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Übersicht | 2012

Chor- und Bläserklassen gaben Adventskonzert

Am 19.12. luden die Chor- und Bläserklassen Verwandte und Freunde in die Pausenhalle der Unterstufe ein, um sich gemeinsam mit ihnen auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen. Unter anderen wurden Lieder wie “Alle Jahre wieder”, “Engel haben Himmelslieder” und “Frosty the Snowmann” gesungen bzw. auf den Blasinstrumenten gespielt. Ein Höhepunkt war das selbst gereimte Weihnachtslied, das die 5c vortrug. Zwischen den musikalischen Darbietungen lasen die Musiklehrerinnen  Ane Kristin Holmer und Sabine Reich, die das fröhliche kleine Konzert vorbereitet hatten,  kurze Weihnachtsgeschichten vor.

 

Schülerfirma “New Energy” erhielt Spende von der Volksbank

Die Vorweihnachtszeit hat für elf Vereine und Institutionen in der Lehrter Kernstadt jetzt einen warmen Geldsegen mit sich gebracht. Die Volksbank verteilte insgesamt 9000 Euro an Spenden. Das Geld stammt aus den Überschüssen des Gewinnsparens des Kreditinstituts. Den größten Brocken, jeweils 1500 Euro, erhielten dabei die Handballabteilung im Lehrter SV und die Schülerfirma New Energy des Gymnasiums. Während die Sportler von dem Geld Geräte anschaffen möchten, dient es der Schülerfirma als eine Art Anschubfinanzierung. Sie will im Bereich der Sporthalle an der Friedrichstraße neue Fahrradständer installieren, sagte Lehrer Ralph Grobmann bei der Übergabe der Schecks. Das könne dann der Anfang zur Umgestaltung des dortigen Schulhofs sein. Jeweils 750 Euro erhielten der Hort an der Friedrichstraße, der Kindergarten Marktstraße, der erst vor knapp einem Jahr gegründete Chor Voices in Change und die Black Music Power Company. 700 Euro erhielten die Matthäuskirchengemeinde für die Restaurierung des Zifferblatts an der Kirchturmuhr sowie das THW Lehrte. Weitere Spenden bekamen der Ski-Club Lehrte (500 Euro), die Jägerschaft Hannover-Land (500 Euro) und der Förderverein der Grundschule Süd (600 Euro). (Achim Gückel, Anzeiger für Lehrte, 17.2.2012)

Artikellfoto: Achim Gückel

Handballturnier „Jugend trainiert für Olympia“ der Mädchen

Beim Handballturnier der Mädchen der Jahrgänge 1998 – 2001 (WK III) traten 11 Schülerinnen am 4.12.12 in Hameln an. Die Mädchen des Gymnasiums Lehrte belegten dabei nach einem Sieg und zwei Niederlagen den dritten Platz. Das aus sechs Mannschaften zusammengestellte Team überzeugte in kämpferischer Hinsicht und musste sich physisch und technisch überlegenen Mannschaften aus Hameln (5:13) und Bad Vilsen (5:15) geschlagen geben. Insbesondere das Spiel gegen den späteren Turniersieger aus Hameln konnte bis in die Zweite Halbzeit offen gestaltet werden. Der abschließende Sieg gegen das Gymnasium Sarstedt (9:6) sicherte den dritten Platz. Die Tore erzielten Isabelle Dölle (10), Lara Sievers (4), Marnie Hundt (3), Mara Wesner und Sila Sarik (je 1). Vielen Dank an Frau S. Sievers für die Unterstützung.

Foto (v. l.): Melis Cimen, Maja Krusche, Marnie Hundt, Josefin Zickenrott, Isabelle Dölle, Mona Schmitz, Sila Sarik, Mara Wesner, Lara Sievers, Emily Bödecker und Efsane Kezer (liegend). (Ralf Seidel)

Handballturnier „Jugend trainiert für Olympia“ der Jungen

Die Mannschaft des Gymnasiums Lehrte überzeugte beim Handballturnier der Jungen in der Wettkampfklasse III der Jahrgänge 1998 – 2001. Im Bezirksvorentscheid am 27. November 2012 setzte sich das Team überlegen gegen die 4 Konkurrenten durch und qualifizierte sich für das Bezirksfinale in Marklohe am 6. Februar 2013.

In den ersten drei Spielen gab es Kantersiege gegen die Realschule Springe (21:2), das Gymnasium Sarstedt (18:6) und gegen die KGS Barsinghausen (23:4). Die Mannschaft aus Bad Nenndorf konnte ebenfalls drei Siege einfahren, so dass zu einem Endspiel kam.

In diesem Spiel begannen die Jungs nervös und mussten bis zum Stand von 4:4 um das Weiterkommen zittern. Schön heraus gespielte Tore von Louis Ewert, Joris Machate, Julian Müller, Bastian Weiß und Sebastian Pfarr sorgten für die Entscheidung zum 13:8 zu Gunsten der Lehrter. Eine spielstarke und ausgeglichen besetzte Mannschaft mit einem überzeugenden Torhüter Christoph Klußmann holte sich den verdienten Turniersieg. Vielen Dank an den Coach Lutz Ewert.

Folgende Spieler kamen zum Einsatz (v. l.):Jona Nootny, Marti Schuh, Frederik Wilde, Louis Ewert, Christoph Klußmann, Julian Müller, Bastian Weiß, Joris Machate, Sebastian Pfarr. (Ralf Seidel)

Opern-AG besuchte “Madame Butterfly”

Schmetterlinge im Bauch, das kennt jede(r). Alles für den Liebsten, die Liebste tun wollen, auch wenn er weit weg ist….wirklich alles? Die Opern-AG besuchte Anfang Dezember wieder eine interessante Vorstellung in der Staatsoper, nämlich “Madame Butterfly” von G. Puccini in italienischer Sprache. Brigitte Hahn in der Hauptrolle der Cio-Cio-San beeindruckte durch die Intensität ihrer Ausdruckskraft und rief Mitgefühl, aber auch Kritik an ihrem Verhalten hervor, denn sie gab ihre Kultur, ihren Glauben auf, um ihrem Ehemann eine gute Frau zu sein, bis er sie mit einer anderen betrog und auch noch das gemeinsame Kind einforderte. Drastisches Ende: der Dolch führte zu ihrem Selbstmord. Der Tod als einziger Ausweg? Nicht-Wahrhaben-Wollen der Realität, wie gelähmt sein in einer schier ausweglosen Situation, fehlende Kommunikation – moderne Themen in einer über 100 Jahre alten Oper (1904) verpackt, die Aktualität überraschte die Zuschauer. Starker Applaus nach etwa knapp 3 Stunden, vereinzelt Bravo-Rufe für die Sopranistin, die sich zu dieser späten Tageszeit im 3. Akt auch noch liebevoll um das etwa 5 Jahre alte, als Statist mitwirkende Kind kümmern musste. (Sabine Reich)

Schüler informieren sich über Hospizarbeit

Der Religionskurs der Klassen 9a bzw. 9d bekam auf Einladung von Herrn Stadelmann am vergangenen Donnerstag Besuch vom ambulanten Hospizdienst Lehrte. Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Wochen bereits aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Thema „Tod und Trauer“ beschäftigt hatten, brachten die eingeladenen Gäste Frau Fenske-Mouanga und Frau Pfennig nochmals eine andere Sichtweise zu diesem wichtigen Themengebiet ein. Schülerinnen und Schüler stellten im vorbereiteten Interview fest, dass die Arbeit mit Todkranken Menschen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe ist, die nicht ausgeblendet werden darf. Unter den Schülern herrschte Einigkeit darüber, dass Sterben und Tod Bestandteile des Lebens seien, die zur Sprache gebracht werden müssten. Die Arbeit des Hospizvereins Lehrte trägt hierzu einen wichtigen Teil bei, indem sie schwerkranken Menschen und deren Angehörigen Unterstützungsangebote macht.

Mitschüler und Lehrer trauern um Linn-Tanita Markwordt

Ein kurzer Blick, der blaue Himmel

Die Farben drehen sich im Kreis

Es ist nichts verloren, es ist nichts vorbei

Worte sind Wirr

Gedanken sind Leben,

das wir zu schützen vermögen

und das wir bereitwillig geben.

(I. Ahlers)

Linn-Tanita Markwordt aus dem Jahrgang Q1 ist nach einer schweren Krankheit verstorben. Wir werden sie vermissen.

Weihnachtskonzert im Altenheim

Es wurde sehr weihnachtlich im evangelischen Alters- und Pflegeheim des Rosemarie-Nieschlag-Hauses in Lehrte, als Schüler unserer Schule gestern zu ihren Instrumenten griffen, die Notenblätter verteilten und klassische Lieder anstimmten.

25 Schüler der Bigband und des Musikkurses der Q2 sangen und musizierten eine Stunde lang. Gemeinsam mit 40 Senioren des Heims wurden Weihnachtslieder wie „Alle Jahre wieder“, „Kling Glöckchen“ und „Leise rieselt der Schnee“ angestimmt. Silke Rochlitz, Franziska Kramer und Hendrik Machate lasen weihnachtliche Geschichten vor.

Musiklehrerin Ane Kristin Holmer leitet seit über 20 Jahren nun schon das kleine Weihnachtskonzert. Die Highlights waren das Duett „Maria durch ein Dornwald ging“, das von Laura Diederich und Mathis Winter gesungen wurde und das Stück „Leise, leise, fromme Weise“, welches aus der Oper „Der Freischütz“ vorgespielt wurde.  (Anja Köneke, Q2)

 

Laura Diederich, Wiebke Körtke und Clara Witzel aus dem Jahrgang Q2

 

 

 

Helma-Bau spendet Sitzecke aus Stein

Der Schulhof für die Klassen 7-9 hinter dem Anbau in der Friedrichstr. hat eine neue Attraktion: eine Sitzgruppe aus Natursteinen. Am 7.12. rückte die Firma Sprengel + Trenkner mit einem Gabelstapler an, um die Blöcke an die richtige Stelle zu heben. Detlef Tietze vom Amt für Gebäudewirtschaft bestimmte den Punkt, an dem die Sitzgruppe aufgebaut wurde. Auch wenn die derzeitige Witterung kaum dazu einlädt, sich auf den Steinen niederzulassen, wird der Tag sicher kommen, an dem unsere Schüler den Freizeitwert dieser Ecke für sich entdecken. Wir bedanken uns für diese freundliche Spende.

Artikelfoto (von links): Detlef Tietze von der Stadt Lehrte, Silke Trenkner sowie Carsten Thiele von der Firma Sprengel + Trenkner.

Französische Schüler zu Gast in Lehrte

Auch in diesem Schuljahr kam eine Gruppe von 33 jungen Franzosen vom Lycée Flaubert in Rouen nach Lehrte. Im Gegenzug werden 33 Schüler unserer 9. Klassen im Frühjahr nach Rouen reisen. Damit haben beide Seiten die Gelegenheit, den Alltag ihres jeweilgen Gastgebers kennen zu lernen. Höhepunkte der Besuchswoche vom 27.11. bis 5.12.2012 waren ein Besuch beiom Lehrter Bürgermeister (Artikelfoto), ein gemeinsamer Ausflug nach Göttingen und eine Fahrt nach Hannover. Der Austausch stand diesmal unter dem Motto “Comic und Karikatur: Wilhelm Busch und Sempé”. Im kommenden Schuljahr wird der Austausch 40 Jahr alt – Geburtstag wird im Rahmen des Schuljubiläums gefeiert

Vorlesewettbewerb 2012

Vorlesen ist eine Kunst – zwölf Schülerinnen und Schüler aus den 6. Klassen des Gymnasiums Lehrte haben heute in einem Wettbewerb ihre Fähigkeiten in dieser Disziplin gemessen. Lara Thomas aus der 6b hat sich als beste Vorleserin herausgestellt.

Die Elfjährige las aus dem Buch “Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele” von Suzanne Collins vor. “Ich habe das Buch bei einer Freundin angelesen. Dabei fiel mir gleich auf, dass die Geschichte spannende Passagen zum Vorlesen enthält”, erinnert sich Lara, deren Lesehunger enorm ist. “Ich schätze, ich lese über 70 Bücher pro Jahr – vielleicht auch mehr.” Dabei kommt es schon mal vor, dass sie ein spannendes Buch an einem Abend verschlingt.

Den 2. Platz schaffte Emily Bödecker (6c), die aus dem Buch “Hamster Hektor – Oma im Anmarsch” vortrug. Dritter wurde Anton Kayser (6b) mit dem Buch “Die spannendsten griechischen Sagen” von Dimiter Inkiow. “Ich lese nicht ganz so viele Bücher, aber dafür richtig gute”, verrät der Elfjährige aus Steinwedel.

Christina Schulze, Deutschlehrerin und Organisatorin des Wettbewerbs am Gymnasium Lehrte, ist mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden. “Es waren diesmal richtig gute Vorleser dabei. Auch die Auswahl der Bücher fand die Jury spannend.” Zusätzlich zu den drei Pädagogen hatten zwei Schüler, Anette Schäl als Elternvertreterin, die Buchhändlerin Birgit Bergandy sowie die ehemalige Lehrerin Ulrike Frommer über die Qualität der Vorlesekünste befunden.

Als Belohnung durften sich die drei Preisträger jeweils ein gebundes Buch aussuchen. Lara wird als Vertreterin ihrer Schule an der nächsten Stufe des Vorlesewettbewerbs teilnehmen. Der Vorlesewettbewerb wird seit 1959 jedes Jahr vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Schulen und Buchandlungen veranstaltet.

Artkelfoto: Die drei Preisträger (von links): Emily Bödecker, Lara Thomas und Anton Kayser.

 

Nikolaus-Aktion der Schülervertretung

Schokolade zum Anbeißen: Heute verteilten die Schülervertreter in der alten Milchhalle 1400 Nikoläuse an ihre Mitschüler (Artikelbild). Jeder trug den Namen eines Beschenkten – ein großzügiger Spender hatte den Schokoladenmann nebst Zettel zum Beschriften für einen Euro erworben. Ein kleiner Anteil dieser Summe verbleibt bei der SV, die damit ein Projekt finanzieren möchten. “Das wird eine Überraschung,” verrät Diamanto Skopelitis.

 

Mathe-Ass Robin Fritsch setzt Erfolgserie fort

Robin Fritsch aus dem Jahrgang Q2 bleibt seinem Erfolgskurs treu: Das Mathematikgenie hat einen 1. Preis in der 2. Runde des Bundeswettbewerbs Mathematik gewonnen. Damit hat er sich für die 3. Runde des Wettbewerbs qualifiziert. Dort entscheidet ein Kolloquium darüber, ob Robin Bundessieger wird. “Das wäre eine große Chance für mich, denn als Bundessieger werde ich in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen.” Anfang  November hatte der begabte Lehrter zusätzlich an dem internationalen Mathematik-Wettbewerb “Baltic Way 2012” in Estland teilgenommen. Dort hatte er zusammen mit den vier anderen Mitgliedern des deutschen Teams den 4. Platz belegt. Im nächsten Sommer wird Robin Abitur machen. Anschließend möchte er auf jeden Fall an die Universität : “Vielleicht studiere ich Mathematik, aber genau weiß ich es noch nicht.”

Zeitzeuge Sally Perel erzählte sein bewegtes Leben

Das verbrecherische Denken und Handeln der Nazis ist ein Stoff, der im Laufe eines Schülerlebens viele Unterrichtsstunden füllt. Emotionale Betroffenheit und Anschaulichkeit bleiben dabei oft auf der Strecke. Sally Perel, Jahrgang 1925, bot am 26.11. reichlich davon. Er schaffte es, über 300 Schüler der Klassen 10-12 im Kurt-Hirschfeld-Forum mit seinen bewegenden Erinnerungen zu faszinieren.

Die Lebensgeschichte des Israeli wurde bereits unter dem Titel “Hitlerjunge Salomon” verfilmt. Jetzt hat der brillante und humorvolle Erzähler Perel unter dem gleichen Titel seine Autobiographie veröffentlicht. Die wichtigsten Stationen seines Lebens: zehn glückliche Kindheitsjahre in Peine, Flucht vor den Nazis nach Lodz, erneute Flucht nach Ostpolen zu Beginn des Kriegs. Auch dort überrollte ihn der deutsche Vormarsch, doch sein Überlebensinstinkt trieb Perel in eine Lüge, sodass er die letzten Jahre der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft als Hitlerjunge überlebte.

Im Laufe jener Jahre starb Perel wohl alle seelischen Tode, die dem Rassenwahn der Nazis millionenfach folgten: Erniedrigung, Entwurzelung, Verlust der Familie, permanente Todesangst, Zerrissenheit der Seele und Verleugnung der eigenen Identität. Alles Gründe für tiefe Verbitterung und Hass auf die Deutschen, doch davon zeigt Perel keine Spur: “Hitler konnte es mir trotz Auschwitz nicht verbieten, mich als Deutscher zu fühlen.” Die Feststellung, die Verbrechen des Nationalsozialismus seien der Selbstmord der deutschen Kultur gewesen, traf er nicht ohne Bedauern.

Die Schüler der Klassen 10-12 zeigten sich tief beeindruckt von Perels Menschlichkeit. “Ich fand ihn auf Anhieb sympathisch – von weitem sah er wie ein knuffiger Teddybär aus”, sagt Rachel Brandt aus der 10e. “Ich habe mir ein paar Tränen verdrückt, als er sein Leben erzählte”, gestand Klassenkameradin Glenda Checya Sinti. Nina Knapp war zunächst skeptisch. “Ich war sehr gespannt darauf zu hören, mit welcher Begründung er seine Religion verleugnen konnte.” Perels Antwort überzeugte sie. “Meine Mutter hatte mir mit den Worten “Du sollst leben” zur Flucht aus dem jüdischen Ghetto in Lodz verholfen. An diese drei Worte habe ich immer gedacht”, erläuterte Perel. “Sie wusste, sie würde mich nie wiedersehen.”

Die Aufmerksamkeit der Gymnasiasten erreichte ihren Höhepunkt, als Perel mit großer Ehrlichkeit von seiner Zeit als jugendlicher Nazi berichtete. “Ich habe die Hakenkreuze auf meiner Uniform verinnerlicht und wurde ein begeisterter Hitlerjunge.” Selbst die Satanisierung der Juden ließ ihn nicht grundlegend zweifeln. “Ich habe nie kleine Hörner auf meiner Stirn gesehen, auch wenn ich stundenlang in den Spiegel schaute.”

In großer Gefahr befand er sich nur, wenn ihn die Kameraden nackt sahen. “Die Entdeckung meiner Beschneidung hätte den Tod bedeutet.” Die nationalsozialistische Lehre von der Überlegenheit der arischen Rassse habe wie ein Gift gewirkt, Tröpfchen für Tröpfchen. “Selbst heute bin ich die Nazi-Ideologie noch nicht ganz wieder los.”

Perel beendete seinen Vortrag mit einem bewegenden Auftrag an die jugendlichen Zuhörer. “Ich bin einer der letzten lebenden Zeitzeugen der beispiellosen Nazi-Verbrechen. Ab heute seid ihr die neuen Zeitzeugen.” Die heutige Generation träfe keine Schuld mehr, aber sie habe die Aufgabe, die Erinnerung an Auschwitz wachzuhalten. “Wer sagt, diese Wahrheit sei eine Lüge, ist ein Verbrecher”, betonte Perel. Er warnte vor den jungen Nazis, die heute wieder marschierten. “Ich finde das unbegreiflich.”

Am Ende gab es minutenlangen Applaus. Schülersprecher Faruk Sengel und Geschichtslehrer Nikolaus Meuer drückten ihren Dank an den Gast aus. Eine lange Schlange von Schülern wartete anschließend darauf, dass Perel seine Autobiographie signierte.

 

 

Auf Wunsch schrieb Perel auch eine persönliche Widmung in jedes Buch, dass die Schüler im Foyer gekauft hatten. Kristina Erhardt (Q2) freute sich über ihr handsigniertes Buch.

 

Nachruf auf die Studiendirektorin Freda Schultz

Am 22.10.2012 verstarb unsere ehemalige Lehrerin und Kollegin Freda Schultz im Alter von fast 92 Jahren.

1953 kam Freda Schultz als Studienassessorin an das Gymnasium Lehrte und unterrichtete die Fächer Geschichte, Deutsch und Englisch. Erst mit ihrer Pensionierung am 31.07.1985 verließ sie unsere Schule als Studiendirektorin und schulfachliche Koordinatorin. Auch noch im Ruhestand zeigte sie eine enge Verbundenheit zu ihrer Schule als Mitglied unseres Ehemaligenvereins und – solange das die Gesundheit erlaubte – als Gast vieler Schulveranstaltungen. Sie war eine interessierte und kritische Beobachterin jeder schulischen Veränderung und Entwicklung.

Frau Schultz habe ich vor etwa fünfzig Jahren als meine Lehrerin kennen und schätzen gelernt. Damals war sie in der von uns so empfundenen harten, rauen und von hohen Leistungsanforderungen gekennzeichneten gymnasialen Lehrter Schulwirklichkeit eine der leider viel zu wenigen Persönlichkeiten des Lehrerkollegiums, deren Freundlichkeit und Empathie uns berührte. Für nicht wenige meiner Mitschüler war sie in ihrer, uns jungen Menschen zugewandten, offenen, aber auch nicht Kritik sparenden Art die prägende Person der Schulzeit.

Besonders dankbar bin ich, dass ich viele Jahre später mit Beginn meiner Dienstzeit sie noch näher kennen lernen durfte, und sich ein freundschaftliches Verhältnis zwischen uns entwickelte. Sie war mir eine „kritische Freundin“, die mich stets durch ihre Offenheit, Klugheit und Furchtlosigkeit beeindruckte.

Wolfgang Meine, ehem. Schüler und ehem. Leiter des Gymnasiums Lehrte

 

Grundkurs Musik besuchte das “Music Lab” in Hannover

Methoden der Musikerschließung“ – so heißt häufig das Einstiegssemester der Q1 Musik. Da lag es nahe, in Hannover den Tag der Offenen Tür des „Music Lab“, einer Einrichtung der Musikhochschule, zu besuchen. Und so fuhren wir am Freitag, den 16.11.2012 gemeinsam ins Zooviertel, um unter der Leitung von Prof. Kopiez einen Einblick in die experimentelle Musikforschung zu bekommen. Anhand mehrerer Filmausschnitte wurde zunächst das Bühnenverhalten von Musikern verglichen, so z.B. von R. Mey, den Beatles, Metallica oder einer klassisch ausgebildeten Sängerin beim Singen einer virtuosen Vivaldi-Arie. Dabei gab es weitgehende Übereinstimmungen z.B. bei der nonverbalen Kommunikation mit dem jeweiligen Publikum.

Im 2. Teil beschäftigten uns Hörerwartungen innerhalb der Musik. Welcher Ton/ welcher Akkord wird als passend empfunden? Das war die zentrale Frage im Anschluss an eingespielte Tonleitern bzw. Takte eines Musikstücks von Chopin an uns und andere Besucher. Interessante Erläuterungen über die Entstehung von Hörgewohnheiten rundeten die Experimente ab. 90 spannende Minuten der etwas anderen Art, sich der Betrachtung der Musik zu widmen, überzeugten uns. Vielleicht nehmen wir demnächst als Probandengruppe an weiteren ähnlichen Experimenten teil. (Sabine Reich)

Vorbereitungen für das 100-jährige Schuljubiläum

Im nächsten Jahr wird groß gefeiert: Sein 100-jähriges Bestehen will das Lehrter Gymnasium vom 17. bis zum 22. Juni mit einer Festwoche begehen. Höhepunkt soll ein Festakt am 22. Juni im Kurt-Hirschfeld-Forum sein. Die Rede wird dabei mit Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen die wohl prominenteste ehemalige Schülerin des Gymnasiums halten. Nach dem Festakt am Vormittag sollen am Nachmittag auf dem Schulhof vor der Mensa vor allem die Ehemaligen im Mittelpunkt stehen.

Der Verein der Ehemaligen und Freunde des Gymnasiums plant derzeit emsig das Programm. Die Bands sind bereits eingeladen. Den Auftakt macht die Southern New Orleans Band aus Hamburg mit Jazz. Abends rocken die Back Slappers die Bühne. „Beide Bands setzen sich aus ehemaligen Schülern des Gymnasiums zusammen“, sagt Ursula Wolfes, Vorsitzende des Ehemaligenvereins. Ausklingen soll der Ehemaligentag mit einer Party im Anderen Kino. Im Vorfeld der Jubiläumsfeier ruft das Gymnasium seine Ehemaligen nun dazu auf, bis Ende Januar für eine Ausstellung Fotos und Texte aus 100 Jahren Schulgeschichte einzureichen.

„Das dürfen Bilder von Klassenfahrten oder Musikfreizeiten, alte Klassenarbeiten und Schülerzeitungen oder gern auch lustige Lehrerkarikaturen sein“, sagt Schulleiterin Silke Brandes. Fotos und Texte können per E-Mail an lamker@lehrte.de gemailt werden. Erinnerungsstücke nimmt zudem das Sekretariat des Gymnasiums an der Burgdorfer Straße entgegen. Um besser planen zu können, bittet das Gymnasium ehemalige Schüler darum, sich für die Feier am 22. Juni per E-Mail an 100jahregymnasiumlehrte@gmx.de anzumelden. (Katja Eggers)

Artikelfoto: Flagge zeigen für das Jubiläum: Wolfgang Meine (von links), Ursula Wolfes und Gerd Meier vom Ehemaligenverein und Schulleiterin Silke Brandes erinnern mit der Traditionsfahne der einstigen Mittelschule an das Jahr 1913. Es ist das Gründungsjahr des Gymnasiums, das aus der Mittelschule hervorgegangen ist. (Katja Eggers)

 

 

135 Zehntklässler fuhren nach Berlin

Bei einer Studienreise nach Berlin gehen die Vorstellungen über Programm und Inhalte der Schülerinnen und Schüler und die der begleitenden Lehrerinnen und Lehrer oft weit auseinander. Nicht jedoch bei der Fahrt der 10. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Lehrte, die in der letzten Woche vom 7. bis zum 9. November stattgefunden hat. Dank sorgfältiger Planung von Herrn Dr. Grobmann und Herrn Fasterding konnten alle Schülerinnen und Schüler bei den Besuchen des Stasi-Museums in der Ruschestraße und der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen eindrucksvolle Erfahrungen sammeln, die von Zeitzeugen sehr anschaulich vermittelt wurden. So wurde bei diesen Besuchen die Geschichte lebendig, denn die leidvollen Erfahrungen ehemaliger Häftlinge aus Stasi-Gefängnissen und politisch verfolgter Bürger der ehemaligen DDR sowie die beklemmenden Orte hinterließen bei allen Schülerinnen und Schülern einen bleibenden Eindruck. Darüber hinaus ergänzen die Zehntklässler ihr Wissen in Themenbereichen, die in diesem Jahrgang auf dem Lehrplan stehen.

Ein weiterer Höhepunkt der Studienfahrt war der Besuch bei den Bundestagsabgeordneten Dr. Maria Flachsbarth (CDU) und Dr. Matthias Miersch (SPD). Nach einem ausgiebigen Gespräch, in der die Abgeordneten den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort zu den Aufgaben des Bundestages und der Bundestagsabgeordneten standen, hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, die Parlamentarier „in Aktion“ zu erleben, da die gesamte Gruppe auf die Besucherplätze des Plenarsaals eingeladen wurde, um der (spätabendlichen!) Debatte zu folgen. Im Anschluss wurden alle zu „Kuppelguckern“, denn bei einem Besuch des Bundestags darf der Ausblick von der Reichstagskuppel nicht fehlen. So wurde denn der Blick auf das nächtliche Berlin ein schöner Abschluss für eine rundum gelungene Studienfahrt. (Frank Fasterding)

 

 

Volleyballturnier des 10. Jahrgangs

Heute traten jeweils zwei Teams der 10. Klassen gegeneinander an. Am Ende des Vormittags gab es einen klaren Sieger: die 10f. Sowohl die Jungen als auch die Mädchen schafften es auf den 1. Platz. Christoph Gruber und Sebastian Schmidt leiteten das Turnier.

 

 

Ausstellung zur DDR-Geschichte

Sechs Fallstudien, die aufrütteln sollen: Im Foyer des Kurt-Hirschfeld-Forums zeigt eine Ausstellung bis zum 7. Dezember, wie das SED-Regime Menschen ihre Würde raubte. Die Stellwände der “Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft” dokumentieren eindrucksvoll, wie schnell und unter welchen geringfügigen oder absurden Vorwänden missliebige Bürger verhaftet und eingesperrt wurden. Dabei zeichnen die Lebensläufe die politische Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR von 1945 bis 1989 nach. Alexander Bauersfeld aus Hannover, Jahrgang 1948 und in Nordhausen geboren, führte die 10. Klassen des Gymnasiums Lehrte in die Ausstellung ein. Er weiß, wovon er spricht, schließlich war er selbst politischer Häftling in der DDR. Sein Engagement für die Evangelische Kirche wurde Bauersfeld zum Verhängnis: !983 wurde er wegen landesverräterischer Nachrichtenübermittlung  zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Im Juli 1984 kaufte ihn die Bundesrepublik wieder frei.  Heute will der Publizist Bauersfeld zum Denken anregen. “Er hat den Stellenwert der Menschenwürde sehr deutlich gemacht –  und  dass sie nicht selbstverständlich ist,” sagte Geschichtslehrer Volker Warnecke, der Bauersfeld eingeladen hatte. Die Zehntklässler wurden aufgefordert, die Menschenwürde zu verteidigen, in dem sie sich  für die Demokratie einsetzen.” Die Demokratie ist die beste Gesellschaftsordnung, die wir Deutsche in unserer ganzen Geschichte hatten,“ betonte Bauersfeld.