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Schüler des Lehrter Gymnasiums erhalten den ForscherGeist-Förderpreis

Das Gymnasium Lehrte kooperiert mit dem Verein „ForscherGeist“, der sich der Förderung hochbegabter und hochinteressierter junger Menschen verschrieben hat. In zwei Arbeitsgruppen des Vereins ForscherGeist der Leibnizuniversität analysierten fünf Schüler des Lehrter Gymnasiums geschichtliche Fragen rund um die Landeshauptstadt Hannover und erhielten dafür am 30. September den ForscherGeist-Förderpreis 2016.

In der Projektgruppe „Hannover im Zweiten Weltkrieg“ haben sich die Schüler Adrian Rosengarten, Anatolij Schulz und Cedric Schwering intensiv mit der Regionalgeschichte Hannovers in der NS-Zeit beschäftigt. In das Projekt „Industriekultur am Beispiel der Döhrener Wolle“ brachten sich die Schüler Aaron Borchard und Christoph Sodtke ein. Beide Teams wurden durch Schüler hannoverscher Schulen komplettiert.

Neben geschichtlichen Themen behandelt ForscherGeist besonders Themen rund um das Universalgenie Leibniz, wie mathematische und naturwissenschaftliche Fragestellungen. Wer Interesse hieran hat, kann sich hier informieren und sich dann an Herrn Schachschal wenden.

16forschergeist-webThomas Schachschal (Koordinator des Projekts), Adrian Rosengarten, Christoph Sodtke, Anatolij Schulz, Aaron Borchard und der stellvertretende Schulleiter Manfred Filsinger.                          Nicht im Bild: Cedric Schwering

Bei der Preisverleihung hielten Prof. Dr. U. von Jeinsen von Kurt-Alten-Stiftung und Dr. Martin Stupperich vom Verein ForscherGeist e.V. für jede Gruppe eine Laudatio, die im Folgenden im Wortlaut wiedergegeben werden:

Laudatio für das Projekt

„Industriekultur am Beispiel der Döhrener Wolle“

 Die Schülerin Sophie Blömer vom Matthias-Claudius-Gymnasium Gehrden sowie die Schüler Aaron Borchard vom Gymnasium Lehrte, Christoph Sodtke, ebenfalls vom Gymnasium Lehrte, sowie Martin Hagemeier von der Goetheschule Hannover haben sich im Rahmen des ForscherGeist-Projekts  „Industriekultur in der Stadt Hannover am Beispiel der Döhrener Wolle und ihrer Arbeitersiedlung, dem sog. Döhrener Jammer“ mit der Geschichte eines der traditionsreichen Hannoverschen Industrieunternehmen befasst. Projektleiter war Dr. Ansgar Hoppe.

 Es handelt sich nach Anlage und Durchführung um ein regelrechtes Forschungsprojekt. Um zielsicher zu den Forschungsergebnissen zu gelangen, formulierte die Gruppe in einem ersten Schritt die leitenden Fragestellungen. Die weiteren Schritte waren die Materialerschließung in Kartenwerken, Bibliotheken und Internet sowie die Suche nach Hinweisen im Gelände. Es war interdisziplinäres Arbeiten und ein ausreichendes Maß an Beharrlichkeit notwendig, um zu überzeugenden Ergebnisse zu gelangen, die die Projektgruppe schließlich vorlegte und in einem Internet-Blog veröffentlichte.

So konnte die Öffentlichkeit mehr als 40 Jahre nach Schließung des Werkes etwas über einen wichtigen Teil der hannoverschen Industriegeschichte erfahren, der sich nicht nur auf die heute noch sichtbaren Bauwerke, sondern auch auf die Hintergründe und die sozialen Verhältnisse der damaligen Zeit bezog.

Durch das Projekt haben die Teilnehmer ihren Blick für historische Besonderheiten in der Landschaft geschärft und damit einen wichtigen Aspekt zu ihrem persönlichen Geschichtsbewusstsein hinzufügen können.

Die Arbeit war von hoher Präsenz aller in den Projektstunden geprägt. Schon dies zeigt das Interesse an der Sache, das folgerichtig zu einem guten und in vieler Hinsicht erhellenden Arbeitsergebnis geführt hat.

Sophie Blömer (MCG), Aaron Borchard (Gymnasium Lehrte), Christoph Sodtke (Gymnasium Lehrte) und Martin Hagemeier (Goetheschule Hannover) wird der Förderpreis ForscherGeist 2016der Kurt-Alten-Stiftung zuerkannt.

Hannover, 30. September 2016

Prof. Dr. U. von Jeinsen, Kurt-Alten-Stiftung / Dr. Martin Stupperich, ForscherGeist e.V.

 

Laudatio für die Projektgruppe

„Hannover im Zweiten Weltkrieg“

 Die Projektgruppe „Hannover im Zweiten Weltkrieg“ bestehend aus den Schülerinnen und Schülern Adrian Rosengarten, Anatolij Schulz und Cedric Schwering vom Gymnasium Lehrte, Julia Meier vom Kurt-Schwitters-Gymnasium, Marcel Durka von der Käthe-Kollwitz-Schule und Daniel Warnecke vom Mathias-Claudius-Gymnasium Gehrden haben sich unter dem Titel „Hannover im Zweiten Weltkrieg“ intensiv mit der Regionalgeschichte Hannovers in der NS-Zeit befasst. Die damit verbundene Themaverschiebung bewegt sich im Rahmen des Zulässigen. 

Die Arbeit wurde den Fragestellungen der Gruppe entsprechend auf die einzelnen Gruppenmitglieder aufgeteilt, so dass jeder Teilnehmer zum Ergebnis des Projektes aktiv beitrug. Ermöglicht wurde dieses Vorgehen durch gemeinsame Lektüre einer für alle verpflichtenden Überblicksliteratur. Schon in dieser Phase entstanden die Interessengebiete der einzelnen, die sich aus der Diskussion unterschiedlicher Fragestellungen ergaben. 

So wurden die Strukturen der hannoverschen Stadtverwaltung und insbesondere die Persönlichkeit des Oberbürgermeisters Arthur Menge während der NS-Zeit erarbeitet, sehr umfassend wurde die Geschichte der NS-Jugend seit ihren Anfängen bearbeitet, einschließlich der schulischen Auswirkungen und der NS-Schulen. Wichtig ist auch die Beschäftigung mit Hannover als Industriestandort während der NS-Zeit. Hannover entwickelte sich aufgrund der Kriegskonjunktur zu einem der größten Industriestandorte in Deutschland. Da eine Darstellung über Hannover während der NS-Zeit ohne die Bearbeitung des Themas Judenverfolgung unvollständig wäre, befasste sich die Gruppe auch mit den ursprünglich 16 Judenhäusern der Stadt.

Um angesichts der themenbezogenen Einzelarbeit den Gruppenzusammenhalt zu wahren, wurden regelmäßig Präsentationen mit Referat und Diskussion für alle eingebaut, so dass die Teilergebnisse der einzelnen Teilnehmer stets auch von der ganzen Gruppe mitgetragen und legitimiert wurden.

Auf diese Weise gelang es der Gruppe Forschungsergebnisse über eine Phase der Stadtgeschichte vorzulegen, die noch keineswegs im Detail von der etablierten Wissenschaft erforscht ist und deren weitere Erforschung ein dringendes Desiderat darstellt. Das Projekt-Ergebnis der ist ein wichtiger Anfang und in der vorgelegten Präsentation preiswürdig.

 Adrian Rosengarten, Anatolij Schulz und Cedric Schwering, alle vom Gymnasium Lehrte, Julia Meier vom Kurt-Schwitters-Gymnasium, Marcel Durka von der Käthe-Kollwitz-Schule und Daniel Warnecke vom Mathias-Claudius-Gymnasium Gehrden wird der ForscherGeist-Förderpreis 2016 der Kurt-Alten-Stiftung zuerkannt.

 Hannover, den 30. 09. 2016

Prof. Dr. U. von Jeinsen, Kurt-Alten-Stiftung / Dr. Martin Stupperich, ForscherGeist e.V.