Das Gymnasium in Lehrte nimmt an dem niedersächsischen Programm „Gesund Leben Lernen“ (GLL) teil. Die Teilnahme ist auf eine Laufzeit von zwei Jahren angelegt. Ziel ist, den „Lern- und Arbeitsort Schule“ dauerhaft zu einer möglichst gesunden Lebenswelt zu entwickeln. Schüler und Lehrer sollen gleichermaßen profitieren. Seit 2003 haben über 250 niedersächsische Schulen an dem Programm teilgenommen.
„Wir freuen uns sehr auf den Start
dieses Projekts. Erste Vorstellungen, welche Aspekte gesunder Lebens- und
Arbeitsverhältnisse wir als erstes an unserer Schule verwirklichen könnten,
gibt es auch schon“, sagt Schulleiterin Silke Brandes.
Das erste konstituierende Treffen des
GLL-Teams des Gymnasiums, welches aus Lehrern, Schülern und Eltern sowie der
Schulleitung besteht, fand am Montag, den 09.12.19 statt. Dabei fand ein multiperspektivischer
Erfahrungsaustausch statt und erste Handlungsfelder wurden abgesteckt. Wir
freuen uns nun auf die weitere Zusammenarbeit und laden alle Interessierten
ein, die sich im weitgestreuten Bereich „Gesundheit“ einbringen möchten. Diese
melden sich gern bei Frau Ameling (vivien-isabel.ameling@gymlehrte.de).
Bei „GLL“ handelt es sich um ein
Kooperationsprogramm zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und der
Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen.
Das Niedersächsische Kultusministerium stellt eine Lehrerstelle für die Programmleitung
zur Verfügung. „Die AOK war seit Beginn an GLL beteiligt und stellt auch zukünftig
mehr als 20 Präventionsfachkräfte für die Begleitung der Schulen bereit“,
beschreibt Carsten Hammler, Geschäftsführer Gesundheitsmanagement Prävention
bei der AOK Niedersachsen, das Engagement.
AOK-Präventionsberaterin Christine Scherl aus Hannover weiß, in welchen Bereichen häufig Verbesserungspotenziale schlummern: „Weniger Lärm im Klassenzimmer oder auf den Fluren, ein ausgewogener Pausenimbiss, eine bewegungsfreundlichere Gestaltung des Schulhofes oder ein Rückzugsraum für Lehrerinnen und Lehrer sind nur einige Beispiele. Gemeinsam arbeiten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte, Hausmeister und Eltern daran, die Lern- und Arbeitsbedingungen gesünder zu gestalten. Unsere Aufgabe besteht hauptsächlich darin, die Steuerungsgruppe und entstehende Gesundheitszirkel zu moderieren.“ Wichtige Ziele sind auch das soziale Lernen und die Gewaltprävention bereits in den unteren Klassen.
In diesem Jahr starten dreizehn niedersächsische Schulen mit dem Programm „GLL“. Interessierte Schulen können sich bei der AOK in Hannover unter Telefon 0511/1676-35647 oder unter www.gll-nds.de informieren.
Im mittlerweile dritten Jahr gestaltet das Gymnasium Lehrte vom 29.11. – 6.12.2019 nun den Austausch mit dem ‘Instituto Instruzione Superiore G. Curcio’ aus Ispica auf Sizilien. In diesem Durchgang waren 19 Familien aus Lehrte mit dabei, die sich bereiterklärt haben, einen Gastschüler oder eine Gastschülerin aus Italien aufzunehmen. Nachdem die Gäste ein erlebnisreiches Wochenende in den Familien mit verschiedenen Aktivitäten von Winterzoo bis Spieleabend verbracht haben, stand am Montag zunächst die offizielle Begrüßung auf dem Programm. Während sich die Italiener anschließend bei Kaffee und Kuchen über das Wochenende austauschen konnten, haben die deutschen Gastgeber am Unterricht teilgenommen.
Begrüßung durch die Schulleiterin Silke Brandes.
Am Nachmittag führte Sabine Elsen die Gäste und einige deutsche Teilnehmer*innen durch Hannover und brachte ihnen die Stadt auf italienischer Sprache näher. Am Dienstag fuhren alle gemeinsam in die Autostadt nach Wolfsburg, um dort echte deutsche Automobilindustrie zu erleben und bei einer Tour durch die Fertigung eine andere Art der ‘Hochzeit’ in der Zusammenführung von Karosserie und Fahrwerk kennenlernen.
Einige nutzten am Abend noch die Möglichkeit den Weihnachtsmarkt und das vorweihnachtliche Showprogramm in der Autostadt zu genießen.
Wie finden die Italiener die Autostadt?
Tags darauf ging es für die gesamte Gruppe unter der Leitung von Christina Schulze und Kristina Ruschitschka nach Goslar zum Rammelsberg. Dort haben die Schüler*innen das Besucherbergwerk unter Tage mit einer fachkundigen Führung besichtigt. Vor allem die Dunkelheit und die Kälte unter Tage hat bei den Schüler*innen Eindruck hinterlassen. Über diese Eindrücke hinaus blicken die “Anlagen des heutigen Museums und Besucherbergwerks Rammelsberg, welches am 14. Dezember 1992 zusammen mit der Altstadt von Goslar von der UNESCO auf die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen wurden, […] auf eine über tausendjährige Geschichte zurück.” (Quelle: www.rammelsberg.de). Am folgenden Donnerstag hieß es auch schon Abschied nehmen, da die Gäste aus Italien uns am Freitag schon wieder verlassen mussten. Die Aktivitäten des letzten gemeinsamen Tages beschreibt die Teilnehmerin Fay Fischer so:
VW Bus von 1950.
“Am letzten gemeinsamen Tag bereiteten die italienischen Austauschschüler die Abschiedsfeier vor, während das deutsche Pendant regulär am Unterricht teilnahm. Hierfür wurden die Italiener in Arbeitsgruppen aufgeteilt, die sich mit unterschiedlichen Bereichen auseinandersetzten, z.B.: Musik, Dekoration und nicht zu vergessen die – wie sich später herausstellte – geniale Diashow. Vor der Feier war aber erst mal Backen angesagt und dabei ging es tatsächlich wie in der Weihnachtsbäckerei zu. Es wurde eine Menge gekleckert, jedoch auch viel gelacht und rumgealbert. Von den ganzen Keksen die gebacken wurden, wurden dann auch nur die Hälfte dekoriert, da die italienischen Austauschschüler den Keksen nicht Wiederstehen konnten. Am Abend startete dann die Party mit einem üppigen Büffet. In traditionell gewohnter italienischer Lautstärke ging es los, doch als die Diashow startete wurde es immer ruhiger, da alle die schöne und abenteuerliche Woche Revue passieren ließen. Am Schluss wurde noch viel getanzt, gesungen und gelacht. Die Feier war ein voller Erfolg und ein toller Abschluss für diese erlebnisreiche Woche, müde schliefen dann die Italiener ein letztes Mal bei ihrer Austauschfamilie. Am nächsten Morgen gab es dann einen tränenreichen Abschied am Bahnhof, von wo aus sich die Truppe zum Flughafen begab.“
Alle Teilnehmer*innen freuen sich schon auf den Gegenbesuch in Ispica im April 2020.
Am Mittwoch, den 04.12.2019 fand der traditionelle Französisch-Vorlesewettbewerb des Gymnasiums Lehrte für den Jahrgang 7 statt. Jeweils zwei bzw. drei Schülerinnen und Schüler einer Französisch-Lerngruppe, die zuvor in den Lerngruppen als beste LeserInnen ausgewählt wurden, traten gegen einander an. Insgesamt acht SchülerInnen lasen jeweils ein Kapitel des Jugendromans „L‘école du labrador“ von Léo Koesten vor.
Eine Jury, bestehend aus Herrn Capelli (Klett-Verlag), Frau Wehlitz (Französischlehrerin), Josphine Tepperwien (Schülerin des Q1-Jahrgangs), und mir, Lea Mundt, bewertete die Vorträge in den Kategorien Aussprache, Betonung, Flüssigkeit und Sicherheit. Die Entscheidung war dieses Jahr recht eindeutig: Platz 3 belegte Max Geyer (7f), Sophie Wiontzek (7b) belegte den 2. Platz und auf Platz 1 wählte die Jury Sophie Dunker (7e). Wir gratulieren ganz herzlich! (Lea Mundt)
Gruppenfoto: Justus Rosengarten, Sophie Wiontzek, Sophie Dunker, Lilly Falk, Sinem Özdemir, Julia Kaminska, Max Geyer, Annika Cieszynski Foto der Gewinner: von links nach rechts: Sophie Wiontzek, Sophie Dunker, Max Geyer Die Preise für die Vorleser
„Ich wäre gerne ein Adler! Dann wäre ich frei, könnte fliegen und könnte mir die Welt von oben ansehen.“ – Angeregt durch eines der vielen Bücher, aus denen bei dem diesjährigen Vorlesewettbewerb des 6. Jahrganges vorgelesen wurde, kam das Gespräch bei den begeisterten Lesern und aufmerksamen Zuhörern auf, in welches Tier man sich gerne verwandeln lassen möchte. Die Wünsche, sich in die Welt der Tiere hineinzudenken und zu fühlen, waren vielfältig. Meerschweinchen, Katzen, Fische, es war alles dabei. In vielen Büchern, die die Schüler gerne lesen, verwandeln sich Menschen zu Tieren und können die Sprache der Tiere verstehen.
Die beste Vorleserin 2019, Kayra Keyik aus der 6e, überzeugte mit
ihrer sicheren Lesetechnik und mit einer ansprechenden Stimmgestaltung die
Jury, indem sie eine dramatische Situation aus dem bekannten Roman „Die unendliche Geschichte“ vorlas, in der
der kleine Held Atréju mit seinem sprechendem Pferd Artax sich durch
unheimliche Sümpfe kämpfen muss.
Kayra, unsere Schulsiegerin, wird im Februar beim Regionalentscheid des bundesweit durchgeführten Vorlesewettbewerbes teilnehmen. Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels richtet jedes Jahr diesen Vorlesewettbewerb aus.
An unserem Gymnasium nahmen 14 Schülerinnen und Schüler aus dem 6. Jahrgang teil, die sich zuvor als beste Klassenvorleser/innen qualifiziert hatten.
Die beste Vorleserin 2019 war Kayra Keyik (in der Mitte) aus der 6e, den zweiten Platz beim Jahrgangswettbewerb belegte Alicia Wietzke (rechts) aus der 6c und den dritten Platz erhielt Lea Althoff (links) aus der 6n. Wir gratulieren! ( Christina Schulze)
Die Jury, bestehend aus Schülerinnen , Frau Klug (Stadtbibliothek) und Frau Schulze (Organisation)
„Sehr geehrter Herr Schmied, sie sind von nun an für vier Tage gewähltes Mitglied des deutschen Bundestages.“ Mit diesen Worten begann für mich das „Planspiel Jugend und Parlament 2019“. Aber wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass ich an einem heißen Sommertag bei 30 Grad im Anzug im Paul-Löbe Haus sitze und mir diese Begrüßung durchlese?
Im Februar
wurde mir auf YouTube ein Video vorgeschlagen „Jugend und Parlament: fiktive
Gesetzesentwürfe werden beraten“. Ich war sofort begeistert und las mir auf der
Website die Teilnahmebedingungen durch. Bedingung war die Empfehlung durch
einen von rund 350 echten Bundestagsabgeordneten. Schnell waren alle
Bundestagsabgeordneten aus der Region Hannover angeschrieben. Doch genauso
schnell, wie die Bewerbungen abgeschickt waren, bekam ich insgesamt neun
Absagen zurück. Frustriert schaute ich auf mein Handy, um auch die letzte
Absage hinzunehmen, als ich sehe: „…Frau Dr. Flachsbarth selbst hat zwar keinen
Platz, erfreulicherweise konnten wir Sie aber über Frau Dr. von der Leyen
vorschlagen.“ Glücklich und hochmotiviert trat ich also am 1. Juni meine Reise
in die Bundeshauptstadt an. Bereits im Zug begegneten mir zwei andere Teilnehmende,
mit denen zusammen wir erstmal zum Hotel gingen. Nach dem Check-In war aber
noch genug Zeit, um Berlin ein wenig zu erkunden. Während unseres Rundgangs stellte
sich raus, dass meine Begleiter AfD- und FDP- Parteimitglieder waren, also
politisch von mir als SPD-Mitglied meilenweit entfernt waren. Und so spazierten
wir 3 Stunden durch Berlin und diskutierten kontrovers die großen Themen
unserer Zeit. Es scheint banal und doch haben mir diese drei Stunden gezeigt,
wie wichtig Respekt und Toleranz anderer Meinungen ist. Natürlich liegen wir
bei vielen Themen sehr weit auseinander, aber das heißt nicht, dass man nicht
respektvoll darüber diskutieren kann.
Nun aber
wieder zurück zum Planspiel. Jeder Teilnehmende hatte sich zuvor einen
Spielnamen gegeben und wurde nun einer fiktiven Fraktion und einem Ausschuss
zugeteilt. Außerdem bekamen wir neue Lebensläufe, was für mich bedeutete: Ich
bin Dirk Schmied, 65 Jahre alt, habe das Direktmandat im Wahlkreis Mainz
gewonnen und bin als Jurist seit 17 Jahren Mitglied der konservativen
„BewahrungsPartei“. Die BP war die größte Fraktion im Bundestag(43%), befand
sich allerdings in der Opposition. Der Tag ging vorbei mit einer Führung durch
den Reichstag und einem ersten Meeting zum Kennenlernen meiner Landesgruppe BP
Süd-West. Am nächsten Tag ging es dann richtig los: Am Morgen mussten wir aus
unserer Landesgruppe (26 Mitglieder) einen Kandidaten für den Fraktionsvorsitz
aufstellen. Neun Kandidaten stellten sich vor und mussten sich den kritischen
Fragen der Fraktion stellen. Nach 90 Minuten hatten wir im 3. Wahlgang Dr. Stephan
Freyengrätz nominiert. Jetzt folgte der spannendste Teil des Tages: die
Fraktionssitzung. Im echten Fraktionssaal der CDU-Bundestagfraktion kamen 150
BP-Mitglieder zusammen, um einen Fraktionsvorsitzenden zu wählen und die
Fraktionsstrategie abzustimmen. Es kam zu heftigen Flügelkämpfen und Uneinigkeiten
über den Kurs bei verschiedenen Themen, die nicht nur in Wortgefechten endeten.
Die Landesgruppe Bayern beantragte sogar die Neuwahl des Vorstands, da dieser
sich nach ihrer Auffassung nicht an die Geschäftsordnung halte. So kam es, dass
erst nach mehreren Änderungsanträgen und drei Stunden Debatte die
Fraktionssitzung ein Ende nahm. Nach dem Mittagessen folgten dann die
Arbeitsgruppensitzungen. Ich war im Justizausschuss, der sich mit dem Antrag
der regierenden Fraktionen GP und PEV, das Wahlalter auf 16 herabzusetzen,
befasste. Wir sammelten Argumente für unsere Position, was sich am nächsten Tag
als sehr hilfreich herausstellte.
Nach dem
Abendessen diskutierte ich auf dem Weg nach draußen mit zwei Kolleginnen. Wir
gingen durch eine Drehtür, um den Bundestag zu verlassen, als die Drehtür mich
plötzlich von hinten berührte und direkt zersprang. Die 3 Meter große
Glasscheibe hagelt auf mich herunter und ich brauche ein paar Sekunden, um zu
begreifen, was gerade passiert ist. „Blute ich?“ frage ich dann, da ich etwas
warmes mein Ohr nach unten und auf mein Hemd tropfen fühle „Setz dich sofort
hin!“ sagt meine Kollegin. Ich hatte Glück und bloß eine große Schnittwunde
hinterm Ohr, was ich vor allem meinem Anzug verdanken kann, der das Meiste
abgefangen hat, dafür danach aber genauso wie mein blutdurchtränktes Hemd
wegwerfbar war. Diese Geschichte werde ich sicherlich nicht so schnell
vergessen!
Der Mittwoch
begann mit den Ausschusssitzungen. Hier lieferten wir uns einen spannenden
Schlagabtausch mit der Regierung, die zeitweise ein wenig hilflos wirkte. Nach
der Hälfte der Zeit machten wir einen Kompromissvorschlag, der aber von der
Regierung abgelehnt wurde. Die Sitzung ging zu Ende mit einer 20-minütigen
Debatte, ob unser Vorschlag verfassungswidrig sei, was bewies, dass die
Regierung zu faul war das Vorbereitungsmaterial durchzulesen, In dem stand,
dass unser Vorschlag nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts nicht
verfassungswidrig ist. Weiter ging es mit einem Besuch bei den Abgeordneten,
die uns empfohlen hatten. Ich hatte ein sehr schönes und aufschlussreiches
Gespräch mit Frau Dr. Flachsbarth mit der ich unter anderem über ihre Arbeit im
Bundestag und meine Zukunftspläne redete. Danach kam es wieder zur Fraktionssitzung,
in der Ich mir einen Platz als Redner in der kommenden Debatte sichern konnte.
Am
Donnerstag kam also der große Tag: die Plenardebatte im Bundestag. Dann war ich
dran. Nervös gehe ich zum Rednerpult, denn meine Rede ist sehr offensiv gegen
die Regierung. Ich stehe am Pult und 350 Jugendliche und die Zuschauer von
Phoenix (die Debatte wurde live übertragen) gucken auf mich. Ich atme ein und
zähle bis 3 und plötzlich ist die Anspannung weg „Sehr geehrter Herr Präsident,
meine Damen und Herren. Der vorliegende Gesetzesentwurf der Regierung zeigt nur
eins: Die Sturheit und Kritikunfähigkeit in diesen Reihen [die Regierung]…“. Unter
lauten Zwischenrufen und Schreien der Regierung und tosendem Applaus meiner
Fraktion bleibe ich ruhig und halte meine Rede. Das Gefühl, am Rednerpult des
Bundestags zu stehen, ist kaum in Worte zu fassen.
Wer denkt,
dass dies das Ende war, der liegt falsch: Während der Abschlussrede von Dr. Schäuble
standen plötzlich ungefähr 30 Teilnehmende auf und hielten eine Schweigeminute
„normalerweise nehmen wir bei Sitzungen des Bundestags die Plätz ein“ entgegnete
Herr Schäuble. Darauf stürmen die Teilnehmenden nach vorn und halten ein Plakat
„eure Klimapolitik = Katastrophe“ hoch. Danach performten sie ein sogenanntes
„Die-In“. Meiner Meinung nach war es falsch, ein Planspiel zu missbrauchen, um
im Bundestag zu protestieren, selbst wenn ihr Anliegen richtig und wichtig ist.
Alles in Allem kann ich jedem politikinteressierten Jugendlichen, der kein Problem mit weniger als sechs Stunden Schlaf pro Tag hat, eine Teilnahme sehr empfehlen. Für mich hat die Teilnahme viele Eindrücke vom realen Alltag eines Abgeordneten gegeben und mich in meinen Zukunftsplänen bestätigt. (Thore Meiwes)
Diese Veranstaltung fand bereits vom 1.6. bis zum 4.6. 19
statt.
Diese Aktion findet jährlich statt, weshalb auch andere
SchülerInnen über die Möglichkeit einer Teilnahme an dieser interessanten Veranstaltung
nachdenken sollten!
Mit großem Stolz dürfen wir endlich verraten, dass die neue Funkloch (3. Ausgabe) am Montag, dem 2. Dezember erscheinen wird. Wie es sich für die Jahreszeit gehört, geht es auch um Weihnachten! Spannende Erfahrungen können bei einen Auslandsjahr gemacht werden.
Passend zum
Kerncurriculum Biologie dieses Jahres wird es auch einen Artikel über das Thema
“Ökologie und nachhaltige Zukunft” geben. Es gibt nicht nur Vorschläge
zur Plastikvermeidung, sondern auch einen Artikel zum Regenwaldbrand. Passend
zum Kerncurriculum Chemie dieses Jahres der Oberstufe wird es in dem
Lehrerinterview auch um Alkohol als Genussmittel gehen.
An die jungen Schüler haben wir mit vielen kreativen Seiten natürlich auch gedacht. Außerdem ist die Funkloch analog und bietet damit bestimmt eine willkommene Abwechslung im Alltag der Generation Medien.
Um diese und noch weitere interessante und hochqualitative Artikel nicht zu verpassen, schauen Sie doch am Montag bei Unseren Verkaufsständen in allen Gebäuden vorbei und sichern sich Ihre eigene “Funkloch” zum Preis von 2€! (Johanna Lucks und Jonas Prüß)
Vom Memory-Spiel
über Krawattenbinden zu einer Handmassage – Am
29.11.2019 fand im Kurt-Hirschfeld Forum ein Berufsweg-Parcours für uns, den
10. Jahrgang des Lehrter Gymnasiums, statt. Dieser begann um 08:30 Uhr und
dauerte bis 13:00 Uhr an.
Die fünf Klassen wurden in kleinere Gruppen aufgeteilt, die dann jeweils nach ihrer Gruppennummer einem der 16 Infostände zugeordnet wurden. Nach 20 Minuten erfolgte ein Wechsel. So bekamen wir die Möglichkeit in relativ kurzer Zeit, Einblicke in die verschiedensten Berufe, wie zum Beispiel Zoll, Fielmann, Tennet, PTB und noch einiges mehr, zu bekommen. Während man sich mit einer Handmassage beim Kosmetiker verwöhnen lassen konnte, erfuhren wir unterschiedliche Dinge über diesen Beruf, welche Arbeitsgebiete es gibt und wie die Ausbildung abläuft.
Aber auch die anderen Stände überzeugten mit ihren kreativen Ideen. So lernte man spielerisch mit einem Memoryspiel Informationen über die Dr. Buhmann Akademie kennen. Außerdem konnten wir selbst tätig werden, indem wir im handwerklichen Bereich Drähte zu Delfinbüroklammern biegen konnten oder bei der Commerzbank uns selbst Krawatten binden durften. Der Stand der Bundeswehr war auch gut besucht. Neben den gängigen Informationen zum Beruf (Studium/Ausbildung, Arbeitsbereiche, Verdienst) veranstaltete sie einen kleinen Wettbewerb, in dem man probierte, mit einem selbst gebastelten Papierflugzeug am meisten Weite zurückzulegen. Der Gewinner bekam einen kleinen Preis in Form einer Powerbank.
Mit der App „BERUFSWEG“ erhielten wir die Möglichkeit, Tests zu unserer Persönlichkeit, unseren individuellen Interessen und zu möglichen Studiengängen zu machen, damit diejenigen, die noch nicht wissen, was sie in der Zukunft arbeiten wollen, leichter den Weg in das Berufsleben finden. Während des Parcours konnten wir so über die App Likes an die Firmen verteilen und auch Termine für das spätere Speed-Dating festlegen. Dieses fand in den letzten 40 Minuten statt, in denen wir uns die Berufe anschauen konnten, die wir innerhalb des Parcours nicht geschafft haben oder zu denen wir noch bestimmte Fragen hatten. Über diese App können wir auch Kontakt zu den Firmen aufnehmen oder auch nach einem Praktikumsplatz fragen.
Es war ein sehr informativer Tag, an dem wir viele Gesichter der Berufswelt kennenlernen durften. Und sei es nur nach dem Ausschlussverfahren, wurde der Blick auf die Zukunft für einige Schüler/-innen schon ein klein wenig klarer. Wir danken Herrn Gruber für die tolle Organisation und Herrn Dr. Ralph Grobmann, der ihm hilfreich zur Seite stand.
(Geschrieben von: Lotta Seidel – 10a / Fotos: André Bien)
Anika Werner und zwei ehrenamtliche Mitarbeiter von “arbeiterkind.de” besuchten am 20.11.2019 das Gymnasium Lehrte, um die beiden Klassen, die 11a von Herrn Bien und die 11e von Herrn Bauer, über Studienmöglichkeiten, Stipendien oder auch Studienfinanzierung via Bafög zu informieren. Die restlichen 11. Klassen bekommen an anderen Tagen die Möglichkeit hierzu.
Folgende Fragen sollten geklärt werden: Was bedeutet es, ein Studium zu finanzieren, wo kann ich mich informieren und wie kann ich es schaffen, ein Stipendium zu ergattern?
Viele neue Informationen und
ein paar Begriffe „Sprachchinesisch” aus dem Lebensalltag eines Studenten
(Erstiparty, Bafög, Netzwerk) prasselten auf die Schüler/innen ein. In einem
90minütigen Vortrag berichteten Anika, Jenny und Patrick über die
Möglichkeiten, vor allem für Kinder aus Arbeiterfamilien, sich ein Studium zu
finanzieren.
Zum Einstieg informierten die Referenten, dass es in Deutschland sehr viel seltener vorkommt, dass Kinder aus nichtakademischen Haushalten studieren. So bekamen die Lernenden Informationen aus erster Hand, von Akademikerinnen und einem Akademiker, die selbst als erste in ihren jeweiligen Familien ein Studium begonnen (und erfolgreich beendet) haben und hatten die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Auszug aus der Homepage www.arbeiterkind.de:
Wir ermutigen Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne Hochschulerfahrung dazu, als Erste in ihrer Familie zu studieren. 6.000 Ehrenamtliche engagierten sich bundesweit in 80 lokalen Arbeiterind.de-Gruppen, um Schülerinnen und Schüler über die Möglichkeit eines Studiums zu informieren und sie auf ihrem Weg vom Studieneinstieg bis zum erfolgreichen Studienabschluss und Berufseinstieg zu unterstützen. Unsere Ehrenamtlichen sind größtenteils selbst Studierende oder AkademikerInnen der ersten Generation und berichten aus eigener Erfahrung über ihren Bildungsaufstieg und ermutigen als persönliches Vorbild.
Passend zum
30. Jahrestag des Berliner Mauerfalls und zur politischen Unterrichtsreihe „Die Bundesrepublik Deutschland- ein
demokratischer Rechtsstaat?“ sowie der geschichtlichen Unterrichtsreihe „Deutschland nach 1945“ sind wir, der gesamte
10. Jahrgang des Gymnasiums Lehrte (ca.125 SuS), vom 11.11.-13.11.2019 nach Berlin gereist. Diese beliebte
Schulfahrt – inzwischen integraler Bestandteil des Unterrichts – wird von den Lehrern
Dr. Ralph Grobmann und Matthias Jäger seit 2008 organisiert und von der
Schulleiterin, Silke Brandes, tatkräftig unterstützt und mitgetragen.
Am Montag früh sind wir, die fünf 10ten Klassen, mit zwei großen Reisebussen um 08:00 Uhr gestartet. Mit Musik aus Bluetooth-Boxen und einer kurzen Pause wurde die dreistündige Fahrt überbrückt und verschönert.
Unser Jahrgang wurde in drei verschiedene Gruppen eingeteilt. Die G2, zu der wir gehörten, hatte um 15:00 Uhr eine 1,5 -stündige Führung im ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Unser Gruppenführer, ein damaliger politischer Häftling, der wegen einer versuchten Flucht aus der DDR in Hohenschönhausen einsitzen musste, berichtete von seinen Erlebnissen und von der psychischen Folter, die die Gefangenen erleiden mussten. Die Führung durch die beengenden Gefängniszellen und die lebendigen Erzählungen gaben einem das bedrückende Gefühl, selbst Gefangener im Jahre 1972 zu sein – eine schockierende und lehrreiche Erfahrung für uns Schüler.
Am Dienstag durften wir (GII) das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) besuchen und uns von 09:00 -10:30 Uhr einen Vortrag anhören, in dem es unter anderem auch um die 17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung ging. Damit wir diese Ziele auch immer im Gedächtnis behalten, bekam jeder von uns ein mit diesen Zielen bedrucktes Brillenputztuch und eine Kaffee Tasse als Souvenir geschenkt.
Danach ging es weiter zum Tränenpalast in der Friedrichsstraße, in dem der Alltag der deutschen Teilung mit ‚Tränen und Hoffnung‘ anschaulich dargestellt wird. Alle Gruppen besuchten die dortige Ausstellung „Grenzerfahrungen-Alltag deutscher Teilung“. Der Tränenpalast befindet sich in der früheren Abfertigungshalle am Bahnhof Friedrichstrasse und diente bis 1990 zur Ausreise aus der DDR nach West-Berlin und gleichfalls zur Einreise in die DDR. Zeitzeugen aus dem Osten und dem Westen erzählten von dem Leben während der deutschen Teilung, dem Mauerfall (09. November 1989) und dem Leben danach. Und anhand der detaillierten Ausstellung wurde uns deutlich gemacht, wie anders das Leben in der DDR damals war, wie kompliziert und einschüchternd das Aus-bzw. Einreiseverfahren gestaltet wurde und wie perfide ausgearbeitet das Überwachungssystem war.
Ein Spaziergang zum Brandenburger Tor (die Prachtstraße Unter den Linden entlang), mit anschließendem Gruppenfoto und vielen weiteren Bildern, rundete den Tag ab; danach bekamen wir Freizeit, in der wir in Kleingruppen Berlin (fast) unsicher machen konnten.
Am Mittwoch mussten wir schon sehr früh aufstehen und um halb sieben mit gepackten Koffern in der Eingangshalle der Jugendherberge stehen. Nach dem Verwahren des Gepäcks in der Tiefgarage und einem leckeren Frühstück, hatten wir (GII) einen Termin um 09:00 Uhr im Bundestag. Dort hat eine Vertreterin der Staatssekretärin Frau Dr. Flachsbarth uns etwas über die Sitzordnung im Plenarsaal und über die ca. 3,5 Tonnen schwere fette Henne (auch Bundesadler genannt) erzählt. Es folgte eine Frage, ob die Würde des Menschen wirklich unantastbar sei, da es doch leider so viele Terroranschläge gibt. Mit dem darauffolgenden Kuppelbesuch konnte man einen wunderschönen und erfrischenden Rundumblick bei 7°C auf Berlin erhaschen.
Die andere Gruppe (GIII) hatte einen Termin im Paul-Löbe-Haus, wo sie den Abgeordneten Dr. Miersch traf, den Bundestagsabgeordneten unseres Wahlkreises Hannover-Land II (u.a. Vorsitzender des Umweltausschusses und Sprecher der Linken in der SPD). Da durften wir auch Fragen zur aktuellen Tagespolitik, der Arbeit eines Abgeordneten sowie dem Politikverständnis des Bundestagsabgeordneten der SPD stellen (Herr Bien hatte uns diesbezüglich gut vorbereitet). Das war sehr interessant, sodass die Stunde wie im Fluge verging und wir zum Abschluss noch ein Gruppenfoto mit Herrn Dr. Miersch machen konnten. Später, am Nachmittag, trafen wir uns im Bundestag, wo ursprünglich ein Vortrag sowie eine Führung für uns vorgesehen waren. Doch stattdessen hatten wir das große Glück, als Zuschauer an einer Bundestagsdebatte (aktuelle Stunde: Thema Landwirtschaft) teilnehmen zu dürfen und somit hautnah und extrem spannend Einblicke in die aktuelle Politikdebatte zu erhalten.
Eine Gruppe
von 48 ausgewählten Schülerinnen und Schülern (GI) besichtigte den Bundesrat und nahm dort an einem
Planspiel teil, bei dem die SuS die Arbeit des Bundesrates simulieren konnten und als Vertreter der verschiedenen
Bundesländer eine Stellungnahme zum Thema „Fahrtauglichkeitsprüfung
ab einem Alter von 75 Jahren?“ ausarbeiten und vorstellen durften.
Die Gruppe II und III suchten derweil die Bernauer Straße auf, in der letzte originale Teile der Berliner Mauer und das Mauermuseum zu finden sind. Von einem Aussichtspunkt aus konnte man auf einen ehemaligen Grenzbereich schauen.
Erneute Zeit zur freien Verfügung rundete die (bildungs-)interessante und schöne Studienfahrt ab. Um 19:00 Uhr reisten wir von der Jugendherberge am Wannsee ab und kamen gegen 21:30 Uhr in Lehrte an der Mittelstufe an.
In Berlin begleiteten uns folgende Lehrkräfte: Frau Schulleiterin Brandes, Herr Dr. Grobmann, Herr Jäger, Herr Vahl, Herr Bien, Herr Nolte und Frau Hasenjäger.
In der Woche vom 04. November bis zum 10. November ging es für uns, vier Schülerinnen und Schüler des Erasmus+ Projekts „Refugee Crisis: New Concepts, New Ideas, New Chances“, in Begleitung von Frau Busch und Herrn Fasterding nach Saint-Gervais-sur-Mare in Südfrankreich.
Das
zweijährige von der EU geförderte Projekt thematisiert Möglichkeiten der
Integration in verschiedenen Bereichen von Gesellschaft. So setzten wir uns
bereits mit der Politik der drei teilnehmenden Länder, Deutschland, Frankreich,
Italien, sowie mit politischen Maßnahmen auf der EU-Ebene auseinander und
untersuchten Integrationsprojekte auf der kommunalpolitischen Ebene sowie im
Bildungsbereich. Ziel des Projekts ist es, Ideen und Projekte rund um
Integration von geflüchteten Menschen miteinander zu vergleichen, besonders
gelungene Ideen zu teilen und über Herausforderungen sowie Chancen zu sprechen.
In der dritten Phase haben wir uns mit der Arbeit von NGOs und NGOs in unserer Umgebung und ihrer jeweiligen Idee von Integration beschäftigt. (NGO bedeutet: Non governmental organisation oder auf Deutsch: Nichtstaatliche Organisation)
Das
Ziel dieses Projekttreffens war die Erstellung eines Videos über die Arbeit von
NGOs im Ländervergleich und eine Spendenaktion innerhalb der Schule. In den
vorherigen Wochen haben wir uns gezielt auf das Treffen der drei Nationen,
Deutschland, Frankreich und Italien, vorbereitet, indem wir Interviews mit
lokalen NGOs geführt und diese und ihre Arbeit in kurzen Videos vorgestellt
haben.
Die
ganze Reise begann am 04. November um 8:30 Uhr am Flughafen Hannover. Mit einem
Zwischenstopp in Amsterdam kamen wir nach 14 Stunden endlich an der Schule in Saint-Gervais-sur-Mare
an und wurden von unseren Gastfamilien herzlich in Empfang genommen.
Die nachfolgenden Tage waren ereignisreich. Wir haben die Schule kennengelernt und für die Spendenaktion, die am Freitag stattfinden sollte, sowie unser Projekt Werbung gemacht. Die Schülerinnen und Schüler der Schule sowie die Lehrer hatten die Möglichkeit während der Woche kleinere Geldbeiträge von einem Euro zu spenden. Das gespendete Geld wollten wir am Ende der Woche an eine der besuchten NGOs spenden.
So hatten wir die Chance im Laufe der Woche in Gesprächen mit verschiedenen NGOs viele unserer Fragen zu klären und über Möglichkeiten wie Herausforderungen zu sprechen. Unser erstes Interview war mit Flore Tixier, die Mitarbeiterin der NGO „L´AMI des Hauts-Cantons“, die von der Hilfsbereitschaft der Menschen auf dem Land, aber auch über die Schwierigkeiten, geflüchtete Menschen vom Landleben zu überzeugen, sprach. Auch lernten wir in den darauffolgenden Tagen die NGO „Sing’A“ in Montpellier kennen, deren Mitarbeiterinnen uns ihre Einrichtung gezeigt und uns an ihre Arbeit herangeführt haben. „Sing‘A“ ist eine weltweite Organisation, die sich dafür einsetzt, dass die geflüchteten Menschen durch Kontakt mit den Einheimischen integriert werden und sich eine Gemeinschaft und ein gegenseitiges Verständnis jenseits von Klischeevorstellungen und Vorurteilen bilden. Dementsprechend vermitteln sie z.B. zeitlich befristete Zimmer bei Einheimischen an geflüchtete Menschen oder bieten verschiedene Aktionen und Workshops zu Kunst, Kochen, Sport etc. an. Wir hatten die Chance uns mit zwei Personen, die durch dieses Projekt zueinander gefunden haben, zu unterhalten. Nach einer gemeinsamen Mittagspause machten wir uns am gleichen Tag zu „LineUp“, einem Streetart-Atelier in Montpellier, auf und nahmen dort an einem Graffiti-Workshop teil. Unsere Aufgabe bestand darin, unser gemeinsam gewähltes Wort „Gleichheit“ und damit auch „Égalité“, „Unguaglianza“ und „Equality“ bildlich umzusetzen. Dabei sind schöne Bilder entstanden.
Der Zusammenschluss der verschiedenen Künstler aus der Graffiti und Street-Art-Szene hilft auch geflüchteten Menschen, das Handwerk zu lernen und somit über die Kunst ihren Erfahrungen Ausdruck verleihen zu können und damit Geld zu verdienen. So wurde der Workshop ebenfalls von einem jungen Mann begleitet, der mithilfe der dort ansässigen Künstler einen eigenen Künstlerstil entwickelte und nun seine Erfahrungen in Bilder ausdrückt und schon die Chance hatte, diese an einige Hauswände Montpelliers zu veröffentlichen.
Die Woche war ebenfalls von den Vor- und Nachbereitungen der Interviews in internationalen Gruppen geprägt, wodurch wir ins Gespräch über die Bedingungen von der Aufnahme und Integration geflüchteter Menschen in unseren jeweiligen drei Ländern kamen. Dies und weitere Aktivitäten, wie eine Streetart-Rally in Sète zur Vorbereitung unseres Graffiti-Workshops und ein Ausflug an den riesigen und wunderschönen Lac du Salagou zum gemeinsamen Mittagsessen ermöglichten uns, Freundschaften zu schließen und uns als Gruppe besser kennenzulernen.
Der Abschluss der Woche war ein besonderer, da wir von dem Bürgermeister eingeladen wurden und die Ehrenbürgerschaft von Saint-Gervais-sur-Mare verliehen bekamen – eine große Ehre. Danach ging es direkt zu der Farewell Party, wo wir uns alle voneinander verabschiedeten und uns an schöne Erlebnisse dieser ertragreichen Woche erinnerten.
Am
Sonntag ging es dann schon früh los Richtung Heimat. Den Tag haben wir noch mit
den italienischen Schülerinnen und Lehrkräften in Marseille verbracht. Nachdem
wir alle am Flughafen eingecheckt hatten, ging plötzlich alles ganz schnell und
wir waren mit einem Zwischenstopp in Amsterdam gegen 22:00 Uhr wieder zurück in
Hannover.
Obwohl wir alle froh waren wieder zu Hause zu sein, können wir rückblickend sagen, dass es eine sehr schöne und erfahrungsreiche Woche war.
Praktikumsbericht zur Hospitation bei der Landtagsabgeordneten Thordies
Hanisch (SPD) 23.9-27.9.2019: „Legislative“, ein Begriff, aufgegliedert in verschiedene
Institutionen, durch Pfeile mit der Judikative und Exekutive verbunden. Aber
was bedeutet der Begriff? Die meisten von euch werden jetzt wie aus der Pistole
geschossen antworten: „Na, gesetzgebende Gewalt, das weiß man doch.“ Ja, das
bedeutet der Begriff, aber was steckt eigentlich dahinter?
Es gibt
Abgeordnete, denen wir durch unsere Wahlentscheidung das Recht geben,
Entscheidungen zu treffen. Soweit war mir das klar, auch den
Gesetzgebungsprozess haben wir im Politikunterricht besprochen. Aber so richtig
vorstellen, wie der Alltag eines Abgeordneten aussieht, was innerhalb der
Parlamentsgebäudes so alles passiert und wie Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft
und Politik funktioniert, das konnte ich mir nicht. Als unser Politiklehrer
Herr Bien dann auf die Aktion des Landtags „Schüler begleiten Abgeordnete“
hinwies, war mir sofort klar, das will ich machen und hoffentlich Antworten auf
diese drei Fragen und auf viele mehr finden.
Ich werde
nicht stumpf alles aufzählen, was ich wann wo gemacht habe. Berichten möchte
ich von den Erkenntnissen, die ich in der Woche gewann, von den aufgelösten
Fragen und von den neuen Blickwinkeln.
Um den
Hospitationsplatz zu bekommen, habe ich mich auf der Seite des
Niedersächsischen Landtags über das Programm informiert und dann direkt über
die angegebene Mailadresse mit der Abgeordneten Kontakt aufgenommen. Frau
Hanisch ist verheiratet, hat einen Sohn und sitzt sein November 2017 im
Niedersächsischen Landtag.
An meinem
ersten Praktikumstag war ich bei der Eröffnung des Volkswagen
Center of Excellence zur Fertigung von
Batteriezellen für elektrobetriebene Fahrzeuge und bei der Sitzung der SPD
Fraktion mit Vertretern des VW Betriebsrats zum Thema „Wandel der Industrie,
wie gestalten wir das im Sinne der Arbeitnehmer und wie kann man Wirtschaft und
Umweltschutz zukunftsfähig miteinander verbinden?“ Ich musste im Laufe
dieser Termine zugeben, dass ich zum Teil unberechtigte Vorurteile gegenüber
Wirtschaftsvertretern hatte. Die Ehrlichkeit, mit der Fehler eingeräumt und
Entscheidungen erläutert wurden, haben mich positiv überrascht. Fazit für mich;
die Politiker und Wirtschaftsvertreter sträuben sich nicht gegen
Umweltschutzreformen, sie haben es nur schwerer als wir Bürger, die keine
politische Verantwortung übernommen haben, denn sie sind verantwortlich für die
Sozialverträglichkeit und Wirtschaftsverträglichkeit dieser Reformen, die wir
zu häufig vergessen. Mir ist bewusst geworden, dass wir als Bürger nicht
vergessen dürfen, woher unser Wohlstand kommt und was an einer drastischen
Reform alles dranhängt. Damit will ich mitnichten sagen, diese seien
übertrieben oder nicht notwendig und auch das Mobilisierung der Gesellschaft
ist wichtig und richtig, nur der Ton, in dem kritisiert wird und unsere
Vorurteile werden den Bemühungen der Politiker nicht gerecht.
Am nächsten
Tag war ich bei einer Haushaltsberatung im Landwirtschaftsausschuss und konnte
eine meiner Fragen beantworten. Dort trägt die Ministerin Barbara Otte-Kinast
(CDU) ihren Haushaltsplan vor und muss diesen dann gegen die kritischen
Rückfragen des Ausschusses verteidigen, im Anschluss wird dann darüber
diskutiert und Änderungsanträge gestellt, außerdem hat der Ausschuss über die
sogenannte „politische Liste“, die Möglichkeit, selbst Geld für Projekte oder ähnliches
auszugeben.
So arbeitet
Exekutive und Legislative also zusammen, um zu entscheiden wo wie viel
Steuergeld hinfließt.
Am Nachmittag
habe ich noch an einer Arbeitskreissitzung teilgenommen. Dort treffen sich die
Abgeordneten einer Fraktion (bei meiner Hospitation die SPD) und beraten über
verschiedene Themen, die in der nächsten Ausschusssitzung auf der Agenda
stehen. Dabei habe ich mitbekommen, wie unterschiedlich die Meinungen bereits
innerhalb einer Fraktion sind. Zwar verbindet sie eine politische Überzeugung,
doch bei einzelnen Themen sind trotzdem oft vollkommen konträre Ansichten
vertreten.
Dabei habe
ich verstanden, Politik besteht eigentlich nur aus der Suche nach dem besten
Kompromiss, begonnen bei der eigenen Meinungsbildung des einzelnen Abgeordneten
durch eigene Recherche, Termine mit Betroffenen und Experten oder die
allgemeine Unterrichtung durch den wissenschaftlichen Dienst des Parlaments,
über die Meinungsverschiedenheiten in der Arbeitskreissitzung, bis zur Debatte
im Ausschuss, bei der ich am Freitag auch dabei sein konnte.
Ich konnte
erleben, wie ein Gesetzesentwurf entsteht und welche Gremien sich dann in
welcher Weise mit diesem beschäftigen und das Wort „gesetzgebende Gewalt“ hat
für mich einen praktischen Bezug bekommen.
Des Weiteren
habe ich den Alltag einer Abgeordneten miterlebt. Zu diesem gehören nicht nur
Sitzungstermine und Öffentlichkeitspräsenz , auch die eigene Arbeit zu
Fragestellungen und Recherche, Ausarbeitung von Gesetzesvorschlägen und Reden
und sogar Medienarbeit gehört dazu. Zu meiner dritten Frage, zu der
Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik hatte ich am Mittwoch noch
einige Erkenntnisse. An dem Tag hatte die SPD eine Veranstaltung zum Thema
Wasserstoff als Ersatz für fossile Kohlenwasserstoffe und in der Mobilität.
Dazu waren Vertreter der Stahl- und Chemieindustrie, der Photovoltaikindustrie,
der Forschungsabteilung von VW, der Lufthansa und eines Unternehmens für einen
wasserstoffbetriebenen Zug eingeladen. Eine Lobbyismusveranstaltung also – auch
bei diesem Thema musste ich mir eingestehen, übertriebene Vorurteile und
falsche Vorstellungen vom Lobbyismus gehabt zu haben. Keine Spur von Abneigung
gegen Umweltreformen oder Beeinflussungsstrategien bei den Industrievertretern.
Mein Fazit
dieser Veranstaltung, die Wissenschaft und Wirtschaft haben die Lösungsansätze,
was fehlt sind die konkreten politischen Rahmenbedingungen und die Akzeptanz in
der Bevölkerung, dass Umweltschutz nur mit Umstrukturierung aller
Lebensbereiche und einem gewissen Maß an Verzicht gelingt. Die Dringlichkeit
dieses Themas für die Wirtschaft war allen Beteiligten wider meinen Erwartungen
sehr bewusst.
Ich wurde von
der SPD Fraktion sehr freundlich aufgenommen und hatte auch die Möglichkeit mit
vielen verschiedenen Abgeordneten zu sprechen und in den Pausen auch zu den
Themen mitdiskutieren. Ich hatte ähnlich wie in der Schule einen Achtstundentag
den ich aber variabel etwas verkürzen oder verlängern konnte, je nach dem
Terminplan vom Frau Hanisch aber auch meinem eigenen.
Wen es
also interessiert, wie politische Entscheidungen entstehen, was sich hinter den
ganzen theoretischen Begriffen aus dem Politikunterricht verbirgt, was
Politiker für Aufgaben haben und ob deine Vorstellungen sich bewahrheiten oder
vielleicht auch nicht, dem empfehle ich auch eine solche Hospitation zu machen!
Für mich war es eine sehr lehrreiche und bereichernde Woche, die nicht nur
viele Fragen beantwortet und neue Blickwinkel geschaffen hat sondern mich auch,
durch viele Gespräche mit Frau Hanisch und anderen Politikern, persönlich
weitergebracht hat. ( Elena Voß)
Vor der Schulausschusssitzung am Donnerstag, den 12..11.19 gewinnt die öffentliche Debatte an Brisanz. Am 18.11. veröffentlichte die HAZ/NP im Lehrter Teil einen Artikel über eine Unterschriftenaktion gegen die Bebauung des Schützenplatzes und über eine Online-Petition (Siehe unten: Schützenplatz: SPD sammelt Unterschriften).
Die Schulgemeinschaft reagierte mit einem offenen Brief von Schulvorstand; Schulleitung, Schülervertretern und Personalrat an den Lehrter Bürgermeister. Hierüber berichtete die HAZ/NP am 21.11.19 (Siehe unten: Gymnasium fordert offene Debatte über Neubau)
Offener Brief:
In der HAZ/NP schrieb Achim Gückel am 21.11.19:
Gymnasium fordert offene Debatte über Neubau
Eine Schule protestiert: Brief an den Bürgermeister und Kritik an der SPD
wegen deren Unterschriftenaktion zum Erhalt des Schützenplatzes
Die Diskussion
um den besten Kurs bei der Schulentwicklung in Lehrte Mitte spitzt sich zu.
Einen Tag vor einer wegweisenden Sitzung des Schulausschusses zu dem Thema
meldete sich erneut das Gymnasium zu Wort. In einem offenen Brief an
Bürgermeister Frank Prüße (CDU) fordern Schulleitung, Personalrat, Schüler-
sowie Elternvertretung einen transparenten und ergebnisoffenen Umgang mit den
entscheidenden Fragen: Soll das Gymnasium komplett neu gebaut werden und kann
das auf dem Schützenplatz geschehen? Oder soll die Schule an ihrem Standort an
der Friedrichstraße erweitert werden?
Die Vertreter
des Gymnasiums kritisieren in diesem Zusammenhang auch die Unterstützung der
Kernstadt-SPD für die unlängst gestartete Onlinepetition und
Unterschriftenaktion gegen eine Bebauung des Schützenplatzes. Das komme einer
Festlegung auf eine der zwei Varianten gleich, noch bevor diese miteinander
verglichen worden seien. Silke Brandes, Leiterin des Gymnasiums, sagt zudem,
sie sei „weiterhin für eine Schule aus einem Guss und in einem Gebäude“, also
für einen vollständigen Neubau. Der offene Brief sei ein erster Schritt, auf
die bereits vor mehr als einem halben Jahr formulierte Meinung der Schule
aufmerksam zu machen. „Wir werden uns die Sitzung des Schulausschusses
anschauen“, sagt Brandes. Anschließend gibt es dann möglicherweise weitere vom
Gymnasium initiierte Aktionen.
Im August
hatte sich Lehrtes Rat einstimmig darauf geeinigt, dass in der komplizierten
Frage nach Sanierung oder Neubau des Gymnasiums ein stichhaltiger Vergleich der
Varianten her müsse. Es sollten Kosten und Folgewirkungen verglichen, mögliche
Flächen für einen Neubau untersucht und auch Aussagen über Bauphasen und einen
Fertigstellungstermin genannt werden. Um diese mittlerweile in der
Stadtverwaltung erarbeitete Synopse soll es heute im Schulausschuss gehen. Erst
danach wird entschieden.
Die SPD hatte
allerdings erst nach dem Schützenfest im Juli betont, dass mit ihr eine
Bebauung des Schützenplatzes nicht infrage komme. Und mittlerweile hat der
frühere SPD-Ratsherr Hermann Buchholz eine Onlinepetition gestartet, in der er
den Erhalt des Schützenplatzes fordert und damit einen Neubau des Gymnasiums an
dieser Stelle ausschließt. Die SPD-Abteilung der Kernstadt unterstützt diesen
Vorstoß und hat im Zuckerzentrum unlängst rund 150 Unterschriften zum Erhalt
des Schützenplatzes gesammelt. Die Onlinepetition findet bislang 430
Unterstützer.
Die Vertreter des Gymnasiums pochen in ihrem offenen Brief nun auf
„einen an Fakten orientierten“ und in Bezug auf die Kosten vollständigen und
aussagekräftigen Vergleich. Denn das sei die „nahezu einzige Möglichkeit,
Emotionen, vagen Vermutungen und öffentlichkeitswirksam vorgetragenen
Befindlichkeiten entgegenzutreten“.
Die Schulvertreter äußern auch ihr Befremden, dass Sprecher von
SPD und Die Linke in politischen Sitzungen bereits einer noch zu diskutierenden
Variante, nämlich der Bebauung des Schützenplatzes, eine Absage erteilen. Auch
die Unterschriftensammlung habe nun nur das Ziel, eine Variante zu streichen,
bevor alle Fakten auf dem Tisch lägen.
Die Schulvertreter fordern Prüße nun auf, sich für einen offenen
Vergleich der Varianten einzusetzen. Das Gymnasium als größte Schule der Stadt
könne erwarten, dass „für Generationen von Schülern alles unternommen wird,
eine Entscheidung zu finden, die neben finanziellen und kommunalen Kriterien
auch pädagogisch-konzeptionellen und schulorganisatorischen Aspekten hohen
Stellenwert einräumt“, heißt es in dem Brief an Prüße.
In der HAZ/NP schrieb Katja Eggers am 18.11.19:
Schützenplatz: SPD sammelt Unterschriften
Petition will Neubau von Gymnasium auf dem Platz verhindern
Bereits Hunderte Unterstützer
Der
Schützenplatz muss Schützenplatz bleiben – dafür haben sich am Sonnabend
etliche Lehrter ausgesprochen und sich im Zuckerzentrum in eine
Unterschriftenliste der Kernstadt-SPD eingetragen. In zwei Stunden kamen dabei
mehr als 150 Unterzeichner zusammen. Eine Onlinepetition mit der gleichen
Forderung haben bisher rund 120 Unterstützer unterstützt.
„Es läuft gut,
beide Listen füllen sich“, sagte der ehemalige SPD-Ratsherr Hermann Buchholz,
der die Internet-Petition gestartet hatte. Zahlreiche Bürger hätten zudem
Unterschriftenlisten mitgenommen, um sie in ihren Mietshäusern auszulegen. Mit
ihren Unterschriften sprechen sich die Unterstützer gegen einen Neubau des
Lehrter Gymnasiums auf dem Schützenplatz aus. Der Vorschlag war seinerzeit aus
der CDU gekommen und soll am kommenden Donnerstag, 21. November, im
Schulausschuss erörtert werden.
Die Bebauung
des Schützenplatzes kommt auch für Wilfried Siekmann nicht infrage. „Mir liegt
vor allem die Natur am Herzen, da sollen keine Bäume gefällt werden“, begründete
der Lehrter seine Unterschrift.
Jessica
Langmeyer sah die Sache ähnlich. „Ich möchte nicht, dass alles zugebaut wird“,
betonte die Lehrterin. Darüber hinaus müsse der Schützenplatz auch weiterhin
für Schützenfeste und andere Großveranstaltungen erhalten bleiben. „So ein
Platz muss zentral liegen. Ich wüsste nicht, wo es in Lehrte eine alternative
Fläche gibt“, erklärte Langmeyer.
Ekkehard
Bock-Wegener, Vorsitzender der SPD-Abteilung der Kernstadt, betonte, dass ein
Neubau des Gymnasiums auch deshalb unsinnig sei, weil es dafür gute
Alternativen gebe. Die Ratsmehrheit aus SPD, Linken und Grünen favorisiert in
der Debatte um die Entwicklung des Gymnasiums die Sanierung und Erweiterung der
Sekundarstufe I auf dem bisherigen Grundstück an der Friedrichstraße.
Buchholz
hofft, dass er bis zur Sitzung des Schulausschusses insgesamt 800 bis 900
Unterschriften zusammenbekommt.
Eine gute Idee wird weiterverfolgt: Bereits im dritten Jahr bekommt jede der 5. Klassen eine komplett gefüllte Spielekiste mit Bällen, Rückschlagspielen und Frisbees. In diesem Jahr konnten die Klassensprecherteams der sieben 5. Klassen am Dienstag, den 12.11. „ihre“ Kiste in der Pausenhalle abholen.
Für jede der Kisten griffen die
Sponsoren von der AOK, der Brasserie Classico, vom Restaurant Bodega und vom
Eiscafé Fantastico tief in die Taschen , um die 200 Euro Anschaffungskosten pro
Kiste zu spenden. Den Rest übernahm der Förderverein des Gymnasiums. Vielen
Dank an alle!
Die beiden Organisatorinnen Vivien-Isabel Ameling und Maybritt Rölz sehen ihr Konzept bestätigt, die Schüler zum Toben in den Pausen zu animieren. Vielleicht sind sie ja so in den Unterrichtsstunden ruhiger!
Die beiden Sportlehrerinnen und die glücklichen Schüler! Eine gefüllte Pausensportkiste!
In der HAZ/NP schrieb Achim Gückel:
Spielekisten für die Pause
Der Pausenspaß steckt für die Fünftklässler des Lehrter Gymnasiums in Kisten. Die sieben Klassen des Jahrgangs haben am Dienstagvormittag jeweils einen großen Plastikbehälter voller Bälle, Frisbees und anderer Spielgeräte bekommen. Sie sollen die Kinder dazu animieren, sich in den Pausen zu bewegen und nicht nur abzuhängen. Denn Bewegung macht den Kopf frei und ist gesund. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den Spielekisten gemacht“, sagt Maybritt Rölz, Sportlehrerin und eine der Klassenleiterinnen im fünften Jahrgang. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Vivien-Isabel Ameling betreut sie die Spielekistenaktion, die jetzt schon im dritten Jahr hintereinander für die jüngste Jahrgangsstufe des Gymnasiums durchgeführt wird. „In den Pausen dürfen unsere Schüler ihr Handy nicht benutzen. Die Spielgeräte sind da sehr willkommen“, betont Rölz. Und noch einen Effekt hat das Projekt: Die Kinder müssen auf den Inhalt ihrer Kisten selbst achten und alle Geräte stets eigenverantwortlich wieder einsammeln. Rund 200 Euro kostet der Inhalt jeder Kiste. Die Anschaffung finanzieren Sponsoren. Das sind neben dem Förderverein des Gymnasiums auch die Krankenkasse AOK, die Lehrter Brasserie Classico, das Eiscafé Fantastico und das Restaurant Bodega. (Achim Gückel)
Bereits zum dritten Mal in Folge konnte das Gymnasium Lehrte den Preis für die prozentual höchste Teilnehmerquote aller weiterführenden Schulen entgegennehmen. Kurz nach dem Citylauf besuchten Aurelia Sievers vom LSV, die für die Auswertung zuständig war, und Sponsor des Wanderpokals Sven Goslar die Schule, um den Pokal an die aktiven Cityläufer zu übergeben. In diesem Jahr nahmen 246 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums teil, das entspricht einer Quote von über 20 Prozent an Teilnehmern. Zur Pokalübergabe am 5. November wurden die besten Läufer der jeweiligen Altersgruppen eingeladen.
Ganz links: Aurelia Sievers, Silke Brandes, Sven Goslar, Isabell Ameling, Christoph Gruber!
Am Donnerstag, den 24.10.2019, tagte der Lehrter Schulausschuss in der Städtischen Galerie. Auch vom Gymnasium Lehrte waren eine Reihe Schüler, Lehrkräfte und Eltern zu diesem Termin gekommen, um Schulleiterin Silke Brandes zu unterstützen und aus erster Hand Informationen über den weiteren Ablauf zu erfahren.
Zunächst wurden zwei mögliche Konzepte für den Standort Lehrte Süd aufgezeigt, was durchaus interessant war, denn man konnte mal über den „Tellerrand“ schauen. Leider verzögerten Verfahrensfragen den Ablauf der Sitzung so, dass, als das Gymnasium behandelt wurde, schon einige Schüler den Veranstaltungsort verlassen mussten. Silke Brandes stellte sehr deutlich die Position des Schulvorstandes dar und plädierte dringend für die weitere parallele Betrachtung der Einzelsanierungen inklusive eines Neubaus der Sek I einerseits und eines Neubaus der kompletten Schule andererseits. Die Vorteile eines kompletten Neubaus seien für die Schule überzeugend und nicht unbedingt teurer. Abschließend gab Silke Brandes Impulse für die Nachnutzung der bisherigen Gebäude: Das Sek II-Gebäude wäre eventuell für die Stadtverwaltung interessant und für den denkmalgeschützten Teil der Sek I wäre der Bau von Eigentumswohnungen denkbar. (HAL)
Im öffentlichen Ratsinformations- und Bürgerportal der Stadt Lehrte können die Raumpläne abgerufen werden: Raumpläne
Katerina
Jarolim-Vormeier berichtete in der HAZ/NP:
Streit ums
Gymnasium
Schulausschuss
uneins bei Standortfrage –
Leiterin
favorisiert „Schule aus einem Guss“
Die Fronten sind verhärtet: Die
kontroverse Debatte über Sanierung, Erweiterung oder einen möglichen Neubau des
Lehrter Gymnasiums ist in der jüngsten Sitzung des Schulauschusses neu
entflammt. Die Ratsmehrheit aus SPD, Grünen und Die Linke lehnten einen Neubau
auf dem Schützenplatz kategorisch ab. Die CDU hingegen vertrat ihre bisherige
Meinung, dass ein neues gemeinsames Gebäude die günstigere Variante darstelle.
Auch das Gymnasium wünscht sich eine einteilige Schule. Ebenfalls noch nicht
geklärt ist ein möglicher neuer Standort. Lediglich über das neue Raumprogramm
gab es einen Konsens.
Die Verwaltung hatte eine
überarbeitete Variante für die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II an
getrennten Standorten vorgelegt. Dabei wurde deutlich, dass das Gymnasium dann
einen zusätzlichen Flächenbedarf von 920 Quadratmetern hätte. Mit weiteren
Verkehrs-, Technik-, und Sanitärflächen wären es sogar 1279 Quadratmeter mehr
als in dem Entwurf vom März. Beim Raumprogramm für beide Jahrgangsstufen in
einem Gebäude würden sich dagegen Synergien bezüglich gemeinsamer Räume
ergeben: In Summe würden dann knapp 1500 Quadratmeter weniger benötigt.
Auf Nachfrage aus der Politik wurde
zudem klar, dass das Gebäude der Sekundarstufe II an der Burgdorfer Straße auch
eine weitere Etage bekommen könnte. „Eine Aufstockung ist möglich“, erklärte
jetzt Werner Stakemann von der Gebäudewirtschaft.
Vertreter der Ratsmehrheit beharrten
darauf, den Schützenplatz nicht zu bebauen. Maren Thomschke (SPD) sagte, dass
das Schützenfest nicht an den Rand der Stadt verschoben werden dürfte, „wo dann
keiner hinkommt“. Auch Christoph Lokotsch (Die Linke) forderte, den
Hohnhorstpark in seiner jetzigen Form zu erhalten. CDU-Fraktionschef
Hans-Joachim Deneke-Jöhrens dagegen sprach sich für die Neubauvariante aus. Ein
Gymnasium an einem Standort sei vermutlich günstiger: „Das Forum aufzustocken
ist nun möglich, aber wie teuer es wird, wissen wir nicht.“
Schulleiterin Silke Brandes machte deutlich, dass sich die Schulgemeinschaft eine „Schule aus einem Guss“ wünsche und sprach von „riesigen Raumproblemen“. Ein Neubau würde für alle kurze Wege und weniger Unruhe bedeuten. Auch die Variante, auf dem jetzigen Schulhof zu bauen, entspreche nicht ihrer Vorstellung: „Schon jetzt fehlt ein richtiger Schulhof.“ Darüber hinaus habe das Gymnasium immer mehr Schüler – mit steigender Tendenz.Der Standort auf dem Schützenplatz würde ohne eine Interimslösung möglich sein, sagte Brandes: „Die Verwaltung könnte in das Gebäude der Sekundarstufe II ziehen“, schlug sie vor. Die Schulleiterin monierte, dass die Verwaltung noch keine Lösungen parat habe. Diesen Einwand griffen die Politiker auf und beauftragten die Verwaltung, Vorschläge für eine Nachnutzung des gesamten Gymnasiums sowie mögliche andere Standorte für einen Neubau vorzulegen. Letztendlich sprachen sie sich einstimmig für das Raumprogramm aus. Allerdings solle je nach künftiger Standortbestimmung entweder das Raumprogramm für zwei separate Gebäude oder das Raumprogramm für ein gemeinsames Gymnasium zum Tragen kommen.
Der Besuch der israelischen Delegation im Rahmen des ersten Deutsch-Israelischen Schüleraustauschs zwischen der Atidim High School in Holon und dem Gymnasium Lehrte endete am 23. Oktober mit einer Podiumsdiskussion, die in verschiedenen Arbeitsgruppen vorbereitet wurde. So wurden Fragen erarbeitet, die die den Gästen Katja Demnig, Initiative Stolpersteine der Stiftung Spuren, Kirsten Fricke, Seelsorgerin im Kirchenkreis und Expertin für interreligiösen Dialog, und Eliah Sakakushev von Bismarck, künstlerischer Direktor der Villa Seligmann für jüdische Musik, durch eine Schülergruppe gestellt wurden. Eine Arbeitsgruppe beschäftigte sich unter künstlerischen Fragestellungen mit dem Verhältnis zwischen Israel und Palästina (s. Artikelbild).
In der HAZ/NP berichtete Katerina Jarolim-Vormeier über diese Veranstaltung:
Schulleiterin Silke Brandes (Zweite v. li.) und Lehrer Klaus Perk (rechts) begrüßen Eliah Sakakushev (v. li.), Kirsten Fricke und Katja Demnig. (Foto: Katerina Jarolim-Vormeier)
„Harte
Grenzmauern soll es nicht geben“
Lehrter
Gymnasiasten und junge Gäste aus Israel diskutieren im Hirschfeld-Forum
Neun Tage lang haben erstmals junge
Israeli Lehrte im Rahmen eines Schüleraustausches besucht. Ein Höhepunkt des
Austausches mit dem Gymnasium war am Mittwoch eine Podiumsdiskussion für die
gesamte Oberstufe des Gymnasiums im Kurt-Hirschfeld-Forum. Das Thema der
Veranstaltung lautete Mauern sprengen, aufeinander zugehen. Zu Gast waren Katja
Demnig, Frau des Initiators des bundesweiten Projektes Stolpersteine,
Gefängnisseelsorgerin Kirsten Fricke und Eliah Sakakushev von Bismarck, Cellist
und Direktor der Villa Seligmann für jüdische Musik.
Schulleiterin Silke Brandes nannte
als Anlass für die Diskussion den besonderen Besuch in der Stadt. In den
Herbstferien habe man noch die Mauer zwischen Israel und Palästina in
Augenschein genommen. Andererseits berichteten die Lehrter Gymnasiasten ihren
derzeitigen Gästen nun von der Berliner Mauer, deren Reste sie auch bei einem
Tagesausflug in der Hauptstadt sahen. Die Jugendlichen machten bei einem
gemeinsamen Workshop mit. Und dabei entstanden das Konzept der
Podiumsdiskussion sowie eine Skulptur aus Plastik, die zwei Menschen darstellt,
die aufeinander zugehen – und die Mauer ist gefallen.
Von Katja Demnig wollten die
Gymnasiasten und jungen Israeli wissen, wann und wie eigentlich das Projekt der
Stolpersteine mit den Messingtafeln vor den Häusern während der Nazi-Diktatur
deportierter Juden in Deutschland ins Rollen kam. Initiiert habe es ihr Mann
Gunter vor 25 Jahren. Angefangen habe alles mit einem Dokument über im Jahr
1940 deportierte Sinti und Roma. Erst dann sei die Idee mit den Steinen
gekommen, die in den Boden eingelassen wurden, sagte Demnig.
Viele Hausbesitzer hätten keine Stolpersteine vor ihrem Haus haben wollen, weil sie befürchteten, dass sie mit den Steinen in Verbindung gebracht werden, sagte Demnig. Aber die Steine sollten nicht anklagen, sondern erinnern. Eine weitere Frage richtete sich an den Cellisten Eliah Sakakushev-von Bismarck: Bringt die Musik Menschen zusammen? „Die Musik öffnet das Herz. Sie hat historische Wurzeln, aber richtet den Blick nach vorne“, lautete die Antwort. Musik sei Ausdruck einer internationalen Sprache.Kerstin Fricke, Seelsorgerin in der JVA Sehnde,berichtete von der Arbeit mit Menschen unterschiedlicher Religionen. Sie ist fest davon überzeugt: „Man versteht nur jemanden und seine Religion, den man kennt und dem man schon mal die Hand gegeben hat.“ Und selbstverständlich gebe es unterschiedliche Meinungen auch unter Christen, Muslimen und Juden. Respekt und Dialog brächten Menschen voran, ergänzte Katja Demnig.
Gabriele
Gosewitsch schrieb im Marktspiegel folgenden Beitrag:
Rezepte für die
Zukunft
Experten-Diskussion
zur deutsch-israelischen Begegnung im Gymnasium
Verständnis und Völkerverständigung lauten die Ziele des derzeitigen
Schüleraustauschs. 15 Schüler des Gymnasiums besuchten während der Herbstferien
Israel, 13 Schüler aus Israel sind nun in Lehrte zu Gast. „Unsere Erlebnisse und
Eindrücke sind so vielfältig, es ist kaum fassbar“, sagte Silke Brandes,
Leiterin des Gymnasiums bei ihrer Rückkehr aus Tel Aviv. Gesprochen haben die
Lehrter Schüler bei ihrem Aufenthalt sowohl mit den israelischen Gastgebern als
auch mit Palästinensern. Ein Teilstück der 759 Kilometer langen Sperranlagen
auf der Grenze zum Westjordanland wurde besichtigt. Der Furcht einflößende Mauerbereich
beschäftigt die Schüler intensiv, so gezeigt im Reisevideo, das im Forum die Podiumsdiskussion
in besonderer Weise einleitete.
Moderiert von Silke Brandes und Koordinator Klaus Perk, Lehrer für
Englisch und Deutsch, stellten sich Katja Demnig, Initiative Stolpersteine der
Stiftung Spuren, Kirsten Fricke Seelsorgerin im Kirchenkreis und Expertin für
interreligiösen Dialog, und Eliah Sakakushevvon Bismarck, künstlerischer
Direktor der Villa Seligmann für jüdische Musik, den Schülerfragen, die zuvor
im Workshop erarbeitet wurden. Geschickt und klug zielten die Schüler mit ihren
Fragen auf den wirklichen praktischen Nutzen der auf Völkerverständigung angelegten
Arbeit der Podiumsgäste.
Keinen Raum für Platitüden gab es bei Fragen wie „Wie genau verbindet Musik die Kulturen?“ oder „Welche Kontroversen gab es im Haus der Religionen (Hannover) beim Zusammentreffen?“. Während Eliah Sakakushev-von Bismarck aufzeigte, dass es die offenen Fragen sind, die individiuelle Meinungsbildung fördert, berichtete Kirsten Fricke von Situationen, in denen Kontrahenten auch solche bleiben. Katja Demnig hofft, dass die Menschen nicht verlernen, aufeinander zuzugehen. Wenn der Respekt erhalten bleibe, könne das Nebeneinander von Religionen in einem Land gelingen, so ihr Plädoyer. „Wir glauben alle an einen Gott, tun es aber unterschiedlich, und das ist auch gut so. In jeder Religion ist das friedliche Miteinander die Vorgabe“, so Kirsten Fricke. „Jeder kann sich fragen, was man sein will und was die Heimat ist. Eine Stadt, ein Land? Will ich Europäer sein, oder Weltbürger?“ so die Gegenfrage von Eliah Sakakushev-von Bismarck. Er betont: „Schlimm ist, wenn man still ist und sich darauf verlässt, dass andere Vorgaben machen. Das Nachdenken, auch über kleine unauffällige Wörter wie Ausländer, ist wichtig.“ Auf die Schülerfrage nach der Beurteilung der Erinnerungskultur attestierte Eliah Sakakushev-von Bismarck: „Auch das ist eine außerordentlich gute Frage. Damit beschäftigen wir uns in der Villa Seligmann intensiv. Es geht nicht um die Erinnerungskultur, sonder Erinnerung muss Mittel für die Gestaltung der Zukunft sein.“
Während der Veranstaltung machte Melissa Ergün folgende Fotos:
Silke Brandes und Klaus Perk eröffnen die Diskussion.Erste Beiträge aus der SchülergruppeEin Film über den Besuch der deutsche Delegation wird gezeigt.Vorstellung der Gäste Vorstellung der Gäste Vorstellung der Gäste Die Schülerinnen und Schüler stellen Fragen.Ein beeindrucktes Publikum Shalom Chaverim ist ein beliebtes hebräisches Lied. Friede sei mit euch. Bis wir uns wieder sehen, möge Shalom (Friede) mit euch sein.
Bereits vor
den Herbstferien arbeitete Sarah Nolte ihre Nachfolgerin ein, bevor sie in
Elternzeit ging. Nach den Ferien übernahm dann Susanne Laßner das Sekretariat
der Mittelstufe. Die Schulgemeinschaft wünscht Sarah Nolte alles Gute und Susanne
Laßner einen guten Start am Lehrter Gymnasium.
Die
diesjährige Jugend-Weltmeisterschaft im Schach fand vom 1. bis zum 12. Oktober
in der indischen Metropole Mumbai statt. Lara Schulze startete in der
Altersklasse U18 Girls, da sie sich als Deutsche Meisterin hierfür qualifiziert
hatte. Obwohl dies bereits Laras 6. Weltmeisterschaft war, ist es immer wieder
aufregend an einem solchen internationalen Event teilzunehmen. Sie erreichte
den 4.Platz, punktgleich mit Platz 3-6 und war sehr zufrieden mit ihrer
Leistung! Es waren ca. 700 Spieler aus 65 Nationen dabei, davon in Laras
Altersklasse 64 Spielerinnen. Gespielt wurden 11 Runden nach Schweizer System,
das bedeutet, dass immer punktgleiche Spieler gegeneinander gelost werden.
Im folgenden
Text schildert Lara ihre Eindrücke:
Dieses Jahr war der Druck besonders
hoch, da ich aufgrund meiner hohen Ratingzahl in der Startrangliste auf dem 3.
Platz stand. Trotzdem ist es auf internationaler Ebene meistens nicht so leicht
die Ratingzahlen zu vergleichen, da es in Europa -speziell in Deutschland- sehr
viele nach dieser Zahl ausgewertete Turniere gibt, während es in anderen
Ländern, wie zum Beispiel dem Ausrichterland Indien, nur wenige gibt. Demnach
sind deren Spieler oft unterbewertet. Dies zeigte sich gleich in der ersten
Runde, in der ich gegen eine vermeintlich deutlich schwächere Inderin antreten
musste und nicht über ein Remis hinauskam. Mit Siegen gegen eine Polin, eine
Mongolin und eine Iranerin sowie Remisen gegen eine weitere Inderin und eine
US-Amerikanerin stand ich aber nach 6 Runden wieder ganz vorne in der Tabelle.
Danach folgte eine wichtige Partie gegen die polnische Meisterin mit genauso
hohem Rating wie ich. Das besondere der Partie war, dass der Generalkonsul des
deutschen Konsulats in Mumbai symbolisch meinen ersten Zug ausführte. Das war
eine große Ehre für mich. Ich spielte eine wahre Glanzpartie und gewann das
Spiel. Nun hatte ich mich endgültig in der Spitze festgesetzt. Nach dem freien
Tag remisierte ich noch gegen eine Russin und eine Inderin. In der vorletzten
Runde folgte das Duell gegen die erstgesetzte Favoritin Polina Shuvalova aus
Russland, die sich bereits einen halben Punkt Vorsprung vor mir und ein paar
anderen erarbeitet hatte. Leider verlor ich diese wichtige Partie und konnte
sie nicht überholen. Jetzt hing alles an der letzten Runde: Verliere ich gegen
die Chinesin, stehe ich am Ende maximal im oberen Mittelfeld, gewinne ich aber,
habe ich durchaus noch eine Chance auf eine Medaille, habe aber zumindest mein
Ziel unter die Top 6 zu kommen sicher erreicht. Ich spielte mit Schwarz eine
scharfe Eröffnungsvariante, bewies, dass das Figurenopfer meiner Gegnerin inkorrekt
war und gewann meine letzte Runde. Welch eine Erleichterung! Ich kam also am
Ende auf 7,5 Punkte aus 11 Runden, genauso wie 3 weitere Spielerinnen. Die
Zweitwertung, welche aus den Punkten der jeweiligen Gegnerinnen errechnet wird,
entschied, dass ich auf dem 4. Platz landete, punktgleich mit Platz 3-6. Ich hatte es also tatsächlich geschafft, mein
Ziel zu erreichen.
Auf der Siegerehrung wurden die
ersten 6 SpielerInnen der jeweiligen Altersklasse geehrt und erhielten eine
Medaille. Dazu wurde immer die Nationalhymne des Weltmeisters gespielt. Bei mir
siegte besagte Russin, die mir meine einzige Niederlage im gesamten Turnier zugefügt
hatte. Es war ein tolles Gefühl für mich, mit der Deutschlandflagge auf der
Bühne zu stehen, während die Nationalhymne gespielt wurde, auch wenn es nicht
die deutsche Hymne war ; ).
Die Meisterschaft war hervorragend
vom indischen Schachverband organisiert. Dies merkte man schon bei der
atemberaubenden Eröffnungsveranstaltung. Es gab viele indische Tänze und
Musiker zu bewundern, über Bollywood, Trommler, traditionelle Tänze zu Ehren
der hinduistischen Götter Vishnu und Ganesha bis zu Popsängern war alles dabei.
Dies war auch mit Abstand die herzlichste WM, die ich je erlebt habe. Die Inder
sind alle sehr freundliche und höfliche Menschen.
Sehr viel Wert wurde bei diesem
Turnier auf die Kontrollen bezüglich elektronischer Geräte gelegt, um Betrugsversuchen
vorzubeugen. Handys und andere elektronische Geräte sind im Turniersaal
strengstens untersagt, da man mithilfe einer Engine den besten Zug herausfinden
könnte. Jeder Spieler wurde daher vor dem Betreten des Spielsaals mit Metalldetektoren
abgescannt, zusätzlich auch nach jedem Toilettengang. Uhren jeglicher Art,
Taschen und eigene Stifte waren verboten. Um den Überblick nicht zu verlieren,
durften auch keine Zuschauer in den Saal, sondern konnten nur von außerhalb die
live ins Internet übertragenen Partien verfolgen.
Gespielt und gewohnt wurde in einem
sehr schicken 5*Hotel mitten in Mumbai. Außerhalb dieses Hotels habe ich während
des Turniers nicht besonders viel mitbekommen, da meine schachliche Leistung
nun einmal das Wichtigste bleibt. Denn eine Runde um 15 Uhr, welche 4 bis 5
Stunden dauert, bedeutet auch, dass vormittags etwa 4-5 Stunden Vorbereitung
auf die Partie anstehen. Diese besteht darin, dass ich mir zunächst zusammen
mit meinem Trainer die Partien meiner Gegnerin aus ihrer Datenbank anschaue.
Danach wird spekuliert, welche Eröffnungsvariante sie wohl erwartungsgemäß
spielen wird. Dazu überlegt man sich dann ein eigenes Konzept und analysiert
diese Variante ca. 2 Stunden mit dem Computer und teilweise auch Büchern möglichst
genau. Es folgen ungefähr weitere 2 Stunden, in denen ich die Varianten
auswendiglerne, um möglichst schnell in eine vorteilhafte Stellung zu gelangen.
Häufig kommt die gewünschte Variante aufs Brett, doch teilweise überraschen die
Gegnerinnen mich auch und ich kann in diesem Fall meine 4 Stunden Vorbereitung
nicht nutzen.
Am freien Tag konnte ich doch noch ein
wenig die überfüllte Mega-Großstadt erleben. Mumbai hat ca. 25 Millionen(!)
Einwohner, welches sich auch im Stadtbild wiederspiegelt. Die Busse und Züge
sind so voll, dass unzählige Leute sich von außen an das Gefährt klammern oder
auf dem Dach mitfahren. Das ist natürlich sehr gefährlich. Auch der Verkehr ist
so chaotisch wie man sich nur vorstellen kann. Auf einer dreispurigen Straße
tummeln sich teilweise fünf Autos nebeneinander und zusätzlich noch einige
weitere Motorräder. Verkehrsregeln scheint es dort absolut keine zu geben: Wer
am lautesten hupt, hat Vorfahrt! In den Taxis und Bussen werden die Koffer der Reisenden einfach oben auf dem Dach ohne
weitere Befestigung transportiert. Das alles ist in Deutschland unvorstellbar.
Ein sehr verbreitetes Verkehrsmittel
ist dort das Tuk-Tuk, auch Autorikscha genannt, welches eine Art Taxi
darstellt. Ich fuhr oft vormittags eine Runde mit einem Tuk-Tuk, um eine kleine
Pause zwischen meiner Vorbereitung zu haben. Da Tuk-Tuks keine Türen besitzen,
hat man das Chaos hautnah mitbekommen, inklusive Staub und Abgase…
Eine Überraschung erlebte ich auch am
„Gateway of India“. Auf dem großen Platz vor diesem Tor sprachen mich auf
einmal mehrere Inder an, ob sie ein Foto/Selfie mit mir machen dürfen. Und das
nur aufgrund meiner weißen Hautfarbe und blonden langen Haare. Als ich
einwilligte, bildete sich eine große Gruppe, die ebenfalls alle ein Foto mit
mir machen wollten. Ich wurde behandelt wie ein Star!
An dem freien Tag war außerdem in
Indien ein Feiertag, an dem im Hinduismus gefeiert wird, dass der Gott Rama
gegen den Dämon Ravan gewonnen hat. Daher konnten wir am Strand von Mumbai bei
verschiedenen Zeremonien zuschauen. Dabei wurden riesige Stauen verehrt, dazu
getanzt, geklatscht, gesungen. Sehr interessant!
Mumbai liegt übrigens in den Tropen: Es
waren durchgängig über 35°C mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit, eben ein
tropisches Klima.
Das Essen war recht
gewöhnungsbedürftig. Es gab jeden Tag ein indisches Buffet, welches zum Glück
nicht so scharf gestaltet war wie sonst in Indien üblich. Trotzdem bin ich
grundsätzlich kein Fan des indischen Essens; einzige Ausnahme bildet das
indische Brot namens „Bhakri“.
Meine Reise nach Indien hat sich wirklich gelohnt: Ich habe schachlich sehr gut abgeschnitten und zusätzlich noch viele Eindrücke in einem Land sammeln können, welches wirklich komplett anders ist als unseres.
Alle Schachbegeisterten des Gymnasiums Lehrte beglückwünschen Lara zu dieser außergewöhnlichen und hervorragenden Leistung!
Selfi vor dem Gateway of India in Mumbai Runde 10: Lara gegen Polina Shuvalova (Russland) Deutscher Generalkonsul in Mumbai darf bei Lara den ersten Zug ausführen Interview mit ChessBase-India Reporter Sagar Shah nach Runde 7 Siegerehrung U18w Mumbai City Mumbai City
Der erste Deutsch-Israelische Schüleraustausch zwischen der Atidim High School, Holon und dem Gymnasium Lehrte findet zurzeit unter der Koordination der Stadt Lehrte – Fachdienst Jugend & Soziales – statt. Bereits während der Herbstferien waren die deutschen Schülerinnen und Schüler mit Silke Brandes und Klaus Perk nach Israel und Palästina gereist. Die israelische Gruppe weilt momentan in Lehrte und wurde bereits von Lehrtes ersten Stadtrat Uwe Bee begrüßt.
Einer der Begleiter, Klaus Perk, berichtete dem Kollegium folgende Eindrücke von der Fahrt: „Wir sind nun wieder aus Israel zurück und wir haben sehr intensive, spannende, erkenntnisreiche Tage in Israel und in Palästina verbracht, die wir, und dies gilt auch für die Schülerinnen, nie vergessen werden. Die Zeit in Israel war nicht zuletzt deswegen so interessant, da wir das seltene Privileg hatten, den israelisch-palästinensischen Konflikt von beiden Seiten der Konfliktlinie aus betrachten zu können, wir haben uns mit dem Schrecken der Schoah, mit dem alltäglichen Leben der Israelis und Palästinenser, ihren Ängsten, Sorgen und Hoffnungen auseinandergesetzt: Ein Kaleidoskop verschiedener Eindrücke beiderseits der trennenden Mauer, die eines verdeutlichen: Dialog ist unverzichtbar.“
In der HAZ/NP berichtete Achim Gückel:
„Shalom“ im Rathaus: Gäste aus Israel sind in der Stadt
Gymnasium startet Austausch mit Schule in Holon / Junge Lehrter sind von Aufenthalt beeindruckt
Fototermin zu Beginn des Aufenthalts in Deutschland: Die Jugendlichen aus Israel und Lehrte sowie Lehrer und Betreuer präsentieren sich gemeinsam mit Lehrtes Erstem Stadtrat Uwe Bee (oben, rechts) vor dem Rathausportal. Foto: Achim Gückel
Im altehrwürdigen Lehrter Rathaus hat es am Freitagvormittag eine Premiere gegeben. Erstmals ist dort eine Gruppe von Jugendlichen und Lehrern aus Israel offiziell begrüßt worden. Lehrtes Erster Stadtrat Uwe Bee empfing die jungen Leute mit einer kurzen Rede auf Englisch und stellte dieser ein freundliches „Shalom“ voran.
Der Besuch der jungen Israeli in Lehrte markiert den Beginn eines neuen Austauschprogramms des Lehrter Gymnasiums. Es soll ein deutliches Zeichen für Frieden und Versöhnung setzen. Bee ging in seiner Rede auch auf das finsterste Kapitel in der deutschen Geschichte ein – die Verfolgung der Juden durch das Nazi-Regime und den Holocaust. „Wir müssen uns stets erinnern und unsere Verantwortung erkennen“, sagte er und sprach von einem „speziellen Verhältnis“ zwischen Deutschland und Israel. Insofern sei das nun gestartete Austauschprogramm des Gymnasiums eine besonders wichtige Sache.
Die Gruppe aus 15 Jugendlichen aus Holon – sie sind zwischen 13 und 17 Jahre alt – war am Donnerstagabend in Lehrte angekommen. Für Freitagabend stand eine erste Party im Jugendhaus Nord am Aligser Weg auf dem Programm. Anschließend werden die jungen Leute aus Israel jeweils einen Tag in Hamburg und Berlin verbringen, deutschen Schulunterricht erleben, die Gedenkstätte in der einstigen jüdischen Gartenbauschule in Hannover-Ahlem besuchen und auch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Kulturelle Vielfalt leben“ mitgestalten, in der es um Religion, Politik und Wirtschaft gehen wird.
Bereits Anfang Oktober war eine Gruppe von Elftklässlern aus dem Lehrter Gymnasium in Holon zu Gast, einer Stadt angrenzend an Tel Aviv. Dort habe man sehr freundliche und offene Menschen erlebt und sich sehr schnell wie zu Hause gefühlt, sagten die jungen Lehrter während des Empfangs am Freitagvormittag. Man habe dabei auch viel über den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern erfahren. Am stärksten beeindruckt sei man jedoch vom Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gewesen.Organisiert wurde der Aufenthalt der jungen Israeli in Lehrte unter anderem von Stadtjugendpflegerin Tara Edaile sowie der Leiterin des Gymnasiums, Silke Brandes, und dem dort für die Europaprojekte zuständigen Klaus Perk. Brandes betonte, sie setze auf eine regelmäßige Fortsetzung des Israel-Austauschs. Der erste Kontakt zwischen dem Gymnasium Lehrte und dem Gymnasium Atidim in Holon wurde mit 14 000 Euro gefördert. Diese Summe hatte das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie bewilligt. Das Geld dient unter anderem zur Finanzierung der Reisekosten sowie des Freizeitprogramms. 9000 Euro davon gingen an die Schule in Holon.
Nach langem
Warten ist es bald endlich wieder so weit. Am 26.10 wird wieder der jährliche
Schulball des Gymnasium Lehrtes stattfinden. Wie jedes Jahr wird er auch in
diesem Jahr wieder von der Schülervertretung organisiert werden.
Als
Veranstalter freuen wir uns natürlich alle sehr auf den Schulball, da er uns
viel Zeit, viel Arbeit, und viele Nerven abverlangt hat. Sei es beim Anfragen
verschiedener Künstler für ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, beim
Kommunizieren mit der Stadtverwaltung, was sich schon mal über mehrere Tage
ziehen kann, beim Erstellen der Designs für Karten und Plakate, beim Aussuchen
der passenden Dekoration und, und, und.
Dieses Jahr
gibt es einige Veränderungen zu den Vorjahren, die den Schulball für alle zu
einem noch größeren Erlebnis werden lassen sollen. Zunächst haben wir dank
unserer Streicher AG, einem neuen DJ und ein paar anderen musikalischen Gästen,
die ich an dieser Stelle noch nicht benennen möchte, eine professionelle und
abwechslungsreiche Klang-Kulisse, die uns den ganzen Abend mit vielfältiger
Musik versüßen werden. Außerdem ist auch Herr Bremer wieder mit an Bord und
versorgt uns mit Snacks und genügend Kaltgetränken.
Hier
noch einmal alles, was ihr wissen müsst, auf einen Blick: Am 26.Oktober im Kurt
Hirschfeld Forum. Einlass ist ab 19:00. Die Karten können von heute bis zum Tag
des Schulballs bei allen Mitgliedern der SV gekauft werden. Ach ja, und jede
Karte hat außerdem die Chance ein Freigetränk zu gewinnen.