lehrtes Erster Stadtrat Uwe Bee empfing die jungen Leute mit einer kurzen Rede auf Englisch und stellte dieser ein freundliches „Shalom“ voran.

Der Besuch der jungen Israeli in Lehrte markiert den Beginn eines neuen Austauschprogramms des Lehrter Gymnasiums. Es soll ein deutliches Zeichen für Frieden und Versöhnung setzen. Bee ging in seiner Rede auch auf das finsterste Kapitel in der deutschen Geschichte ein – die Verfolgung der Juden durch das Nazi-Regime und den Holocaust. „Wir müssen uns stets erinnern und unsere Verantwortung erkennen“, sagte er und sprach von einem „speziellen Verhältnis“ zwischen Deutschland und Israel. Insofern sei das nun gestartete Austauschprogramm des Gymnasiums eine besonders wichtige Sache.

Die Gruppe aus 15 Jugendlichen aus Holon – sie sind zwischen 13 und 17 Jahre alt – war am Donnerstagabend in Lehrte angekommen. Für Freitagabend stand eine erste Party im Jugendhaus Nord am Aligser Weg auf dem Programm. Anschließend werden die jungen Leute aus Israel jeweils einen Tag in Hamburg und Berlin verbringen, deutschen Schulunterricht erleben, die Gedenkstätte in der einstigen jüdischen Gartenbauschule in Hannover-Ahlem besuchen und auch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Kulturelle Vielfalt leben“ mitgestalten, in der es um Religion, Politik und Wirtschaft gehen wird.

Bereits Anfang Oktober war eine Gruppe von Elftklässlern aus dem Lehrter Gymnasium in Holon zu Gast, einer Stadt angrenzend an Tel Aviv. Dort habe man sehr freundliche und offene Menschen erlebt und sich sehr schnell wie zu Hause gefühlt, sagten die jungen Lehrter während des Empfangs am Freitagvormittag. Man habe dabei auch viel über den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern erfahren. Am stärksten beeindruckt sei man jedoch vom Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gewesen.Organisiert wurde der Aufenthalt der jungen Israeli in Lehrte unter anderem von Stadtjugendpflegerin Tara Edaile sowie der Leiterin des Gymnasiums, Silke Brandes, und dem dort für die Europaprojekte zuständigen Klaus Perk. Brandes betonte, sie setze auf eine regelmäßige Fortsetzung des Israel-Austauschs. Der erste Kontakt zwischen dem Gymnasium Lehrte und dem Gymnasium Atidim in Holon wurde mit 14 000 Euro gefördert. Diese Summe hatte das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie bewilligt. Das Geld dient unter anderem zur Finanzierung der Reisekosten sowie des Freizeitprogramms. 9000 Euro davon gingen an die Schule in Holon.