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Lehrter Schüler debattieren in New York über Weltpolitik

Bereits zum zweiten Mal fliegen Schülerinnen und Schüler vom Debate Club des Lehrter Gymnasiums nach New York, um dort im Rahmen des NHSMUN-Projektes die Funktionen von UN-Delegierten auszuüben. In diesem Jahr vertreten sie die Interessen Haitis. Begleitet werden sie vom langjährigen Debate-Club-Leiter Klaus Perk. Mit von der Partie sind Laura Gebhardt, Charlotta Steinweg, Henriette Lippert, Isabel Meyer, Nele Schwerin, Nils Domenz und Tilo Baxmann.

In der HAZ berichtete Katja Eggers über die Planungen:

Sieben Schüler des Lehrter Gymnasiums schlüpfen im März in die Rollen von Politikern bei den Vereinten Nationen und stellen deren Arbeit nach. Das tun sie aber nicht etwa im Klassenzimmer ihrer Schule, sondern in New York und zwar in dem Saal, in dem sonst die UN-Generalversammlungen über die Bühne gehen.

Die große Politik dort erleben, wo sie auch tatsächlich stattfindet – dieser Traum wird für sieben Schüler des Lehrter Gymnasiums demnächst Wirklichkeit. Mit ihrem Lehrer Klaus Perk fliegen sie Anfang März für zehn Tag nach New York, um die Arbeit der United Nations (UN) kennenzulernen.

Das Besondere daran ist, dass die Schüler vor Ort selber in die Rollen von UN-Delegierten schlüpfen und deren Arbeit in einer Art politischem Planspiel nachstellen – und das mit rund 3000 anderen Schülern und Studenten aus aller Welt und obendrein auch noch in dem Saal, in dem sonst die Generalversammlung der Vereinten Nationen stattfindet.

 „Die Atmosphäre dort ist total beeindruckend, das ganze politische Prozedere ist eine Welt für sich“, berichtet Finn Schmidt. Der 17-Jährige hat die New York-Tour des Lehrter Gymnasiums bereits im vergangenen Jahr mitgemacht und ist davon völlig begeistert wieder zurückgekommen. In New York im Plenum vor 200 Menschen zu sprechen – natürlich auf Englisch – ist für ihn eine echte Herausforderung gewesen.

Bis auch seine sieben Mitschüler über den großen Teich fliegen, wird es noch ein wenig dauern. Derzeit bereitet sich die Gruppe intensiv im Debate Club des Gymnasiums auf die Reise vor. Die 15-köpfige Arbeitsgemeinschaft trifft sich zweimal wöchentlich mit Lehrer Perk, um auf Englisch kontroverse Debatten zu europäischen und internationalen Themen zu führen, Reden zu halten und die eigenen rhetorischen Fähigkeiten zu verbessern.

Derzeit dreht sich bei den Treffen alles um die politische, soziale und ökonomische Situation in Haiti. Denn die Delegation des Lehrter Gymnasiums wird an der National High School Model United Nations in New York, die das Projekt organisiert, diesmal das Land Haiti vertreten. Im Vorjahr hatte sich Finn Schmidt noch mit seiner Gruppe für die Interessen von Burundi eingesetzt.

Im Debate Club am Gymnasium und in ihrer Freizeit verfassen die Lehrter Gymnasiasten derzeit ihre Positionspapiere. Dafür haben sie sich in Komitees aufgeteilt und versuchen Antworten auf drängende aktuelle globale Fragen zu finden. Unter anderem geht es um die Klimakrise, Frauenrechte und nachhaltige Wirtschaftsförderung ehemals kolonisierter Länder.

Der siebzehnjährige Tilo Baxmann wird in seinem Komitee unter anderem Lösungen erarbeiten, wie Flüchtlinge auf See geschützt werden können. Henriette Lippert setzt sich derweil mit der Gleichberechtigung im Beruf auseinander. „Denkbar wäre es, in Haiti eine Frauenquote für Führungspositionen einzuführen“, erklärt die Siebzehnjährige.

In New York werden die Schüler Reden halten, ihre Lösungen vorstellen, in Konferenzen darüber diskutieren und am Schluss mit den anderen Teilnehmern eine Generalversammlung nachstellen. „Die Resolutionen, die dabei verabschiedet werden, wurden in der Vergangenheit übrigens auch schon den echten Profipolitikern vorgelegt“, berichtet Perk.

Für die Schüler gilt bei dem Planspiel eine Kleidervorschrift: Die jungen Männer haben Anzug- und Krawattenpflicht, die Frauen vorgeschriebene Rocklängen. „Ein Kostüm muss ich mir noch kaufen“, verrät Gymnasiastin Nele Schwerin lachend.

In New York werden die Lehrter Gymnasiasten aber auch Freizeit haben und sich unter anderem die Freiheitsstatue und den Freedom Tower anschauen. Geplant ist zudem ein Besuch des Capitols und des Weißen Hauses in Washington. (Katja Eggers)

Alles auf Englisch (von links): Tilo Baxmann, Laura Gebhardt, Charlotta Steinweg, Nils Domenz, Henriette Lippert, Isabel Meyer und Nele Schwerin proben das Debattieren. (Foto: Katja Eggers)