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Wunderlichs Theatergruppe aus Sprachlernschülern beim Schultheater-Festival

Ein schöner Erfolg und große Anerkennung – Die Theatergruppe von Jonas Wunderlich besteht aus 13 Sprachlernschülern und sie nimmt momentan am Schultheater-Festival in Halle teil. Unterstützt wurde er beim Einstudieren des selbst entwickelten Stücks durch die Studentinnen Taale Freese und Johanne Bellersen vom Studiengang Darstellendes Spiel der Leibniz-Universität Hannover. Begleitpersonen in Halle sind Gabriele Schrumpf und Linda Baranek, die sich beide sehr engagiert um die Sprachlernschüler im Allgemeinen kümmern.

Über die Teilnahme beim Schultheater-Festival berichtete Katja Eggers in der HAZ/NP:

Lehrter vertreten Niedersachsen beim Schultheater-Festival

Flucht und Ankommen: Sprachlernschüler aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und dem Sudan bringen ihre eigenen Erfahrungen auf die Bühne

Von der kleinen Bühne in der Aula zum größten Schultheater-Festival Europas: 13 Sprachlernschüler des Lehrter Gymnasiums haben diesen Sprung geschafft. Sie dürfen als einzige Gruppe Niedersachsen beim Festival Schultheater der Länder 2019 vertreten. Sechs Tage lang präsentieren sich dort Schultheatergruppen sämtlicher Schulformen und Schulstufen aus allen 16 Bundesländern.

„Beworben haben wir uns im Mai – dass wir gleich auf Anhieb genommen wurden, hat uns selber überrascht“, sagt Lehrer Jonas Wunderlich, der die Theatergruppe betreut und das Theaterstück zusammen mit den Sprachschülern entwickelt hat. Kooperiert hat er dabei mit den Studentinnen Taale Freese und Johanne Bellersen vom Studiengang Darstellendes Spiel der Leibniz-Universität Hannover.

Entstanden ist ein Stück, in das die Erfahrungen der Sprachlernschüler eingeflossen sind. Diese sind zwischen zwölf und 18 Jahren alt, stammen aus sieben verschiedenen Herkunftsländern und sind größtenteils als Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und dem Sudan nach Deutschland gekommen. Am Lehrter Gymnasium haben sie zunächst eine Sprachlernklasse besucht, mittlerweile gehen sie dort in die Regelklassen. Das 30-minütige Theaterstück „raumdeutungen“ dreht sich um das Thema Ankommen.

Die Sprachlernschüler berichten von schönen Momenten, aber auch über Unsicherheiten und Ängste. „Es geht um unser Leben“, sagt Sprachlernschüler Ayham aus Syrien. Das Stück ist laut Wunderlich zudem eine Art theatrale Forschungsreise durch Lehrte und damit durch einen Wohnort, der die Schüler tagtäglich vor neue Herausforderungen gestellt hat. Szenen spielen unter anderem im Schwimmbad, im Supermarkt und im Klassenraum. Es gibt sowohl Monologe als auch Sprechchöre.

„Die Schüler geben in dem Stück viel Persönliches preis, und das auch noch in einer Sprache, die nicht ihre Muttersprache ist“, sagt Wunderlich anerkennend. Ziel des Theaterprojektes ist neben der künstlerisch-ästhetischen Bildung auch die spielerische Vermittlung der deutschen Sprache gewesen.Ihr Stück hat die Gruppe im Sommer schon einmal beim Theaterfestival „Jugend spielt für Jugend“  im hannoverschen Ballhof vor rund 80 Zuschauern aufgeführt. Beim Schultheater-Festival in Halle/Saale werden rund 300 Besucher anwesend sein. Für das Lehrter Gymnasium ist der Auftritt dort eine Premiere. Ein Wettbewerb sei die Veranstaltung jedoch nicht. „Es ist vielmehr ein zentraler Begegnungsort für die Schultheaterszene und ein Fachforum für Begegnungen und Austausch“, sagt Wunderlich. (Katja Eggers)