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Die besten Abi-Noten erzielten (von links): Kerstin Brinkert (1,0), Christian Grimm (1,1) und Carolin Anderson (1,2)

108 Abiturienten erhielten ihre Zeugnisse

Das Kurt-Hirschfeld-Forum war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Abiturienten am 6. Juli ihre begehrten Zeugnisse der allgemeinen Hochschulreife erhielten. Die Bigband, der HeartChor und die Schülerband „French Class“ sorgten für die musikalische Auflockerung der fröhlichen Entlassungsfeier.

Die Leistungen der insgesamt 108 Absolventen lassen sich sehen: „Bei 24 Abiturnoten steht eine Eins vor dem Komma, sechs Zeugnisse sind besser als 1,5“, freut sich Jahrgangsleiter Jens Lamker. Herausragend haben Kerstin Brinkert (1,0), Christian Grimm (1,1) und Carolin Anderson (1,2) abgeschnitten. Der Notendurchschnitt des Jahrgangs liegt insgesamt bei 2,47.

Bürgermeister Klaus Sidortschuk lobte den Abiturjahrgang und betonte die gesellschaftliche Bedeutung seiner Leistungen: „Die Bildung in den Köpfen der jungen Menschen ist der Rohstoff für den Aufbau einer erfolgreichen Zukunft unseres Landes.“ Hans Kühnchen berichtete in seiner Rede von den erschwerten Bedingungen, unter denen er vor 60 Jahren am Gymnasium Lehrte das Abitur ablegte. Er sprach stellvertretend für die Gruppe von Ehrengästen des Abiturjahrgangs 1952.

Schulleiterin Silke Brandes griff in ihrer Rede das Motto der Abiturienten auf: „Noch mehr Bildung wäre arrogant“. Sie bezeichnete es als eine „kühne These“, der sie schmunzelnd auf den Grund ging. Nach Klärung der Fragen, was denn Bildung nun eigentlich sei und ob man überhaupt zu viel davon in sich aufnehmen könne, stellte sie am Ende ein wenig erleichtert fest, die Abiturienten hätten auf jeden Fall gelernt, mit Ironie umzugehen.

Auch Elternvertreter Dirk Rühling nahm in seiner Ansprache Bezug auf das Abi-Motto. „Das Gymnasium Lehrte gilt als anspruchsvoll. Wer hier Abitur macht, der darf ruhig ein bisschen auf dicke Hose machen“, sagte Rühling augenzwinkernd. Günter Gerdes und Gerrit Brauner sprachen als Vertreter des Kollegiums und schlugen die Schüler mit ihren eigenen Waffen: Unter dem Gelächter aller Versammelten ironisierten sie munter drauflos und präsentierten unter anderem spaßige Fotos von Schülern und treffende Ausschnitte aus englischen Songs. „Zur Sicherheit habe ich sie ins Deutsche übersetzt“, rief Brauner und warf dabei den ehemaligen Schülern seines Englischkurses einen schelmischen Blick zu.

Hannes Kühn und Kristin Fricke bestätigten in ihrer Abiturrede die Vermutung aller, dass die Botschaft des Abi-Mottos nicht allzu wörtlich zu verstehen ist. „Es soll verdeutlichen, dass zwölf Jahre Schule einfach zu wenig sind. Gleichzeitig nehmen wir uns selbst damit auf die Schippe.“ Nach dieser Klarstellung bedankten sich die beiden Abiturienten für die Arbeit ihrer Lehrer. Dabei wählten sie im Jahr der Olympiade die Perspektive von Sportlern: „Wie jedes Spitzenteam hatten wir einen umfangreichen Trainerstab.“

Auch den Beitrag der Reinigungskräfte, der Hausmeister und vor allem der Schulsekretärinnen an ihrem „olympischen“ Erfolg wussten sie zu würdigen. „Ohne Frau Sievers und Frau Allers hätten wir nicht einmal den richtigen Startblock gefunden.“ Hinsichtlich ihrer Zukunft orakelten sie schließlich: „Wir werden Politiker, Ärzte, Olympiasieger, Ölscheichs oder Wissenschaftler – wir werden nur noch kurz die Welt retten. Und wir werden alt.“ Doch bis dahin vergeht hoffentlich noch viel Zeit. (fil)