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Übersicht | 2024

Frankreichaustausch – Gegenbesuch in Rouen

Am Montagabend kamen wir nach einer anstrengenden, elfstündigen Fahrt in Rouen an und wurden von unseren Gastfamilien herzlich empfangen. Die Herausforderung des ersten Abends in einer fremden Familie zu sein, mit der man sich nur kaum verständigen kann, wurde von uns allen gut gemeistert. Der Gegenbesuch in Rouen erstreckte sich vom 5.2.- 11.2.2024.

Der nächste Tag startete um 8:30 Uhr mit einem Frühstück in der großen Schulkantine. Dort konnten wir typisch französisches Frühstück mit Baguette und Croissants kennenlernen. Weiter ging der Tag mit der Erkundung des Lycée Flaubert, unserer Partnerschule, und anschließend der Teilnahme am Unterricht. Das Schulgelände ist von großen Zäunen umgeben, um es zu betreten findet sogar eine Taschenkontrolle statt. Außerdem ist die Schule viel größer als unsere, weshalb es einem anfangs schwerfiel, sich zurechtzufinden. Am Nachmittag wurde Rouens wunderschöne und historische Innenstadt erkundet. Unter anderem sahen wir die beeindruckende Kathedrale und die „Gros Horloge“ – das Wahrzeichen der Stadt.

Mittwoch war schließlich das Highlight der Woche – der Tagesausflug nach Paris. Gut gelaunt fuhren wir auf der Champs-Elysées, die gesäumt von luxuriösen Geschäften ist, und sangen gemeinsam das gleichnamige Lied der Avenue. Obwohl das Wetter nicht ganz so gut war, waren alle bereits fasziniert von der traumhaften Stadt. Wir besichtigten die Oper Garnier und hatten Zeit, um die Stadt eigenständig zu erkunden und so auch einen Einblick von den abseits gelegen, malerischen Gassen von Paris zu bekommen. Am Nachmittag bewunderten wir den beeindruckenden Anblick des Eiffelturms. Im Anschluss machten wir eine Fahrt auf der Seine, wo wir unter anderem die Notre-Dame sahen. Nach einem erlebnisreichen Tag ging es müde, aber glücklich zurück nach Rouen.
Den nächsten Tag verbrachten wir im Lycée und lernten so den Schulalltag etwas besser kennen. Die Franzosen haben deutlich länger Unterricht als wir Deutschen – teilweise sogar bis 19:30 Uhr! Zwischen der Teilnahme am französischen Unterricht hatten wir immer wieder Freizeit, die wir im Foyer verbrachten und dort Tischtennis oder Kicker spielten.
Mittags essen alle SchülerInnen immer in der Kantine, teilweise schon um 11 Uhr – ganz anders, als hier in Deutschland. Abends fand die vorgeschobene Abschiedsfeier statt und wir bestellten gemeinsam mit den Lehrerinnen Pizza. Die Franzosen, die immer offen sind und für gute Stimmung sorgten, fingen an zu singen und zu tanzen. So ließen wir diesen Abend mit einer lustigen Polonaise durch die Kantine ausklingen.
Am Freitag besuchten wir eine Tanzshow, passend zu unserem Thema Musik, und verbrachten anschließend den Tag in Rouens Innenstadt. So konnten wir die süßen Cafés genauer bewundern und Souvenirs für unsere Familien in Rouens zahlreichen Boutiquen kaufen.
Im Verlauf der Woche haben nicht nur wir Deutschen uns besser kennengelernt, sondern auch zwischen den Deutschen und Franzosen sind tolle Freundschaften entstanden. Aus diesem Grund verbrachten wir den Samstag, an dem eigentlich kein Programm für die ganze Gruppe vorgesehen war, trotzdem alle zusammen. Wir organisierten spontan für fast 40 Leute Lasertag, was allen sehr viel Spaß gemacht hat.
Am Sonntag war es leider so weit: wir mussten den Heimweg zurück nach Lehrte antreten. Nach vielen Umarmungen, war es Zeit „Au revoir“ zu sagen. Zusammenfassend kann man sagen, dass es ein sehr gelungener und erlebnisreicher Austausch mit vielen schönen Momenten war. Wir waren eine sehr harmonische Gruppe und hatten eine Menge Spaß.
(Leandra Skopelitis)

Gruppenfoto in der Opére Garnier in Paris!

Teilweise Neuorientierung in den Sekretariaten

Im Sekretariat der Unterstufe trägt neuerdings Ilona Blaue, die zuvor in der Mittelstufe tätig war, an bedeutender Stelle dazu bei, dass der Laden läuft. Wir heißen Ilona herzlich willkommen und wünschen ihr viel Freude bei der Arbeit in der Unterstufe! Birgitt Fürst arbeitet nun im neuen „Backoffice“ im Mittelstufengebäude. Ihr danken wir für alle Unterstützung in der Unterstufe und wünschen ihr ebenfalls alles Gute mit neuen und alten Aufgaben am neuen Platz. (Antje Wünsch und Thomas Schachschal für die Unterstufenleitung)

Sekretariat Unterstufe: Frau Blaue
Schlesische Straße 3 / 31275 Lehrte

Telefon: 05132 – 505-3840 (505-3841)
Fax: 05132 – 505-3859

Im Sekretariat der Mittelstufe ist wieder die hilfsbereite Sarah Nolte anzutreffen. In ihrem Erziehungsurlaub wurde sie von Ilona Blaue vertreten. Frau Note ist von früh morgens bis etwa 13:30 Uhr für die Schüler da. Danach übernimmt Frau Mierswa, die sich am Nachmittag auch um den Ganztagsbereich kümmert.

Sekretariat Sekundarstufe I (Mittelstufe): Frau Nolte
Friedrichstraße 10a / 31275 Lehrte

Telefon: 05132 – 505-3820
Fax: 05132 – 505-3839

In der Sek II arbeitet Elke Sievers gleich an drei Fronten. Sie ist Hauptanlaufstelle für Gespräche von außen, fungiert als Betreuerin für alle Lehrkräfte, wenn es darum geht, Formulare fristgerecht einzufordern, und hat für die Oberstufenschüler immer ein offenen Ohr.

Sekretariat Sekundarstufe II Frau Sievers
Burgdorfer Straße 16 /31275 Lehrte

Telefon: 05132 – 505-3800 

Fax: 05132 – 505-3819

E-Mail: gymnasium@gymlehrte.de

Frau Nolte, Frau Sievers, Frau Fürst, Frau Blaue und Frau Mierswa

Informationen zur Einschulung in den 5. Jahrgang

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,

auf der folgenden Seite informieren wir Sie und Euch rund um das Thema Einschulung am Gymnasium Lehrte.

Informationen für zukünftige Fünftklässler und ihre Eltern | Gymnasium Lehrte (gym-lehrte.de)

Hier ist das Wichtigste in der Kurzfassung:

Skikurs: Auf ins Kleinwalsertal

Im Januar war es endlich wieder so weit! Ein Jahr lang hat die Wildentalhütte schon wieder auf uns gewartet. Mit 35 energischen Schülern des Sport LKs von Frau Ameling und des Skikurses von Herrn Gruber traten wir die lange Busreise an. Sympathisch war uns direkt unser Busfahrer, der selber total Lust auf die Reise hatte und uns mit viel Energie und Entspannung begleitete. Laute Musik, McDonalds und viele Pausen später erreichten wir unser Ziel!

Kleinwalsertal, Höfle: Die erste Herausforderung bereitete das Hochstapfen zur Hütte. Im Dunkeln mit gefühlten 100% Gefälle und viel Schnee erkämpften wir uns den Weg nach oben. Endlich oben angekommen, gingen die Jungs und die Mädchen in ihre Wohnung. Kuschelig und urig mit Blick auf die Piste unseres Hausberges! Ab ging’s zum Abendessen und Marco, unser Meister, bereitete uns mit Liebe und Können das Essen zu. Mit dem beeindruckenden Panoramablick auf Kleinwalsertal und seinen Bergspitzen!

Auch das Skifahren war ein weiteres Highlight. Mit dem Wetter hatten wir echt Glück. Super viel Schnee, Sonne (zwischendurch auch Regen/Schnee). Die Bedingungen waren also sowohl für die Anfänger, als auch die Profis, super!!!
Schon am ersten Tag durften sich die Profis auf den Weg ins große Skigebiet machen und auch die Anfänger zogen am Tag 2 nach. Das Skigebiet erfüllte alle Funktion: sehr gut präparierte Pisten, anfängergeeignet, viel Schnee auch neben den Pisten ;)! Alle konnten also ihren Spaß haben und die Pisten runterbrettern bis die Beine brannten und das eine ganze Woche lang… Ein Traum!!!

Viel zu früh mussten wir leider schon wieder die Rückreise antreten. Die Trauer war groß, da wir uns alle sehr wohlgefühlt haben, als Gruppe total zusammengewachsen sind und die Zeit zu einer der schönsten unseres ganzen Schullebens wurde! Schön wars!!! Ein riesengroßes Dankeschön auch nochmal an die tollen drei Lehrer, Frau Ameling, Herrn Gruber und Herrn Gutsche, und an Joel, dem FSJler an unserer Schule, dass ihr uns das ermöglicht habt. (Louisa Hillreiner, Q1)

So richtig kann man die Schneequalität nur in direktem Kontakt prüfen.

Hier folgt noch die Originalzusammenstellung von Louisa:

Kritik zur Operninszenierung „Eugen Onegin“

Zwei die sich lieben, doch nicht bereit sind, alles für den anderen aufzugeben. Emotionale Höhen und Tiefen, unerwiderte Liebeserklärungen, Eifersucht, tragische Entscheidungen. Schafft man es überhaupt, dass man als Zuschauer versteht, wie sich die Figuren fühlen, wie sie handeln und vor allem, warum sie so handeln?

Tschaikowski zumindest versucht, genau das zu zeigen und erreicht durch die Oper „Eugen Onegin” eine neue Sichtweise auf die Komplexität menschlicher Beziehungen. Doch wie genau gelang es ihm und der Hannoverschen Inszenierung, durch Tschaikowskis distanzierte Herangehensweise an die Darstellung der Figuren im Versroman von Puschkin, der mitunter ironisch über ihre Gefühle scherzte, diesen Charakteren eine bemerkenswerte Emotionalität zu verleihen, die auch das Publikum mitfühlen lässt?

Die Handlung der Oper, eine einfache Geschichte, spielt in einem Frauenhaushalt, bewohnt von den Figuren Olga, eine aufgeweckte und fröhliche Frau und ihrer verträumten Schwester Tatjana, nahe der Stadt St. Petersburg gegen Ende des 18. Jahrhunderts.

Im ersten Akt bei einem Besuch des Dichters Lenskis, Olgas Verlobten, bringt dieser seinen Freund Eugen Onegin mit. Tatjana findet in Onegin den ersehnten Mann ihrer Träume wieder und entwickelt direkt ein starkes Gefühl der Liebe für ihn. Noch in derselben Nacht schreibt sie einen Brief und offenbart ihm ihre Gefühle. Allerdings wird sie von Eugen Onegin abgewiesen und er fordert sie auf, sich im Griff zu behalten.

Im zweiten Akt findet anlässlich Tatjanas Namenstages eine Feier statt, zu welcher sich besagte Figuren erneut treffen. Hier meiden sich Tatjana und Onegin, doch im Laufe des Abends tanzt Eugen Onegin mit ihrer Schwester Olga. So geraten Onegin und Lenski, Olgas Verlobter, in einen Streit, da der Dichter aufgrund seiner Verlobung eifersüchtig wird. Die Situation verschärft sich so, dass sie sich zum Duell herausfordern, welches schließlich für Lenski ein tödliches Ende nimmt.

Der dritte Akt spielt viele Jahre später. Onegin kommt von seinen Reisen zum Fürsten Gremin und trifft dort dessen Ehefrau Tatjana wieder. Erst dort versteht Onegin seine Gefühle für Tatjana und gesteht ihr diese. Auch Tatjana erwidert die Liebe, doch ist diese Chance verpasst und gehört der Vergangenheit an.

Allgemein handelt es sich also um ungewöhnlich alltägliche Figuren, welche man als Zuschauer in einem intimen Drama beobachtet. Die Inszenierung zeichnet sich vor allem darin aus, dass diese die Echtheit der Figuren betont und eine emotionale Nähe aufgebaut wird. So erhalten Figuren wie Tatjana und Eugen Onegin einen sehr ausgeprägten, tiefgründigen Charakter, dessen Gefühle man besonders gut nachvollziehen und mitfühlen kann. Erreicht wird dies beispielsweise durch ein Bühnenbild mit zurückhaltenden Farben, die den Fokus auf das Drama selbst legen. Dabei dient jeder Akt der intensiven Ausarbeitung der Charaktere und stellt jeweils eine Figur in den Vordergrund.

Im Vordergrund des ersten Aktes stehen Tatjana und die Briefszene, in welcher sie ihre Gefühle niederschreibt. Dem Zuschauer fallen verschiedene szenische Mittel auf, ihre Gedanken authentisch erlebbar zu machen. Während Tatjana an Eugen denkt, öffnen sich die Wände des Mehrgenerationenhauses und zum Vorschein kommt eine idyllische Naturlandschaft. Offensichtlich entwickelt Tatjana eine Leidenschaft oder animalische Lust. Andererseits treffen Tatjana in derselben Szene auch gegensätzliche Gefühle, denn gleichzeitig ist sie sich bewusst, welche Folgen ein Abschicken des Briefes haben könnte. Ausgedrückt wird dies unter anderem von einer überraschenden Aktion, in welcher sie sich eine Vase voll Wasser über den Kopf schüttet. Ob es nun ein Abkühlen von dem Dilemma oder eine Demütigung im Voraus aus Scham darstellt, bleibt zwar zu diskutieren, jedoch ist es ein eindeutiges Symbol ihrer Verzweiflung und ihres Zwiespaltes zwischen Leidenschaft und Zweifel.

Im zweiten Akt, Lenski in den Vordergrund stellend, entsteht der Konflikt zwischen Onegin und Lenski. Es ist etwas schwammig, wie genau die Situation zwischen den beiden Freunden so stark eskalieren konnte, da sich Onegins Provokationen in der szenischen Umsetzung auf einen Tanz zwischen ihm und Olga beschränken. Auf diese Weise wirkt Lenski auf den Zuschauer besonders eifersüchtig und Eugen eher unschuldig. Nur geringe Provokationen Seiten Eugens führen Lenski in den Tod, wie man später feststellen wird. Außerdem kürzt der Einsatz von Alkohol in der Szene die Tragweite des Konflikts. Durch die Feierlichkeiten zu Tatjanas Namenstag wurden nämlich große Mengen an Alkohol getrunken, sodass Eugens und Lenskis Konflikt auch aus dem Rausch heraus entstanden sein könnte. Der Streit ist also entweder gänzlich unnötig oder wurde erst durch den Alkohol zum Vorschein gebracht. Zunächst gibt es darauf für den Zuschauer keine Antwort. Erst die Duellszene der beiden gibt einen Ausschlag darüber. Nach langem Zögern beider Figuren findet es tatsächlich statt, wobei sowohl Eugen als auch Lenski widerwillig erscheinen, dieses Duell einzugehen. Vielmehr sind ihr Pflichtbewusstsein und Stolz Antrieb dessen. Doch beide scheinen nicht besonders sicher in ihrem Auftreten. In einer atemberaubenden Szene treffen die beiden Figuren nun tatsächlich kämpferisch aufeinander, doch nimmt dies ein unerwartetes Ende: Lenski stirbt, wobei es Lenski selbst war, der den Schuss auf sich abgedrückt hat (soweit man es im Gerangel erkennen konnte). Will sich Lenski aufgrund seiner gescheiterten Liebe nun also selbst zerstören? Wurde er vom “Wahnsinn” überrollt?

Im dritten Akt wird die Liebe zwischen Tatjana und Onegin verarbeitet. Während Tatjana verheiratet im Leben steht, konnte sich Eugen Onegin nach dem Duell nicht reintegrieren. Unter den Gästen des Fürsten scheint er fehl am Platz. Verzweifelt ist es diesmal er, der probiert Tatjanas Liebe zu gewinnen, was in Gegenüberstellung mit dem ersten Akt wie ein Rollentausch wirkt. Symbolisch wurde auch die Leidenschaft in Form von Natur aufgegriffen. Tatjana hütet diese sauber abgetrennt in einem Terrarium. Nebenbei bemerkt hat sie also tatsächlich Eugens Rat, sich im Griff zu halten, angenommen. Nach eben dieser Leidenschaft sehnt sich nun Onegin, weshalb er auf der Bühne in das Terrarium klettert und sich mit Erde beschmiert. Zudem betont vor allem der dritte Akt die Oberflächlichkeit der Gesellschaft. Zwar tritt dieses Motiv schon zuvor auf, da Tatjana beispielsweise nach ihrem Geständnis ihrer Gefühle an Eugen durch mehrere Fenster von Menschen beobachtet wird, jedoch wird Eugen im dritten Akt von den Gästen des Fürsten ausgegrenzt und möglicherweise für seine Tat im Duell verurteilt. Zum Ausdruck kommt die Oberflächlichkeit darüber hinaus in einem Tanz der Gäste, der an einen Marionettentanz erinnert. Der dritte Akt und damit auch die Oper enden, indem Onegin mit dem Gedanken des Suizids ringt. Er befindet sich niedergeschlagen und deprimiert am Boden, als bliebe ihm nichts mehr in der Welt, und hält sich eine Pistole gegen den Kopf. So endet die Oper und die Frage schwebt im Raum: „Schafft es Eugen Onegin am Ende nicht, sich umzubringen?“, denn was soll aus ihm werden? Eugen Onegin überrascht hier als kein klassischer Bösewicht, denn auch er sieht seine Schuld und rächt sich beispielsweise nicht an Tatjana. Stattdessen sympathisiert der Zuschauer mit ihm und man empfindet Mitleid. Soll Eugen Onegin wohl mit seiner Schuld leben?

Die Aufführung wirft viele tiefgründige Fragen auf, die den Zuschauer zum Nachdenken anregen: Sollten wir lernen, mit unserer Schuld zu leben? Wie konnte es dazu kommen, dass das Duell zwischen Lenski und Eugen Onegin trotz aller Zweifel so eskalierte? Diese Fragen lassen die Oper weit über die reine Unterhaltung hinaus zu einer philosophischen Reflexion werden, die lange nach dem Verlassen des Theaters nachwirkt.

Jedoch gibt es auch Aspekte, die kritikwürdig sind. Die Inszenierung des Konflikts zwischen Lenski und Onegin lässt an Tiefe vermissen. Die Ernsthaftigkeit der Situation wird durch diverse chaotische Elemente wie das Essen einer Wassermelone, kopflose Menschen oder den allgemeinen Alkoholrausch der Figuren übertönt. Diese Inszenierungselemente lenken vom eigentlichen Konflikt ab und erschweren es dem Publikum, die Tragweite des Duells zu erfassen. Was trieb Lenski dazu, nur wegen eines Tanzes ein Duell zu fordern? Was wäre geschehen, wenn Eugen Onegin diese Forderung abgelehnt hätte? War es wirklich Stolz, der ihn dazu brachte, sich dem Duell zu stellen?

Die Hannoversche Inszenierung der Oper “Eugen Onegin” kann ohne Zweifel als ein großer Erfolg verbucht werden. Die ohnehin schon zutiefst emotionale Oper, die sich um die verpasste Chance zweier Liebender dreht, wird durch die eindrucksvolle Darstellung der Figuren und Szenen auf eine noch tiefgründigere Ebene gehoben. Dies gelingt vor allem durch den geschickten Einsatz verschiedenster szenischer Darstellungen. Diese Inszenierung ermöglicht es dem Zuschauer, die inneren Konflikte und Gefühle der Charaktere intensiv nachzuvollziehen, was ein tiefes emotionales Mitgefühl hervorruft und zum Nachdenken über die aufgeworfenen Fragen anregt.

Die musikalische Darbietung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Tschaikowskys meisterhafte Kompositionen werden vom Orchester der Staatsoper Hannover mit bemerkenswerter Präzision und Emotion zum Leben erweckt. Die Musik verstärkt die dramatischen Momente und unterstreicht die inneren Turbulenzen der Charaktere. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie die Musik die Stimmung jeder Szene einfängt und dem Publikum die Möglichkeit gibt, die Tiefe und Komplexität der Gefühle von Tatjana, Onegin und Lenski zu spüren. (Tankred Prüsse)

Zeitzeugengespräch zur Landshut-Entführung

Am 13. Oktober 1977 fand die Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ statt. Im sogenannten „Deutschen Herbst“ nahm die palästinensische Terrororganisation „Volksfront zur Befreiung Palästinas“, kurz PFLP, das Flugzeug mit 91 Passagieren an Bord als Geisel, darunter hauptsächlich deutsche Urlauber*innen. Die Entführer forderten die sofortige Freilassung der inhaftierten RAF-Mitglieder (Rote Armee Fraktion). Die nervenaufreibende Rettung der Geiseln durch die damals neu geschaffene GSG 9, eine Spezialeinheit der deutschen Polizei, fand am 18. Oktober 1977 in Mogadischu, Somalia, statt. Die Rettungsaktion kursierte weltweit in den Medien und wurde als Wendepunkt in der Terrorismusbekämpfung angesehen. Die Operation bekam den Namen „Feuerzauber“ und kam mit der Befreiung aller Geiseln zu einem erfolgreichen Ende. Teil dieser bemerkenswerten Operation und ehemaliges Mitglied der Rettungstruppe GSG 9 war Aribert Martin.

Aribert Martin war zum Zeitpunkt der Entführung 21 Jahre alt und gehörte zu den wenigen Menschen, welche die Situation aus unmittelbarer Nähe miterlebten. Um seinen Erlebnissen und Erfahrungen Gehör zu schenken, organisierte der Politik-Grundkurs von Herrn Bien aus der Q2 des Gymnasiums Lehrte ein Zeitzeugengespräch für die Oberstufe. Es wurden Plakate, Flyer, Videos und Clips auf TikTok mit Hintergrundinformationen angefertigt, um sowohl das Interesse so vieler Schüler*innen wie möglich zu wecken, als auch das Publikum inhaltlich auf das Gespräch vorzubereiten. Am 08. Februar 2024 versammelten sich alle Schüler*innen der Oberstufe im Forum des Gymnasiums. Nach einer persönlichen Vorstellung seitens Herrn Martin erfolgte eine Fragerunde über seine Zeit und Erfahrungen bei der GSG 9 geleitet durch zwei Referenten, Luca Blume und Maximilian Gellert, zwei Schüler des Politik-Grundkurses von Herrn Bien. Begleitet wurde das Gespräch von einer Power-Point-Präsentation mit Bildern von der Entführung und von Aribert Martin selbst.

Herr Martin sprach insbesondere darüber, wie er die Entführung und Stürmung der Maschine persönlich empfunden habe. Er erinnere sich an die enorme Stresssituation, in der jede Sekunde zählte und sich die Truppe keine Fehler erlauben konnte. Vom Befestigen der Treppen an die Maschine, über das Signal zur Stürmung der Landshut, bis hin zum unerträglich strengen Geruch im Flugzeug habe er alles noch im Detail vor Augen – Grund für Letzteres war, dass die Entführten an ihre Sitze gebunden und dazu gezwungen wurden, ihre Notdurft unter ihre Sitze zu verrichten. Des Weiteren seien die Passagiere mit Benzin übergossen worden. Im Falle einer Nicht-Freilassung der RAF-Mitglieder durch die deutsche Regierung wäre es nämlich zu einer Sprengung des Flugzeugs gekommen. Besonders prägnant erinnere sich Aribert Martin daran, dass die Geiseln, unter anderem kleine Kinder, mit ansehen mussten, wie dem Piloten der Maschine, Jürgen Schumann, in den Kopf geschossen wurde. Nach diesen traumatischen Erlebnissen sei den Opfern der Geiselnahme keine psychologische Hilfe angeboten worden, sodass viele bis heute noch unter den Folgen leiden.

Zum Ende folgte eine offene Fragerunde durch die Schüler*innen aus dem Publikum. Dabei betonte Aribert Martin die Bedeutung von Mut sowie des Schutzes demokratischer Werte, die bis heute von größter Relevanz sind. (Athanasia Kyriatzi)

Die Moderatoren Luca Blume und Maximilian Gellert, Zeitzeuge Aribert Martin und Organisator Andre´ Bien.

Bronze auf der Deutschen Meisterschaft für Kendra Inhülsen

Am 27. und 28.1. fanden in Ochsenhausen/ Baden Württemberg die diesjährigen deutschen Meisterschaften im Taekwondo in in den Altersklassen Jugend A und Senioren statt. Unter den Teilnehmern befand sich auch die Lehrterin Kendra Inhülsen, welche der Nominierung seitens des Niedersächsischen Landesverbandes folgte, um die Gelegenheit zu nutzen ihre aktuelle Stellung in der Landesauswahl zu festigen und weitere Bundesranglistenpunkte zu ergattern. Kendra Inhülsen nimmt am Gymnasium Lehrte erfolgreich am Sportprofil teil.

Gemeinsam mit ihrem Trainer Max Domin machte sich bereits Freitagvormittag auf den Weg Richtung Süddeutschland. Nach einem erfolgreichen Einwiegen und einem Abendessen mit befreundeten Vereinen wurden die Zimmer im gebuchten Klosterhotel bezogen. Am Samstag Morgen starteten bereits die Wettkämpfe in der Kategorie Jugend A (15-17 Jahre). In der Gewichtsklasse bis 63 kg und konnte sich Kendra durch ihr gutes Timing und präzise Kontertechniken bis ins Halbfinale vorkämpfen. Alle SportlerInnen, die sich bis unter die letzten vier ihrer Klasse durchsetzen konnten, durften mit einem Einlaufkind an der Hand und begleitet von einer spektakulären Licht- und Musikshow die komplett gefüllte Halle betreten. Den folgenden Kampf musste Kendra leider knapp gegen eine Gegnerin aus Hamburg abgeben. Am Sonntag konnte Sie ebenfalls erst Erfahrung bei den Senioren bis 67 kg sammeln, bevor es anschließend mit der am Samstag errungenen Bronzemedaille im Gepäck nach Hause ging. Mit der Aussicht auf viele weitere Turniere auf nationaler und nun erstmals auch internationaler Ebene, stellt die Deutsche Meisterschaft einen gelungenen Einstand in das Turnierjahr dar. Wer ebenfalls Interesse an der koreanischen Kampfsportart hat findet Informationen unter: www.kampfsportschule-domin.de

Demo “gegen rechts”

Am Freitag findet um 19:00 Uhr eine Demonstration “gegen rechts” statt.

Weitere Sportasse (Sportassistenten) ausgebildet!

Und nun ist es offiziell – das Gymnasium Lehrte hat weitere zertifizierte Sportassistenten!
Das erste Halbjahr ist geschafft und die Teilnehmenden der Schulsportassistenten-AG (kurz: Sportasse) von Frau Ameling haben das Halbjahr am 29. und 30.01.24 mit einem zweitägigen Workshop beim Sportbund in Hannover ausklingen lassen.


Hier standen theoretische und praktische Ausbildungseinheiten auf dem Plan, die von externen Referenten des Sportbundes angeleitet wurden. Die “Sportasse” mussten sich dabei mit Themen zur Vorbildfunktion, Gruppeneinteilung, Anleiten, Erster Hilfe sowie mit Kooperation auseinandersetzen und dabei immer wieder die Perspektive zwischen Teilnehmer und Übungsleiter wechseln. Besonders die Kooperation und Teamfähigkeit war in diesem Jahr gefragt, denn die KGS Ronnenberg hat sich mit sieben SchülerInnen unserer Gruppe angeschlossen und alle gemeinsam mussten sie die ihnen gestellten Aufgaben bewältigen, um am Ende zum Sportassistenten zertifiziert zu werden.

Sportasse möchten sich im Sport engagieren: Bei Pausenangeboten, in Sport AGs oder in Übungsstunden helfen, Ideen in Schule oder Verein einbringen und attraktive Spiel- und Sportangebote für Schule entwickeln und mitgestalten. Sie haben Spaß an Bewegung, Ideenaustausch und Lernen zusammen mit anderen Jugendlichen Neues auszuprobieren, anzuleiten und zu organisieren. All das haben die Sportasse im außerschulischen Teil gezeigt, so dass sie am Ende alle das Zertifikat zum Sportassistenten in der Hand halten dürfen. Herzlichen Glückwunsch an unsere neuen “Sportasse” am Gymnasium Lehrte!

Im 2. Halbjahr werden die Sportasse nun mit den bereits erfahrenen Sportassen aus höheren Jahrgängen bei diversen Sportveranstaltungen im Einsatz sein – vielen Dank für euer Engagement im Sport!

SchülerInnen der Jahrgänge 7-9, die ebenfalls an der Ausbildung Interesse haben, können sich im nächsten Schuljahr zum „Sportass“ im AG-Modell ausbilden lassen.

(AG-Leitung: V.-I. Ameling)

Fit für den Straßenverkehr?

Am 17.01.2024 wurden die 10. Klassen durch die AOK und die Polizei fit für den Straßenverkehr gemacht. Mit zwei Kolleginnen war das Präventionsteam der Polizeiinspektion Burgdorf aus der Nachbarstadt angereist. Polizeikommissarin Lina Schmidt, die neue Ansprechpartnerin im Bereich Verkehr, klärte den 10. Jahrgang in einem Theorieteil über die Gefahren des Konsums von Alkohol und illegaler Betäubungsmittel bei Teilnahme im Straßenverkehr auf.

In einem Praxisraum leitete Polizeioberkommissarin Stefanie Eckler eine Simulation von Rauschzuständen mit einer Spezialbrille an, die die Sicht erheblich einschränkt und die dem Gesichtsfeld von ca. 1‰ Blutalkoholwert entspricht. Dabei war ein kleiner Parcours zu überwinden, sowie ein Puzzle für Sechsjährige zu lösen und ein Ball zu fangen. Dies fiel den Schülern mit der Brille unterschiedlich schwer, aber alle fanden Gefallen daran.

In einem dritten Raum war Herr Sechehaye von der AOK mit seinem Team dabei und informierte über die Gefahren, unter Einfluss von illegalen Betäubungsmitteln am Straßenverkehr teilzunehmen. Des Weiteren gab es Informationen zum Bremsweg, welche mit einer Simulation ergänzt wurden. Viele der Schüler testeten ihre Reaktionsfähigkeit und stellten fest, dass es nicht so einfach war wie gedacht.

Auch ein Sehtest wurde angeboten, wobei die Instrukteurin indiskret wurde: „Viele sind dabei, die mit einer Brille sicherer unterwegs wären.“

Selbst ein Handschlag fällt schwer!

Mit der Brille durch die Pylone zu navigieren ist gar nicht so leicht!

Noch schwieriger: Jetzt auch rückwärts!

Herr Sechehaye von der AOK erklärt den Reaktionstest!

Beim Sehtest!

Die AOK warb auch für ein Programm, bei dem das Schüler:innen Bewerbungsgespräche und ähnliches üben können: aok-readytowork.de

Frankreichaustausch: Besuch in Lehrte

Am Montag den 8. Januar gegen 17 Uhr war es endlich soweit. Die lang erwarteten französischen AustauschschülerInnen kamen in einem großen Reisebus mit ihren Lehrkräften an. In der Mensa gab es dann erst einmal einen kleinen Empfang, bei dem noch einige Ansagen gemacht wurden. Danach konnten die französischen AustauschschülerInnen mit ihren Gastfamilien nach Hause gehen.
Am nächsten Tag hatten wir die ersten beiden Stunden Unterricht. Daraufhin ging es in die Aula der Mittelstufe für eine offizielle Begrüßung durch die Schulleitung. Später wurden dann auch noch Gruppen für die Wochenaufgabe gebildet. Im Anschluss daran gab es noch einmal eine Doppelstunde Unterricht und als dieser zu Ende war, hatten alle erst einmal Freizeit. In der Freizeit haben die meisten deutschen SchülerInnen ihre AustauschpartnerInnen mit zu ihren alltäglichen Aktivitäten wie Sport genommen.
Am Mittwochmorgen ging es nach einer Doppelstunde Unterricht los nach Hannover. Hier besuchten wir zuerst eine Probe des NDR-Radiophilharmonieorchesters und unterhielten uns danach mit zwei Musikern, die ursprünglich aus Frankreich kamen. Im Hauptbahnhof durften wir uns erst einmal selbstständig Mittagessen besorgen und sind dann gemeinsam zur Bibliothek Oststadt gegangen, wo wir nach der Begrüßung des Institut français Zeit hatten, um an der Wochenaufgabe zu arbeiten. Gegen 15:30 Uhr gab es dann die Möglichkeit, mit Frau Mundt nach Lehrte zurück zu fahren, die meisten sind jedoch mit ihren AustauschpartnerInnen noch länger in Hannover geblieben.
Der Donnerstag war mit dem Ausflug nach Hamburg wohl eines der absoluten Highlights des Austauschs. Bereits um 7:45 Uhr stiegen wir in den kurzfristig gebuchten Bus, denn eigentlich wollten wir mit der Bahn fahren. Da die Woche des Austauschs jedoch auch die Woche des großen Bahnstreiks und des Protests der Landwirte war, stiegen unsere Lehrkräfte doch noch auf einen Bus um. In Hamburg angekommen, besuchten wir zuerst die Aussichtsplattform der Elbphilharmonie und genossen das vom schlechten Wetter leider etwas getrübte Panorama. Im Shop wurden auch viele Souvenirs besorgt. Im Anschluss ging es auf die Reeperbahn, wo wir uns erst einmal etwas zu Essen holen durften. Frisch gestärkt wurden wir dann in zwei Gruppen durch die Panik City geführt. Das ist eine Art interaktives Erlebnismuseum zu Leben und Werk von Udo Lindenberg. Hier konnten wir beispielsweise unsere eigenen digitalen Liquörelle erstellen und mit Hilfe von Virtual Reality zusammen mit Udo Lindenberg bei einem Konzert auf der Bühne stehen. Später haben wir dann in der Nähe eines Einkaufszentrums noch Zeit bekommen, um Hamburg in Kleingruppen selbst zu entdecken. Als wir abends zwischen 19 und 20 Uhr wieder in Lehrte ankamen, waren wir alle erschöpft.

Trotzdem standen wir alle am Freitagmorgen pünktlich um 7:45 Uhr vor Beckmann& Henschel, um mit unseren Lehrerinnen nach Hannover ins Apollo Kino zu fahren. Hier schauten wir uns Teile einer Aufnahme von einem Hans Zimmer-Live-Konzert in Prag an. Viele Stücke kannten wir bereits aus Filmen wie Pirates of the Carribean. Die letzte Doppelstunde hatten wir dann noch einmal Unterricht und danach kurz Freizeit bis zum Beginn der Abschiedsfeier um 15:30 Uhr. Dort wurde ein Buffet aus mitgebrachten Speisen hergerichtet und die Kurzfilme gezeigt, die wir als Wochenaufgabe in Kleingruppen erstellt hatten. Der Abend klang dann mit Musik und Fotos und Videos langsam aus.
Aber das war noch nicht der letzte Tag des Austauschs, denn am Samstag gab es noch einen Tag nur für die Gastfamilien. Für diesen Tag waren keine Gruppenaktionen eingeplant und die Familien durften selbst entscheiden, was sie mit ihrem AustauschschülerInnen machen wollten. Hier gab es viele verschiedene Ansätze, zum Beispiel fuhren die einen zum Neongolf, während sich die anderen einen entspannten Tag in Hannovers Innenstadt machten.
Am Sonntag mussten wir uns leider verabschieden, jedoch in dem Bewusstsein, uns bald in Frankreich wiederzusehen. Wir alle waren begeistert von dieser einmaligen Erfahrung und bedanken uns sehr bei den Lehrerinnen für die Organisation. (Carolin Wagener)

Beim NDR nach der Hörprobe beim NDR-Radiophilharmonieorchester

Die Landungsbrücken sind obligatorisch beim Hamburgbesuch.

“bella italia” in Lehrte – Italienaustausch 2023

Am Samstagabend sollten sie ankommen. Die Italiener, 16 Schüler*innen, sowie eine Lehrerin und ein Lehrer. Es war geplant, sie abends abzuholen und dann nach Hause zu fahren nach der langen Reise. Viele hatten sich vorher überlegt, was sie an dem Abend und den ganzen darauffolgenden Tag machen wollten. Jedoch hatte die Wetterlage der Fluggesellschaft diesen Plan zunichte gemacht, denn anstatt Samstagabend kamen sie Sonntagmorgen um 10 Uhr. So blieben sie nur 6 Tage, vom 26.11 bis 02.12. Am Ankunftstag hat jeder etwas mit den GastpartnerInnen für sich gemacht: Einige waren bowlen, andere haben Ausflüge gemacht und wieder andere einen typisch deutschen Tag zuhause verbracht.

Am Montag wurden wir dann ganz herzlich von Herrn Perk begrüßt und am Nachmittag konnte nicht mal der Dauerregen uns bei der StadtTour durch Hannover von der guten Laune abbringen.

Dienstag ging das Programm nur für die Italiener weiter, die einen schönen Vormittag im Zoo verbracht haben, während wir Deutschen im Unterricht saßen. Mittags haben wir sie dann abgeholt und einige haben noch einen netten Nachmittag in Hannover verbracht. Ein Highlight war Mittwoch ganz sicher die Autostadt in Wolfsburg, wo wir eine 1,5-stündige Führung auf englisch bekommen haben. Zudem konnten wir die neuesten Modelle von VW, Audi, Porsche und einigen weiteren Marken des Konzerns Probe sitzen. Danach haben wir noch eine Shopping Tour im Outlet eingebaut. Als wir alle durchgefroren zurück gefahren sind, durften wir noch den Bahnhof von Dollbergen kennenlernen, wo wir eine Stunde mit 100 neuen Freunden standen und auf Schienenersatzverkehr gewartet haben, bis unsere Eltern schließlich Mitleid mit uns hatten und uns abholten. Trotzdem konnten wir uns die Zeit gut vertreiben. Es ist echt unglaublich wie schnell man als Gruppe zusammenwächst, wenn man viel Zeit zusammen verbringt und sich über so viel austauschen kann. Donnerstag haben die Italiener dann mit Frau Elsen und Herrn Lange leckere Kekse gebacken und nachmittags hatten wir erst eine interessante, sowie lehrreiche Führung durchs Bergwerk in Goslar und einen traumhaften winterlichen Besuch auf dem Goslarer Weihnachtsmarkt. Freitag war dann auf einmal schon unser letzter gemeinsamer Tag zusammen. Den haben wir ganz entspannt mit gemeinsamen Schlittschuhlaufen gestartet, wo sich dann auch bei den Italienern und bei Herrn Lange, der uns begleitete, ungeahnte Talente zu Tage traten.

Abends wurde dann nochmal richtig gefeiert und bereits die ein oder andere Träne vergossen. Auch die Eltern waren zum Essen noch da, was das ganze nochmal familiärer gemacht hat.

Am Samstag trafen wir uns alle ein letztes Mal am Flughafen und konnten kaum glauben, dass eine so schöne Woche so schnell rum gegangen ist.

Obwohl uns allen klar war, dass der Gegenbesuch in Italien noch ansteht, wurde doch viel geweint. Und wie sollte es anders sein, hatten die Italiener auch beim Rückflug kein Glück, sodass sie noch eine Nacht in Amsterdam verbracht haben, bevor sie ihre Familien wieder in den Arm nehmen konnten.

Abschließend lässt sich sagen, dass es eine einmalige Woche war, so wie Herr Perk es uns am Montag prophezeit hatte. Die Gruppe hat super harmoniert und wir hatten so viel Spaß, dass man allein damit noch Seiten füllen könnte. Ich bin sehr dankbar, dabei gewesen zu sein und möchte an dieser Stelle, auch im Namen aller anderen, noch einmal ein großes Danke an die LehrerInnen aussprechen, die daran beteiligt waren und das alles so toll organisiert haben (Frau Elsen, Herr Gödecke, Herr Lange, Frau Ruschitschka, Frau Schulze).

Auch die Familien haben sich sehr viel Mühe gegeben, wofür wir ebenfalls nur Danke sagen können und hoffen können, dass wir es in Italien auch so guthaben. Wir freuen uns schon auf den Trip im Februar und darauf endlich alle wiederzusehen.

(Lea Josephine Althoff, 10e)

 

Es folgen ein paar Impressionen:

Gruppenfoto auf dem Weihnachtsmarkt in Goslar mit allen Beteiligten. Einen Weihnachtsmarkt kennt man auf Sizilien nicht.

 

Eine Tour in Hannover bei winterlichem Wetter.

 

Backen typisch deutschen Gebäcks.

 

Eine Führung durch das Bergwerk und unter Tage am Rammelsberg in Goslar.

 

Die italienischen Schülerinnen und Schüler haben sich sehr viel Mühe gegeben.

Auch italienische Königinnen können backen.

Theater-AG besucht „I Capuleti e I Montecchi“

Die Oper „I Capuleti e I Montecchi“ ist eine neue Auffassung aus Erzählungen von der berühmten Tragödie „Romeo und Julia“ aus dem 16. Jahrhundert. Die Inszenierung beschäftigt sich mit den letzten 24 Stunden vor Romeos Tod. In dieser Version steht der Konflikt zwischen den Familien im Vordergrund. Dies lässt der Titel schon erahnen, da er übersetzt „Die Capulets und die Montagues“ heißt. Wer sich etwas mit dem berühmten Drama auskennt, weiß, dass dies die Familiennamen von Romeo und Julia sind. Dadurch, dass der Konflikt der Familien im Vordergrund steht, ist Giulietta (Julia) zwischen ihrer Familie und ihrer unsterblichen Liebe Romeo hin und her gerissen, da Romeo ihren Bruder erschossen hatte. Auch wenn der Grund des Konfliktes zwischen den beiden Familien längst vergangen ist, herrscht ewiger Hass zwischen ihnen.

Die Liebe zwischen Romeo und Giulietta wirkt teilweise absurd und aussichtslos, da sich Giulietta nicht zwischen ihrer Liebe und der Familie entscheiden kann. Des Weiteren sollte Giulietta am Anfang noch mit Tebaldo verheiratet werden, wodurch in Romeo ein Fluchtinstinkt geweckt wird und er einen Koffer für sie packt, um mit ihr zu fliehen. Dieser Koffer wird aber von Giulietta ausgepackt. Nachdem Romeo dem Vater von Giulietta ein Friedensangebot vorgeschlagen hat, um ihre Liebe zu retten, wird dies mit einer Kriegserklärung erwidert. Daraufhin kommt Lorenzo in der Geschichte ins Spiel. Dieser gab Giulietta einen Schlaftrunk, sodass sie für tot erklärt wurde, um nach dem Erwachen mit Romeo zu fliehen. Doch als Romeo die angeblich tote Giulietta vorfindet, ist er so tief erschüttert, dass er beschließt, sich selbst zu vergiften. Als Giulietta wieder aufwacht, ist es bereits zu spät, Romeo ist schon dem Tode geweiht. Es folgt das wunderschöne Abschieds/Schlussduett, bis Romeo schließlich stirbt und Giulietta geht.

Es ist auffällig, dass die Eltern von Giulietta eher veraltete Kleidung aus der Renaissance Zeit tragen, die vermutlich repräsentieren soll, dass sie noch weiter in dem Konflikt der Vergangenheit leben. Jeder Familie ist eine Farbe zugeordnet. Die Farbe von Romeos Familie ist Orange und die von Giulietta ist blau. Die Mutter von Giulietta sticht dabei raus, da sie rot trägt. Giulietta trägt dagegen ein modernes, lila farbenes, aus Plisseerock und Hoodie bestehendes Kostüm. Romeo trägt im ersten Akt ein goldenes Hemd und eine weiße Stoffhose mit einem weißen Blazer. Zum zweiten Akt werden der Blazer und die Stoffhose gegen eine Cargohose im Tarnmuster ausgetauscht. Hieran kann man gut Romeos Einstellung erkennen. Im ersten Teil der Oper trägt er weiß als Versuch des Friedens, und im zweiten Teil geht er wieder Richtung Krieg. Lorenzo trägt eine grüne Hose und ein beiges Oberteil, also sehr unparteiische Farben.

Das Bühnenbild wechselt hauptsächlich zwischen einem Zimmer (vermutlich Giuliettas), welches vom Krieg geprägt ist und einem Paradies, welches teilweise an einen Jungle erinnert. Von diesem Paradies ist ein Bild in dem Zimmer zu entdecken. Dieses Paradies repräsentiert die Hoffnung Giuliettas, sodass sie während des Stückes versucht, dieses Bild zu beschützen. Nach ihrem vorgetäuschten Tod befind sich Giulietta für kurze Zeit in diesem Paradies.

Für den damaligen jungen Komponisten Vincenzo Bellini war diese Oper ein großer Meilenstein seiner Kariere. Sein Stil repräsentiert sich vor allem in den langen Gesangspassagen. Im Gegenteil dazu ist die Musik marschartig und schnell, was die Kampflust der Capulets und Montagues widerspiegelt. Diese marschartigen Teile schließen sich an lange ruhige Musikpassagen an, welche den Frieden repräsentieren. Die Sänger haben trotz ihres jungen Alters großartig gesungen. Die Hauptsängerinnen sind stimmlich sehr dicht beieinander, da Romeo, gesungen von der Niederländerin Nina van Essen, als Hosenrolle Mezzosopran singt, wodurch er sich von den anderen Männern in Giuliettas Leben klar abtrennt. Dadurch, dass Giulietta, dargestellt von Meredith Wohlgemuth, Sopran singt, sind sie einander näher als Giulietta allen anderen Männern in ihrem Leben ist. Die klare Tenorstimme von Marco Lee als Tebaldo kam besonders schön im Duett mit Romeo rüber. Auch die Bassstimmen von Daniel Eggert als Capellio und Markus Suhikonen als Lorenzo waren extrem schön anzuhören. Insgesamt kann man nur sagen, dass die Musik unter der Leitung von Andrea Sanguineti einfach ein Traum war.

Der Besuch in der Oper am 22.11.2023 war ein sehr schöner und auch bedeutender, insbesondere dadurch, dass die Geschichte durch die momentanen Kriege auch wieder sehr aktuell geworden ist. Abschließend kann man nur noch sagen, dass die Staatsoper Hannover mal wieder eine hervorragende Inszenierung hervorgebracht hat, die mit dem offenen Ende auch einen Hoffnungsschimmer für unsere aktuelle Welt zeigt. (Lea und Tiara- Theater-AG)

Die Mitglieder der Theater-AG

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I Capuleti e i Montecchi – Eine zweite Rezension

Die tragische Liebesgeschichte von Romeo und Julia ist wohl eine der bekanntesten Romanzen aller Zeiten. Das wird es wohl umso schwerer machen, den Stoff auf eine immer wieder neue Art und Weise künstlerisch zu behandeln. Da kommt Vincenzo Bellini zur Rettung. Seine Oper, I Capuleti e I Montecchi, arbeitet nämlich nicht mit der bekannten Shakespeare-Fassung, sondern mit einer eigenen Variation der Geschichte. Warum dies in Kombination mit der neuen Inszenierung der Staatsoper ein wirklich sehenswertes Erlebnis war, hatte viele Gründe.

Unsere Oper beginnt im Krieg. Wo genau wissen wir nicht, auch nicht um was es geht, oder warum überhaupt angefangen wurde zu kämpfen. So genau scheint das die beiden Parteien auch nicht mehr zu interessieren. Das sind auf der einen Seite die Capuletti (Capulets), angeführt vom Prinzen Romeo, auf der anderen die Montecchi (Montagues), geleitet vom Vater unserer Julia, die bei Bellini Giulietta heißt. Vor Beginn der Handlung hatte Romeo den Bruder Julias ermordet, nun schwören die Capulletis, insbesondere deren Feldherr, Tebaldo, Rache. Dieser wirbt gleichzeitig um die Hand Giuliettas, die ihm vom Vater im Handumdrehen (und natürlich ohne Nachfrage bei der Tochter) versprochen wird. Blöd, da Giuletta doch eigentlich Romeo liebt. Die Aussichtslosigkeit ihrer Situation bringt sie dazu, immer mehr in ihre eigene Fantasiewelt zu entfliehen.

Die Handlung läuft unaufhaltsam weiter, und obwohl der Weg ein anderer als der bekannte ist, bleibt das Ende der Tragödie doch gleich: Giulietta täuscht durch einen Schlaftrank den Tod vor, Romeo erdolcht sich vor Trauer, und so weiter und so fort. Obwohl: so gleich nun auch wieder nicht. Den Giulietta kann vor Romeos Tod noch ein letztes Mal mit ihm reden, und findet in der hannoverschen Inszenierung sogar den Mut, auch ohne ihn weiterzuleben. Kurz vor dem Schlussakkord entflieht sie dem Konflikt und lässt die streitenden Familien und den Krieg hinter sich, um neu zu beginnen.

Die Oper ist nicht nur wegen der abgeänderten Fassung des Stoffes interessant, sondern auch für ihren Romeo. Denn bei Bellini ist er eine Hosenrolle; der männliche Charakter wird von einer Sängerin gespielt. Das bietet sehr interessante neue Perspektiven auf den Stoff, und zwar nicht nur musikalisch. Denn die Inszenierung versucht nicht, Romeo trotz weiblicher Besetzung als eindeutig männlich darzustellen; er wirkt eher androgyn. Durch dieses Spiel mit Geschlechterrollen und dem damit verbundenen Verfremdungseffekt hinterfragt man die Geschlechterrollen, die hinter der Geschichte stecken, und gewinnt vielleicht eine neue Perspektive.

Man hätte hier natürlich auch Romeo ganz als Frau darstellen können um zu kritisieren, dass sich die Inszenierung hier einfach nicht wirklich entscheiden kann. Das ist zwar nachvollziehbar, und man hätte die Beziehung ja auch offen lesbisch darstellen können, anstatt den “sicheren” Mittelweg zu bestreiten. Vielleicht kann man aber Romeo ja auch als non-binär lesen; dann hätten wir wieder eine queere Sichtweise. Mich hat es auf jeden Fall nicht gestört. Die Ambiguität, mit der die Inszenierung spielt, kann ja auch an sich als Kommentar verstanden werden, und die Herausforderung, selbst über die Thematik reflektieren zu müssen, als gewollt. So oder so ist es eine sehr gelungen gestaltete Figur.

Und wo wir gerade bei den Hauptcharakteren sind: auch die Rolle der Julia gelingt ganz exzellent. Sie wird gleichzeitig als verletzlich und allein, aber auch als ganzer Mensch, überzeugt und willensstark dargestellt und phantastisch geschauspielert. Allein schon der Fakt, dass sie hier der Mord ihres Bruders durch Romeo beschäftigt, was durch ihre auf der Bühne ausgespielte Gedankenwelt klar wird, macht sie zu einer komplexeren und realeren Figur, als es je bei Shakespeare der Fall war. Dort betrauert sie den Tod ihres Bruders nur für eine halbe Szene. Dies und noch viele andere Dinge zeichnen eine sehr zerrissene und komplizierte Figur glasklar und empathisch ab, und das stärkt auch die Darstellung ihrer Beziehung zu Romeo, die durch ihren vollständig ausgearbeiteten Charakter unglaublich glaubwürdig und mitreißend gelingt.

Und vor allem ihre Flucht am Ende der Oper gibt ihrem Charakter die Gerechtigkeit, die ihr über die Jahrhunderte in anderen Inszenierungen immer wieder verwehrt blieb. Endlich kann sie nach dem Tod Romeos ihr Schicksal selbst weiter bestimmen, und ihr Entkommen ist am Ende einer düsteren und mitreißenden Geschichte ein heilender Lichtblick.

Neben Romeo und Julia gelingen auch die Nebenrollen, wie zum Beispiel Tebaldo, der trotz seiner kriegerischen Rolle mit relativ wenig Bühnenpräsenz als entwickelte Rolle dargestellt wird. Jeder auf der Bühne wirkt wie ein ausgearbeiteter Mensch, und am Ende bemitleidet man sie alle für den Krieg, in dem sie gefangen sind.

Die Aufführung wird aber nicht nur von der Handlung und der schauspielerischen Leistung getragen, sondern auch von dem teils bedrückenden, teils wunderschönen Konzept hinter Kostüm und Bühnenbild.


Erst einmal: Die Oper ist extrem farbig gestaltet. Alle Capulettis tragen violett, alle Montecchi gelb, und Lorenzo, der Kammerdiener, der als einziger wirklich zwischen den Fronten steht, ist in grün gekleidet.

(Auch sein Charakter ist übrigens interessant gestaltet; er erscheint zwar als der einzige Freund, den Romeo und Julia haben, doch erzählt er Romeo nichts vom Schlaftrunk, welchen er Julia übergibt, damit diese ihren eigenen Tod vortäuschen kann. Ob dies absichtlich war, bleibt dem Publikum überlassen.)

Die Welt, vor welcher sich diese Figuren bewegen, bleibt jedoch grau und trostlos, es sei denn Giulietta hat eine Chance, für ein paar Momente in ihre heile Fantasiewelt zu entkommen. Dann verwandelt sich die Bühne, und warmfarbige und bunte Ausschnitte aus einem Gemälde von Jan Bruegel dem Älteren kreieren einen hinreißenden Kontrast zwischen Vorstellung und Realität.

Hier trifft die Inszenierung aber auch auf ihren einzigen Stolperstein. Es scheint nämlich in der Oper so, als ob der Krieg zwischen Capuleti und Montecchi als durchweg sinnlos dargestellt werden soll. Es gibt keinerseits Helden, keine noblen Beweggründe, keinen Bösewicht, nur sinnlose gegenseitige Zerstörung. Keiner der Familien hat hier Recht.

Und dann impliziert man als Schauplatz ausgerechnet die Ukraine. Das lässt sich zumindest durch Plattenbau und dem russischen Panzer im Bühnenbild vermuten. Das legt die von der Regie ungewollte (wie durch Zitate von ukrainischen Reportern und Regimegegnern Putins im Programmheft bewiesen wird) Deutung nahe, dass hier auch der Ukrainekrieg als Konflikt ohne klares Gut und Böse dargestellt wird, nicht wie einer, in welchem ein demokratischer Staat um sein Überleben kämpft. Hier wurden moderne Ereignisse also vielleicht etwas zu grob mit auf die Bühne integriert. Das ist umso frustrierender, da ohne diesen Bezug die Anti-Krieg-Message viel effektiver hätte sein können.

Aber wir wollen hier nicht negativ enden. Abgesehen von dieser kleinen anfänglichen Dissonanz, die man als Zuschauer schnell überwindet, gelingt Hannovers Romeo und Julia fantastisch. Eine mitreißende Geschichte wird hier in Hinblick auf Handlung, Schauspiel und Design genial neu erzählt, und manche Bilder aus der Aufführung schwirren mir auch nach Monaten noch durch den Kopf. Es ist wahrlich eine Adaption, die Shakespeare, Bellini, und der restlichen langen und ikonischen Geschichte dieses Stoffes triumphal gerecht wird.

 

 

Erasmus+ Austausch in Krakau vom 07.10. – 13.10.23

Erasmus+ Projekt: Happy consumers, happy animals?

Samstag:

Am Samstag, den 7. Oktober 2023 ging unser Austausch nach Krakau endlich los. Früh morgens um 7:30 Uhr begann die lange Reise mit sofortigen Verspätungen mit der deutschen Bahn, wegen denen wir direkt einen anderen Zug als ursprünglich geplant nach Berlin nehmen mussten um unseren Anschlusszug nach Krakau noch zu bekommen.

Ab da lief aber alles wie am Schnürchen und wir haben nach ungefähr zwei Stunden Berlin Ostbahnhof erreicht. Von dort aus ging es weiter nach Krakau. Aufgeteilt waren wir alle in Abteilen von 6 Leuten in denen wir lange, aber unterhaltsame 7 Stunden verbringen durften. Angekommen sind wir pünktlich um 18:16, wo uns die Gastfamilien und polnischen Lehrerinnen mit offenen Armen empfingen und in unser temporäres Zuhause brachten. (von Tilda & Sophie)

Sonntag:

Dieser Tag fand in den in den Gastfamilien statt.

Montag:

Am Montag haben wir die Stadt Krakau besucht und haben die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gesehen. Die erste Station war ein großer Platz im Zentrum auf der eine Statue stand. Danach sind wir weiter zu dem wichtigsten ehemaligen Eingangstor von Krakau gegangen. Von dort aus konnte man die volle Länge der Mauer sehen. Darauf folgend haben wir uns den Handelsplatz Rynek Gtówny angeguckt und waren in einer riesigen Kirche, die Marienkirche, welche uns alle sehr beeindruckt hat. Nach dieser schönen Sehenswürdigkeit haben wir die Wawel Burg besichtigt, in der einst die polnischen Königsfamilien lebten. Sie war riesig! Am Fuße der Burg stand dann ein eiserner Drache, den wir uns angeguckt haben. In regelmäßigen Abständen speite er Feuer. Der Drache steht dort als Andenken an eine alte Legende, nach der ein Drache mal die Burg rettete. Nach dieser Stadtrundführung hatte jede Schülerin und jeder Schüler Freizeit mit den Austauschpartner*innen, die sie individuell nutzen konnten. (von Joost und Milow)

Dienstag:

Am Dienstag ging es für uns in die Berge nach Zakopane. Hierfür trafen wir uns morgens um 8 Uhr in der Nähe der Schule um mit einem Reisebus dorthin zu fahren. Nach einer fast zwei stündigen Busfahrt mit viel guter Laune und Musik waren wir auch schon bei unserem Workshop der Murzasichlen Regionalskammer angekommen. Ein freundlicher Mann stellte uns die regionale Hirtenkultur mit vielen interessanten Instrumenten und Bräuchen vor. Danach durften wir auch den aus der Region sehr bekannten warmen Schafskäse Oscypek mit Preisselbeerenkompott probieren.

Anschließend gingen wir in ein typisch polnisches Landrestaurant und aßen gut zu Mittag. Nachdem alle ihre Nachspeisen gegessen hatten, ging es trotz Regen weiter, denn wir sind zum Berg Gubałówka gefahren. Am Fuße des Berges sah das Wetter auch schon wieder besser aus. Wir nahmen die sehr geräumige Bergbahn nach oben auf den Berg. Hier hatten wir die Möglichkeit herumzulaufen, den schönen Ausblick zu genießen oder einen Kaffee oder ähnliches zu trinken. Als es für uns wieder mit der Bergbahn hinunter ins Tal ging, hatten wir dort auch wieder etwas Freizeit und konnten entlang der Krupówki Staße schlendern, welche eine Einkaufsstraße mit vielen kleineren Läden und Cafés ist.

Am späten Nachmittag ging es dann auch schon wieder mit unserem Reisebus zurück zur Schule in Krakau. Hiernach gestalteten wir unseren Abend frei mit unseren Austauschpartner:Innen. (von Emily Louisa Reinecke)

Mittwoch:

Am Mittwoch, den 11.10.2023 begann unser Tag in Krakau mit zwei Unterrichtsstunden. Wir wurden in verschiedene Schulfächer eingeteilt, wie zum Beispiel Mathe, Erdkunde und Business. Dort ist uns aufgefallen, dass der Unterricht daraus besteht, dass der Lehrer etwas erzählt und die Schüler*innen einfach mitschreiben. Es wird im Unterricht wenig bis gar nichts von den Schüler*innen mit eingebracht.

Anschließend sind wir um 10 Uhr losgefahren, denn wir haben das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau besucht. Nach ungefähr 1 ½ Stunden Fahrt sind wir in Oświęcim angekommen, das ist eine kleine Stadt kurz vor Auschwitz. Dort hatten wir dann 2 Stunden Freizeit und haben in Kleingruppen die Stadt erkundet und uns eine kleine Stärkung geholt, bevor wir weiter nach Auschwitz gefahren sind.

In Auschwitz hatten wir eine Audioguide Tour die ungefähr drei Stunden ging. Im ersten Teil der Tour haben wir das Tor mit dem berühmten Spruch „Arbeit macht frei“ sehen können. In dieser Tour haben wir viel über die Ankunft der Menschen und die Aufenthaltsräume gelernt, allerdings haben wir auch viel über die ganzen schlimmen Dinge die dort passiert sind erfahren. Wir haben einige der Häuser besichtigt, dort waren viele Fundsachen ausgestellt, wie zum Beispiel Koffer, Schuhe, Töpfe und 2,5 Tonnen menschliches Haar. Wir haben uns auch eine Gaskammer und ein Krematorium von innen angesehen, bevor wir mit einem Shuttle weiter nach Birkenau gefahren sind. Damals sind die Menschen in Birkenau angekommen, ohne zu wissen was mit ihnen passieren wird. Den Weg, den diese Menschen damals gegangen sind, sind wir auch gegangen und haben viele Eindrücke gesammelt. In Birkenau konnte man viele damalige Wohnhäuser sehen und auch eine Ruine eines Krematoriums. Man hat bereits bei der Ankunft in Auschwitz gemerkt, wie sich die Atmosphäre geändert hat. Es war eine sehr bedrückende und traurige Atmosphäre. Es war eine interessante Erfahrung, jedoch eine schreckliche Vorstellung an die Vergangenheit. (von Charlotta und Alicia)

Donnerstag:

Donnerstag begann für uns um 9:00 als wir uns an der Bahnstation bei der Schule getroffen haben. Von dort ging es dann mit der Bahn in das benachbarte Dorf Wielizcka, wo wir dann zu Fuß zum Salzbergwerk gegangen sind. Nach 20 min Wartezeit ging es dann schon über 56 Stockwerke und eine Gesamtzahl von ca. 380 Stufen in die Tiefe des Werkes. Dort angekommen war es schon beachtlich kälter. Wo wir oben mit 23°C angefangen hatten war es jetzt nur noch etwa 17 °C. Dann begann auch schon unsere Tour durch die ersten drei von neun Ebenen des Bergwerks. Die tiefste Ebene auf der wir waren, die 3. Ebene, war ganze 138 Meter unter der Erde. Wir waren alle zutiefst beeindruckt von der Größe des Bergwerks, vor allem von der riesigen Kirche, welche sogar noch in Benutzung ist.

Nachdem wir zwei Stunden durch verschiedene Gänge gewandert sind, endete unsere Tour mit einem kleinen Fahrstuhl, mit welchem wir alle innerhalb von einer Minute, wenn auch etwas durchgerüttelt, wieder an der Oberfläche waren. Anschließend fuhren wir gemeinsam wieder nach Krakau, wo dann nach einer dreistündigen Mittagspause um 16:30 Uhr unsere Abschiedsveranstaltung begann. Diese war zwar nicht von Programm durchzogen, sondern eher ein nettes Zusammensitzen mit Musik und selbstgemachten Snacks, aber dennoch hatten alle viel Spaß. Das Programm des Vormittags und die Tanzeinlagen bei der Feier hatten alle sehr erschöpft, sodass dann um 18:30 Uhr die Veranstaltung beendet wurde. (von Agnes)

Abreise – Freitag der 13.:

Nach einer etwas längeren Nacht als sonst, trafen wir uns um 9:15 Uhr am Krakauer Hauptbahnhof. Unser Abfahrtsgleis war zu dem Zeitpunkt noch unsicher, weshalb wir uns vorerst vor der Informationstafel versammelten. Nach Bekanntgabe des Gleises eilten wir alle mit unsrem Gepäck und den polnischen Schülern zu Gleis drei. Dort hatten sowohl die polnischen als auch die deutschen Lehrer noch ein paar abschließende Worte für uns und bedankten sich bei den Schülern und jeweils anderen Lehrern für die schönen Erfahrungen mit Rosen. Jeder verabschiedete sich von jedem, ein paar Tränen sind geflossen und es wurden Versprechen auf ein Wiedersehen gegeben.

Der Zug fuhr am Gleis ein und als dann jeder seinen Platz in den geräumigen Abteilen gefunden hatte, ging die Rückreise los. Unsere neu gefundenen Freunde winkten uns noch so lange hinterher, bis der Zug außer Sicht war. Die Fahrt von Krakau nach Berlin dauerte siebeneinhalb Stunden. In dieser langen Zeit unterhielt man sich, spielte Gesellschaftsspiele, schaute einen Film, schlief oder hörte Musik. Am Bahnhof Berlin Gesundbrunnen angekommen, hielten Frau Lampe und Herr Hunke noch eine kleine Ansprache und bedankten sich noch einmal direkt bei uns für die schöne Zeit. Die 20 min Aufenthalt, die wir dann in Berlin hatten, wurden größtenteils dafür genutzt, Essen und etwas zu trinken für die Fahrt nach Hannover zu kaufen. Da unser ICE leider gut 25 min Verspätung hatte, konnten wir dann noch in Ruhe am Bahnhof essen. Die Fahrt von Berlin nach Hannover hat sich für uns alle wesentlich kürzer angefühlt als die erste Fahrt nach Berlin. Nun war es mittlerweile schon 18:00 Uhr und die vorherige siebenstündige Fahrt hatte uns alle sehr müde gemacht, weswegen weniger geredet und mehr geschlafen wurde. Um 20:00 Uhr betraten wir dann wieder unsere altbekannte Stadt Hannover und verabschiedeten uns von Frau Lampe. Herr Hunke fuhr mit uns noch bis nach Lehrte, wo wir pünktlich, wie erwartet, um 20:20 ankamen. Am Gleis standen Eltern, Geschwister und Freunde, die uns schon freudig entgegenwinkten. Für manche stand noch an diesem Abend die Reise mit der Familie in den Urlaub an, für andere hieß diese Nacht einen erholsamen Schlaf. Rückblickend lässt sich sagen, dass wir alle, sowohl die polnischen Schüler als auch wir selbst, eine großartige Erfahrung in einem für uns zu dem Zeitpunkt, neuem Land gemacht haben. Vielleicht werden sogar ein paar traditionell polnische Gerichte mit in den Alltag aufgenommen und Freunde in Polen und Deutschland ein weiteres Mal besucht. (von Leonie und Phillip)