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Tilman Kuban (MdB) diskutiert mit Politikkursen über den Krieg in der Ukraine

Der bundesweite Europa-Tag an Schulen stand dieses Jahr ganz im Zeichen des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine. So auch bei der Diskussion mit zwei 11. Klassen in der altehrwürdigen Aula des Lehrter Gymnasium, zu der der Bundestagsabgeordnete Tilman Kuban eingeladen war. Die Politiklehrkräfte Giancy Ragunathan und Thomas Müller hatten die Fragerunde organisiert und übernahmen die Moderation. Auch Schulleiterin Silke Brandes verfolgte interessiert die Veranstaltung.

Als Berichterstatter seiner Fraktion für die Ukraine konnte der Barsinghäuser Kuban die Auswirkungen des Krieges den Schülern aus erster Hand beschreiben: „Junge Menschen, wie wir, die früher zu Schule, Uni oder zur Ausbildung gegangen sind, gehen heute jede Nacht an die Front und wissen nicht, ob sie und ihre Freunde morgen noch da sind.“ Da Kuban in der Vergangenheit schon mehrfach in der Ukraine war, habe er dort viele Freunde und hatte zu Beginn des Krieges im Rahmen eines Projektes der Jungen Union Hilfsgüter an die ukrainisch-polnische Grenze gefahren.

Auch politisch bleibt der Krieg in der Ukraine für Kuban das wichtigste Thema. „Die Auswirkungen werden auch für uns alle spürbar sein. Dieser Krieg wird unser Europa verändern“, so der 35-Jährige. Von Waffenlieferungen über einem möglichen Atomkrieg bis zur Aufnahme von Flüchtlingen und einem möglichen EU-Beitritt beantworte Kuban alle Fragen der Schüler und nahm sich viel Zeit.

Neben der großen europäischen Politik interessierten sich die Schüler aber auch für andere aktuelle Fragen. Das Wahlrecht mit 16 Jahren bei der Bundestagswahl kommentierte Kuban: „Das gibt es ja bereits für Kommunal- und Europawahl. Hierbei hat die Erfahrung gezeigt, dass viele Jugendliche dies noch nicht wollen.“ Als er gefragt wurde, ob es Politiker gebe, die er nicht möge, folgte eine kurze Pause, aber dann fiel Kuban doch Gerhard Schröder ein, der mit seinem Festhalten an Gazprom keinen guten Eindruck gemacht habe. Ein allgemeines starres Tempolimit lehnte Kuban ab und setzte stattdessen auf intelligente Fahrregelungen mit flexiblen Lichtsignalanlagen. Nach der Legalisierung von Cannabis gefragt, antwortete Kuban: „Früher war ich dafür, aber nach Erfahrungen bei der Arbeit im Drogendezernat, nach denen Cannabis oft auch den Beginn einer Drogenkarriere bedeutete, sehe ich das jetzt eher skeptisch.“

 

Für die über 30 Jugendlichen endeten diese interessanten Politikstunden mit der Erkenntnis, dass auch Politiker Menschen zum Anfassen sind.