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23-jubo-04

Juniorbotschafter AG veranstaltete einen Kreativwettbewerb

In unserem Leben müssen wir Hindernisse überwinden, um weiterzukommen, da führt kein Weg daran vorbei. Aber wie überwindet man eigentlich ein Hindernis?  

Diese Frage haben wir als JuBo-AG unseren Fünft- und Sechstklässlern im Rahmen unseres Kreativwettbewerbs für die Unterstufe gestellt. Ob es eine wortwörtliche Hürde oder ein metaphorisches Hindernis ist, konnten die Schüler*innen selbst auslegen. Ihr Ergebnis konnten die Teilnehmer*innen bis Anfang Februar als Kurzgeschichte, Gedicht oder Bild abgeben. Schon kurze Zeit später haben uns zahlreiche kreative, einfallreiche und teilweise sehr aufwendig gestaltete Einsendungen erreicht.

Die Entscheidung, wer den Wettbewerb nun gewinnt, war daher gar nicht einfach gewesen, doch letztendlich konnten wir uns nach langen Überlegungen auf vier Gewinner*innen einigen. Besonders beliebt waren selbst gestaltete Bilder sowie kreative Geschichten.

Am 08.03.23 war es dann so weit: Bei einer Preisverleihung mit allen Teilnehmer*innen wurden die Sieger*innen bekanntgegeben. Gewonnen haben in der Kategorie „Kurzgeschichte“ ein Schüler aus der Klasse 6e sowie Marie Hellmann aus der Klasse 5c. In der Kategorie „Bild“ haben Orlando Xu und Jana Böttcher als glückliche Gewinner*innen ihre Urkunde sowie Preise erhalten.

Neben einer Siegerurkunde erhielten die Gewinner*innen passend zum Rahmen des Wettbewerbs Schreibwaren sowie einen Einkaufsgutschein in Form eines Lehrter Talers, um sich nach Herzenswünschen selbst etwas Schönes aussuchen zu können. Daneben nahmen natürlich auch alle Teilnehmer*innen als Wertschätzung eine Teilnahmeurkunde für ihr tolles Engagement beim Wettbewerb entgegen. Danke, dass ihr eure tollen Ideen mit uns geteilt habt! Wir hatten großen Spaß an der Durchführung und Ausgestaltung des Kreativwettbewerbs für die Unterstufe!

Wenn man ein Hindernis von welcher Art es auch seien mag überwinden will, sollte immer daran gedacht werden, dass es wichtig ist, sich andere Meinungen einzuholen, damit man das Hindernis dann gemeinsam überwinden kann, wenn man einmal nicht weiterkommt. Reden hilft nämlich dabei Probleme zu überwinden. Auch wenn man am Ende zum gleichen Entschluss wie am Anfang kommen sollte, so hat man dann verschiedene Ansätze gehört, die einem beim Überwinden anderer Hindernisse helfen können. Auch Europa hat jährlich und gerade in aktuellen Krisenzeiten mit den verschiedensten Hindernissen zu kämpfen, doch gemeinsam überwinden wir sie alle. Daran möchten wir mit diesem Wettbewerb erinnern!

Die Juniorbotschafter AG

 

Gewinner Platz 1 der Kategorie „Kurzgeschichte“

Die Abfahrt

Jeremy ist mit seiner Familie im Skiurlaub. Er liebt die Atmosphäre mit den verschneiten Tannen, dem weißen Schnee und abends die österreichische Küche. Kurz… es ist einfach nur traumhaft, wäre da nur nicht diese eine bedrückende Sache. Jeremy kann überhaupt nicht Ski fahren, im Gegensatz zu seiner Familie. Sein Vater, seine Mutter, selbst seine kleine Schwester kann es besser.

Es ist also ein sonniger, schöner Vormittag im Skiurlaub. Jeremy ist im Skikurs für Anfänger unterster Stufe. Seine Mitschüler sind mindestens 5 Jahre jünger als er. Er ist der Außenseiter, der zwölfjährige, der große, der ganz hinten fährt und in jeder Kurve hinfällt. Als Letzter schlitterte er die letzten Meter der Abfahrt hinab und hörte Chris, seinen Skilehrer, rufen: „Komm Jeremy, die anderen sind schon fast alle im Lift, beeil dich bitte!“ „Ja klar“, murmelte Jeremy. Wie ein Pinguin watschelte er zum Lift, die Schranke ging auf, das Förderband transportierte ihn ein Stück und er ließ sich in einen der Sitze im Lift plumpsen. Niedergeschlagen blickte er aus dem Sessellift hinunter ins Tal, auf schneebedeckte Häuser, aus denen Rauch quoll.

Doch warte mal – normalerweise sah er das Tal aus einem völlig anderen Winkel. Plötzlich bekam er es mit der Angst zu tun. „Entschuldigung“, sprach Jeremy einen Snowboardfahrer an, „ zu welcher Piste gehört gehört dieser Lift?“ „Hohe Mut“, antwortete er knapp. Jeremys schlimmsten Erwartungen hatten sich offenbart. Er war nicht in den Ponylift, der blauen Abfahrt, sondern in den Lift der Hohen Mut, einer schwarzen Abfahrt, eingestiegen! Vorsichtig lugte er über die Absicherung des Lifts. Unter ihm war eine weiße, gerade verlaufende, steile Piste. Jeremy lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er guckte sich hastig um, gab es irgendeinen Ausweg aus dieser Hölle? Der Lift fuhr weiter und wurde langsamer, er erreichte die Bergstation.

Links sah er mindestens 50 Meter tiefer den Höhepunkt der Ponyabfahrt. Er sah eine kleine Gestalt, wahrscheinlich Chris, der aufgebracht irgendwo in seine Richtung hampelte. Jeremy sah sich noch einmal um, ob es nicht doch irgendwo einen Notausgang oder so gibt, aber es war nicht so. Der einzige Weg herunter war über die Abfahrt. Er bekam weiche Knie. Er versuchte sich einzureden, dass er das kann und schafft. Langsam fuhr er los. Jeremy versuchte sich an den Skiunterricht zu erinnern – Pommes. Er stellte die Skier parallel zueinander. Ruckartig beschleunigte er – Pizza! Er formte seine Skier zu einem Dreieck. Glück gehabt, dachte er. Jeremy fuhr weiter und versuchte in gleichmäßigen Kurven zu fahren. Langsam aber sicher wurde er schneller. Plötzlich hörte er ein Lachen hinter sich und jemand rief ihm zu: „Du solltest es erst einmal eine Nummer kleiner probieren.“

Jeremy war wütend und traurig zugleich, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und sich zu konzentrieren, doch es war zu spät. Vor ihm lag ein kleiner Schneehaufen in den er geradewegs hineinfuhr. Zack, lag er quer ausgestreckt auf der Piste, doch Jeremy stand wieder auf und fuhr weiter. Der Fahrtwind pustete ihm ins Gesicht und er versuchte sein Gewicht auf den Talski zu verlagern. Er wurde immer schneller, legte sich scharf in die Kurven und benutzte seine Stöcker bedacht. Er peste die Abfahrt hinunter, behielt aber die Kontrolle. Jeremy musste schmunzeln als er den Snowboardfahrer überholte, der ihn ausgelacht hatte. Die letzten Meter, als die Piste abflachte, breitete er froh seine Arme aus. Jeremy strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Sein ganzer Skikurs pendelte vom Ponylift und alle freuten sich mit ihm und glotzten ihn teilweise mit großen Augen an. Chris warf ihm einen ermahnenden Blick zu, sah aber auch glücklich und erleichtert aus.